Hallo zusammen, ich experimentiere derzeit mit PC-gestützten Zeitwaagen. Natürlich sind da meine Nomos Uhren mit im Spiel. Um die Schwingungsamplitude messen zu können, benötigt man als Vorgabe den Hebewinkel (Gamma) des Werks. Für das Peseux 7001 ist mir dieser bekannt (52 Grad). Jetzt die Frage: Hat Nomos für seine eigenen Werke Alpha und Epsilon (Tangomat) einen anderen Hebewinkel gewählt, oder bleibt es bei den 52 Grad? Für meinen Tangomat aus der Testserie habe ist z.B. bei "Krone oben" für angenommene 52 Grad Hebewinkel folgende Werte gemessen: Frequenz (Schlagzahl) 21600, Gang + 2,7 Sek/Tag, Abfallfehler 1,3 Grad, Amplitude 214 Grad.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Hallo Werner-S! ich weiß es nicht 100%ig, aber aufgrund des Werkaufbaus und deiner Zeitwaagenwerte bin ich überzeugt, dass Nomos den Hebewinkel gegenüber dem Peseux 7001 nicht geändert hat. Frag doch einmal bei Mirko Heyne an. Ich bin sicher, dass er dir Auskunft gibt. Email: mirko.heyne@glashuette.com. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Zitat von Werner-SHallo zusammen, ich experimentiere derzeit mit PC-gestützten Zeitwaagen. Natürlich sind da meine Nomos Uhren mit im Spiel. Um die Schwingungsamplitude messen zu können, benötigt man als Vorgabe den Hebewinkel (Gamma) des Werks. Für das Peseux 7001 ist mir dieser bekannt (52 Grad). Jetzt die Frage: Hat Nomos für seine eigenen Werke Alpha und Epsilon (Tangomat) einen anderen Hebewinkel gewählt, oder bleibt es bei den 52 Grad? Für meinen Tangomat aus der Testserie habe ist z.B. bei "Krone oben" für angenommene 52 Grad Hebewinkel folgende Werte gemessen: Frequenz (Schlagzahl) 21600, Gang + 2,7 Sek/Tag, Abfallfehler 1,3 Grad, Amplitude 214 Grad.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Zitat von kdornHallo Andreas, endlich eine Antwort ohne viel drum herum. Bleib doch dabei! Nichts für ungut und viele Grüße nach Mülheim! Karsten
Das wäre leider das dümmste was ich tun könnte, wenn man technikinteressierten Laien, die Uhrentechnik erläutern möchte. Die leider im Ganzen nicht so simple erscheint wie die Frage nach dem Hebewinkel.
Da Du aber zu den Wissenden durch Deine umfangreiche Ausbildung gehörst, werde ich in Bezug auf Deine Frage in Zukunft gerne Deinen Rat befolgen und ohne Umschweife Deinen Wissensdurst stillen und die anderen Nichtwissenden in Unverständniß verkümmern lassen.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Für alle Technik-Interessierte, mein Experiment "Zeitwaage" lief bisher folgendermaßen ab (! Achtung ! längere Ausführungen !):
Seit längerer Zeit trage ich mich mit dem Gedanken, in eine Zeitwaage zu „investieren“. Bei meiner Internet-Recherche bin ich auf zwei Projekte gestoßen, die mir verheißungsvoll erschienen: Einmal das PC Projekt von Detlev Waschke, Bochum (http://www.waschke-bochum.de) und zum Anderen von Uhren Mikl aus Wien (http://pczw.uhren-mikl.com/index...hp?PC_Zeitwaage). Beide in etwa im gleichen Preisrahmen von ca. 370,-- Euro.
Herr Mikl stellt auf seiner Seite ein Demo-Programm zur Verfügung, das zwar für die direkte Messung gesperrt ist, aber mit Hilfe dessen man mit drei ladbaren Soundfiles (.wav) experimentieren kann. Während dieser Experimente fing es bei mir im Kopf zu "arbeiten" an:
Erster Test: Sind beliebige Soundfiles ladbar? Es funktioniert! Format Mono, Abtastrate 44100 KHz (CD Qualität). Nun erhebt sich die Frage, wie bekomme ich das Ticken meiner Uhren in eine Sounddatei? Erstens braucht’s einen Vorverstärker für ein Mikrofon. Der ist vorhanden, da ich früher einmal Vinyl Platten auf CD übernommen habe. Jetzt kommt die Haupt-Schwierigkeit: Aufnahme der Uhrenticks per Mikrofon. Die zwei bei mir vorhandenen Mikrofone waren völlig ungeeignet, da zu viele Nebengeräusche aufgenommen werden. Aus einem Bauprojekt im Internet (http://www.mikrocontroller.com/de/Zeitwaage.php) erhielt ich die Anregung, ein sog. Piezoelement zur Aufnahme zu verwenden. Also Besuch bei der Firma Conrad in Nürnberg (immer wieder ein Erlebnis für Elektronik-Begeisterte), um nach einem geeigneten Teil zu forschen. In der Sound Abteilung erhielt ich den entscheidenden Hinweis: Gitarren-Tonabnehmer basieren auf Piezo-Technologie. Das Modell meiner Wahl ist mit einem Saugnapf (ca. 3,5 cm Durchmasser) ausgestattet, mit dem es auf dem Gitarren-Körper befestigt wird. Der Durchmesser erschien mir durchaus Uhren-verträglich.
Damit war der Versuchsaufbau komplett (Kosten bisher Fahrtkosten nach Nürnberg, 9,18 Euro für den Tonabnehmer. Teile zusammenstöpseln, Tonabnehmer auf Uhrenboden "festsaugen" und siehe da, bereits im ersten Test erhielt ich ein sauberes Tick-Signal von von meinem Tangomaten. Faszinierend, die Uhr nicht nur zu sehen, sondern auch bei einiger Übung die unterschiedlichen Ticks im Kopfhörer zu hören. Mit einem auf meinem PC vorhandenen share-/freeware Programm habe ich die nötigen .wav Dateien für die 6 Meßpositionen aufgenommen.
Das Demo-Programm hat diese Dateien auch gefressen. Nur leider waren die angezeigten Werte nicht die, die ich erwartet habe.
Jetzt kommt der entscheidende Haken an der ganzen Sache: Die Abtastrate auf einer PC-Soundkarte wird von einem Quarz gesteuert. Da für normale Tonaufnahmen die Quarzgenauigkeit keine sooo große Rolle spielt, streuen diese in PCs verbauten Quarze ziemlich in ihrer Frequenz und sind nicht vergleichbar mit den in Messinstrumenten verbauten Teilen. Wie also meinen Versuchsaufbau kalibrieren? In der Original Zeitwaage der Firma Mikl wird dies vom mitgelieferten Vorverstärker erledigt. Meiner kann das natürlich nicht. Und hier kommt der Uhrmacher meines Vertrauens ins Spiel. Kurzer Anruf und Termin vereinbart, wo er mit seiner Werkstatt-Zeitwaage den Tangomaten durchmisst. Damit bekam ich einen Referenzwert, den ich dazu verwenden konnte, um das Programm von Herrn Mikl zu kalibrieren. War übrigens eine sehr lehrreiche Stunde in der Uhrenwerkstatt… Bei meinem PC habe ich die Abtastrate im Programm auf 44105,9 einstellen müssen, damit die Werte einigermaßen mit den Profi-Messwerten aus der Werkstatt übereinstimmen.
Damit ist der Versuchsaufbau komplett. Und hier die Ergebnisse: [attachment=1]Messung-Tangenten.jpg[/attachment] [attachment=0]Messung-Tangomat.jpg[/attachment]
Die Messwerte für die verschiedenen Lagen sind auf den Screenshots links unten aufgeführt. Zur besseren Lesbarkeit anklicken und auf 100% vergrößern
Kosten/Auswand: 10 Euro Bauteile, 10 Euro Kaffeekasse im Uhrengeschäft und einige höchst interessante Stunden Beschäftigung mit mit der Materie Mechanikuhren und Messtechnik
Grüße Werner
p.s.: Herr Mikl möge es mir verzeihen, dass ich sein Demo-Programm missbraucht habe. Vielleicht kaufe ich mir ja doch noch seine komplette Ausrüstung. Lizenzrechtlich steht nichts auf seiner Internet-Seite, wogegen ich verstoßen haben könnte...
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Und so sehen Messwerte einer Uhr aus, die wohl bald mal in die Werkstatt muss, d.h. der "Uhrmacher meines Vertrauens" hat die Stunde mit mir in zukünftigen Umsatz investiert [attachment=0]GUB-701.jpg[/attachment] GUB 70.1
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Hallo KWIP, die japanische Lösung kenne ich. Der Punkt ist, dass sie - zumindest bei mir - falsche Werte anzeigt - und ich habe nirgends die Möglichkeit gefunden, die Soundkarte zu kalibrieren. Ist immer etwas schwierig, mit einer Software zu arbeiten, für die praktisch keine Doku vorhanden ist. Im übrigen finde ich mittlerweile den Umweg über eine Sounddatei gar nicht so schlecht, weil sich mit der Zeit ein Archiv für die Uhren aufbaut, mit dem man ad hoc die zeitliche Veränderung eines Uhrwerks analysieren kann.
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