Am letzten Tag meiner Island-Rundreise war ich in Reykjavik und mußte bei der Gelegenheit natürlich JS Watch (http://www.jswatch.com) einen Besuch abstatten. Laut Anzeigenwerbung "Probably the world's smallest watch manufacturer", das weckte meine Neugierde.

Der Laden befindet sich in der Haupteinkaufsstrasse Islands, der Laugavegur in Reykjavik. Ich kam da rein und meinte, ich wolle mir die JS Watch-Uhren nur mal anschauen - und wurde von der Freundlichkeit des Verkäufers geradezu überrannt. Es stellte sich raus, daß Sigurður * der Juniorchef ist. Wir haben uns dann recht lang unterhalten, und er war mir kein Stück böse, daß ich erklärtermaßen nix kaufen wollte.
(* Isländer duzen sich grundsätzlich, niemand käme auf den Gedanken, Sigurður "Herr Gilbertsson" zu nennen. "Herr Gilberts Sohn" klingt ja auch doof...)



"Watch manufacturer" ist vielleicht ein bißchen hoch gegriffen, JS Watch arbeitet mit ETA-Werken. Allerdings werden die kräftig aufgehübscht, so ein rhodiniertes 2824 (Chronometer-Ausführung) mit JS Watch-Rotor und gebläuten Schrauben sieht schon ganz nett aus. Und was sie aus dem Unitas gemacht haben, das ist schon toll - mit eingraviertem isländischen Schutzgeist...


(siehe auch http://www.jswatch.com/enska/myndir.html -> Pictures 48 - 51).

Optisch besonders interessant fand ich die "rote 12" auf schwarzem Blatt, habe ich vorher noch nie gesehen.




Meine Spontanbilder sind nicht so toll, auf der Homepage findet Ihr die Modelle sehr gut abgelichtet.
Als Armbänder kommen Lousiana Kroko und Strauß zum Einsatz.

Das Design der Uhren finde ich durchaus ansprechend, nur leider mal wieder zu groß für meine Ärmchen. 42mm sind einfach zu viel, 45 sowieso. Die "A2" hatten sie gerade nicht da, die wäre mit 38 mm evtl. was für mich gewesen. Ich sag mal: Glück gehabt, Geld gespart; die Reise war teuer genug... Dank des gegenwärtig guten Wechselkurses sind die Uhren gar nicht mal sooo teuer, wie man es in Island erwartet; die teuerste liegt bei ca. 1800 EUR.

Die Uhren werden im Hinterzimmer des Ladens gebaut; das ist ca. 2x4 m groß und hat zwei Arbeitsplätze, einer für Vater Gilbert, den Chef, und einen, an dem Sigurður gerade gearbeitet hat. Ansonsten stehen da in den Wandregalen die Kisten mit den Einzelteilen und ein großer Uhrenbeweger, das war's, mehr Platz ist nicht. Fenster gibt's keine.





Wenn Ihr mal zufällig in Reykjavik seid, geht dort vorbei, es lohnt sich! Öffnungszeiten 9 - 18:30, und auf jeden Fall einen Blick in die Werkstatt werfen!