Gerade traf die Pressemeldung von Swatch zu den Zahlen 2008 und dem Ausblick von 2009 ein. Man erwartet, dass das weltweite Vertrauen im 2. Halbjahr 2009 wieder hergestellt wird und rechnet mit ein einem kleinen Gesamtwachstum für 2009.
ZitatSwatch Group: Verbesserter Bruttoumsatz 2008 in einem herausfordernden Umfeld
Biel/Bienne, 29. Januar 2009 Der Umsatz mit Uhren und Schmuck stieg 2008 zu konstanten Wechselkursen um weitere +6.6% (in CHF um +1.8%), nach einem enorm starken Wachstum im Jahr 2007 gegenüber 2006. Der Bruttoumsatz des Gesamtkonzerns nahm 2008 in Lokalwährungen um 4.3% zu, in Schweizer Franken um 0.4% auf CHF 5 966 Mio., trotz Veräusserungen von Automobilkomponenten-Herstellern im Bereich des Segments Elektronische Systeme sowie Währungseinbussen von CHF 233 Mio. Das Kerngeschäft des Konzerns, die Segmente Uhren & Schmuck sowie Produktion, ohne Elektronische Systeme, verzeichnete eine Steigerung um 6.5% zu konstanten Wechselkursen und um 2.2% in CHF. Solides Wachstum im Segment der Produktion von Uhren, Werken und Komponenten. Hier stieg der Bruttoumsatz zu konstanten Wechselkursen um 7.7%, bzw. in Schweizer Franken um 7.5% auf CHF 1 810 Mio. Verringertes Engagement im Segment der Elektronischen Systeme nach Veräusserungen und einem sehr herausfordernden Marktumfeld, was einen Umsatzrückgang um insgesamt -15.9% zur Folge hatte. Vorsichtige, aber nicht pessimistische Prognosen für die nächsten Monate, aufgrund anhaltender finanzieller Turbulenzen. Eine katastrophale Entwicklung wird jedoch nicht erwartet. Ein Rückgang in den ersten drei bis vier Monaten gegenüber dem sehr starken Vorjahr deutet auf eine durchaus zu bewältigende Rezession hin. Für 2009 wird ein leichter Anstieg des Konsums und der Umsätze gegenüber 2008 erwartet, wegen einer voraussichtlichen Erholung in der zweiten Hälfte des Jahres 2009.
Überblick Gesamtkonzern Nach einem viel versprechenden Start in das Jahr 2008 mit einem weiteren kräftigen Wachstum gestaltete sich das Berichtsjahr herausfordernder. Die Turbulenzen und enormen Vermögensvernichtungen an den weltweiten Finanzmärkten beeinflussten die Wirtschaftslage in vielen Ländern. Sie zogen vorsichtige Reaktionen hauptsächlich auf Grosshandelsebene nach sich, und in einigen Regionen der Welt schlug sich dies in den letzten zwei Monaten des Jahres 2008 in einem spürbaren Rückgang der Nachfrage nach Uhren nieder.
Trotz dieser schwierigen und aussergewöhnlichen Umstände konnte die Swatch Group ihren Bruttoumsatz zu konstanten Wechselkursen insgesamt um 4.3% steigern. Die Wechselkurse waren extrem volatil und belasteten den Konzernumsatz letztlich mit insgesamt CHF 233 Mio oder -3.9%. Insbesondere der Euro und das britische Pfund, aber auch der USD und andere Dollar-verbundene Währungen schwächten sich gegenüber dem Schweizer Franken beträchtlich ab. Nur der Yen gewann 2008 wieder etwas an Boden.
Der Bruttoumsatz von CHF 5 966 Mio übertraf das Rekordergebnis des Vorjahres nach einer Periode mit sehr starkem Umsatzwachstum zwischen 2006 und 2007. Damit wurde in einem Zeitraum von zwei Jahren ein Wachstum von 22% erzielt. Einmal mehr waren die Segmente Uhren & Schmuck sowie Produktion, d.h. das Kerngeschäft des Konzerns, die wichtigsten treibenden Wachstumsfaktoren.
Die strategische Entscheidung zur Reduktion des Engagements in nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivitäten wie Komponenten für die Automobilindustrie, welche bereits 2007 getroffen wurde, erwies sich als weiser und zeitgemässer Schritt. Das Segment Elektronische Systeme litt unter den schwierigen Marktbedingungen in anderen Bereichen wie der Telefon-, Automobil- und Machinenindustrie.
Ausblick 2009 Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung stehen voll und ganz hinter der klaren und gesunden Wachstumsstrategie des Konzerns, gekennzeichnet durch die breite geographische Präsenz in allen wichtigen Märkten der Welt, die einmalige Positionierung in sämtlichen Marktpreissegmenten und die Abstützung auf die in hohem Mass integrierten Produktions- und Produktentwicklungsressourcen, verbunden mit dem innovativen Forschungs-, Entwicklungs- und technischen Know-how.
Darüber hinaus verfügt der Konzern über ein sehr umfassendes und effizientes Vertriebssystem in allen wichtigen Weltmärkten, mit eigenem lokalen Management nahe an den Endkonsumenten. Die solide Bilanz und die bisherigen Erfahrungen in schwierigeren Marktbedingungen sind weitere wichtige Vorteile in dieser Zeit. Im Laufe der Jahre hat der Konzern zudem ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein entwickelt und geschärft. Mit dynamischen und proaktiven Entscheidungen erfolgt eine rasche Anpassung an neue Umstände, Bedingungen und Opportunitäten.
Die Unternehmensleitung rechnet zwar mit einem herausfordernden Umfeld, insbesondere in den ersten Monaten des Jahres 2009, geht aber davon aus, dass das weltweite Vertrauen im zweiten Halbjahr wieder hergestellt werden kann. Daher wird gemäss unseren realistischen Erwartungen und Planungen ein bescheidenes Wachstum im Jahr 2009 gegenüber 2008 erwartet. Der Konzern wird interessante Chancen zur Eroberung von Marktanteilen und zur weiteren Stärkung seiner globalen Präsenz zu nutzen wissen.
Diese fundamentale Zuversicht und die langfristige Perspektive des Konzerns werden durch die tägliche Verfolgung der anhaltenden Nachfrage in unseren eigenen Einzelhandelsgeschäften sowie des aktuellen Auftragsbestandes unterstützt. Der Umsatz im Januar 2009 und der Auftragseingang für Februar und März bestätigen die stetige Verbesserung in jedem Monat gegenüber dem Trend vom November und Dezember 2008. Es gilt zu beachten, dass die ersten Monate 2009 mit extrem erfolgreichen ersten Rekordmonaten des Jahres 2008 zu vergleichen sind.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Spannend was er zur Lage bei der Swatch Group sagt:
ZitatVon Katerstimmung ist bei der Swatch-Group allerdings keine Rede. Der Präsident der Konzernleitung, Nick Hayek, will nichts von einer Krise wissen. Im Gegenteil: «Ob im Luxussegment oder im Einstiegsbereich – wir sehen zurzeit keinen Anlass, irgendwelche kurzfristige Massnahmen zu ergreifen.» Starke Marken hätten in allen Preislagen gute Chancen, so Hayek weiter.
Und auch was er über den Wettbewerb sagt:
ZitatEs komme aber auch auf das Verhalten des Konzern an, wie man das Vertrauen der Kunden beeinflusse. Wer kurzfristig der Börse gefallen möchte, verfalle rasch in einen Aktionismus, meint Hayek. Der Mischkonzern Richemont, zu dem auch IWC und Cartier gehören, sei ein Musterbeispiel für «schlechten Aktionismus». Just in dem Moment Kurzarbeit bekannt geben und Partys zu annullieren, wo der Internationale Uhrensalon in Genf beginnt, sei ein denkbar schlechtes Timing, fügt der Bieler Uhrenpatron an.
Da sage ich nur Hut ab, da zeigt sich eben wieder der Unterschied zwischen Unternehmern und Managern.
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ZitatDie Swatch Group will 2009 ihre Chancen nutzen. Welche Chance ist die grösste? Marktanteile zu gewinnen. Wenn unsere Konkurrenten etwas kopflos reagieren und ihre Strategie nicht konsistent verfolgen, ergibt sich daraus für uns die Chance, zusätzliche Konsumenten zu gewinnen für unsere Produkte. Denn wir werden weiter investieren in unsere Produktion, Distribution und unser Marketing.
Und allein dadurch Marktanteile gewinnen? Ein Beispiel dafür, dass diese Strategie aufgeht, zeigt eine Studie der unabhängigen US-Firma LGI-Network, die den Durchverkauf unabhängiger Bijoutiers in Amerika für den Monat Dezember 2008 erhob. Breitling verlor damals im amerikanischen Markt 48 Prozent, Cartier 37, Chopard, 46, IWC 37, Rolex 31, Tag Heuer 32 und Omega 16 Prozent. Omega hat somit auch verloren, aber viel weniger als die anderen. Die Marke hat somit Marktanteile gewonnen, denn es gibt weniger Konsumenten, aber mehr, die Omega gewählt haben. Dies zeigt, dass man auch in einem schrumpfenden Markt Gewinner sein kann, indem man zusätzliche Marktanteile erobert.
ZitatDies setzt eine kontinuierliche Strategie voraus. Wichtig ist, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir werden unsere Leute, egal ob in der Schweiz oder im Ausland, nicht auf die Strasse stellen, nur weil der Umsatz kurzfristig, während drei oder fünf Monaten zurückgeht. Denn sie sind unser grösstes Kapital. Möglicherweise erzielen wir deshalb etwas weniger Gewinn, was nicht weiter schlimm ist. Denn Swatch Group ist sehr profitabel und hat grosse Cash-Reserven. Wir werden etwas weniger Gewinn ausweisen und unsere Leute in Schulungen oder in die Ferien schicken. Denn in den letzten Jahren haben sie sehr viel gearbeitet und viele Überstunden gemacht. Teilweise Kurzarbeit hingegen haben wir bei zwei Firmen eingeführt, die nicht auf die Uhrenindustrie fokussiert sind – zum einen bei Micro Crystal, die im Mobiltelefon-Business tätig ist, und zum anderen bei Lasag, die Industrielaser, auch für die Autoindustrie, produziert.
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Hallo Franz, es mag ja alles stimmen, was der Nick sagt. Trotzdem bin ich kein Freund der Swatch Group. Meiner Meinung nach, nutzen sie ihre Stellung im Markt gnadenlos aus (was durchaus legitim ist). Dem normalen Uhrenkäufer ist das egal, weil er eine Uhr meist auf Empfehlung seines Händlers kauft. Und der rät ihm zu einer Uhr, die er am Lager hat. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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