Im der Wirtschaftswoche vom 20.11.1997 war ein Artikel über die "bescheidene Kleinstadt-Idylle der neuen deutschen Edeluhrenindustrie" in Glashütte.
Darin wird unter anderem über NOMOS geschrieben:
ZitatJeweils ein Dutzend Beschäftigte arbeiten bei Nomos und der Mühle-Glashütte mbH. Nomos produziert Armbanduhren im Bahnhofsuhr-Look für 1000 bis 3000 Mark. Mühle ist auf nautische Instrumente und Sportuhren spezialisiert.
ZitatZugereiste haben es in Glashütte schwer. » Die bleiben Fremde«, warnt Nomos-Betriebsleiter Rainer Langeleist, der 1968 in den Ortsteil Schlottwitz kam: »Ich werde nie ein Glashütter sein.« Langeleists Chef auch nicht. Nomos-Gründer Roland Schwertner ist und bleibt Düsseldorfer mit Domizil auf Mallorca. Keiner leidet wie er am Glashütte-Blues. Wenn er seine Heimatstadt besucht, erscheint ihm dort »alles schön wie im Film Düsseldorfs Straßen, dieses Leben und die Menschen«.
Schwertner, 44, war als Kind schon mal in Glashütte. Tante Else und Onkel Heini lebten hier. Onkel Heini lud ihn damals in die Eisdiele ein, die sich seitdem kaum verändert hat. Onkel Heini verstarb, Tante Else überlebte noch die Wende. Und Schwertner schlief in ihrem muffigen Gästebett, nachdem er tagsüber mit der Treuhandanstalt verhandelt hatte.
Später machten ihm die Konkurrenten die Verwendung des Namens Glashütte streitig, weil Nomos Schweizer Uhrwerke verwendet. Jetzt arbeitet Schwertner an einem eigenen Uhrwerk, das in Glashütte produziert werden soll. Krach hatte der Rheinländer auch mit der Telekom. Drei Jahre lang mußte er seinen Anschluß mit Heidis Imbiß teilen. Besonders schlimm: Wenn Heidi telefonierte, hörten Anrufer kein Besetzt-, sondern ein Freizeichen und wußten nicht, warum bei Nomos keiner ans Telefon ging.
Schwertner weigert sich, den Lebensrhythmus der Glashütter anzunehmen. Seine Mitarbeiter kommen morgens um 6.15 Uhr. Der Chef dreht sich um diese Zeit noch mal um, nimmt dann ein Bad, frühstückt und trudelt vormittags ein. Dafür arbeitet er abends open end.
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