Wempe hat ja eine Chronometerprüfung eingeführt und prüft nach DIN 8319. Ich dachte bisher die Prüfung gilt nur für mechanische (Handaufzug und Automatik) Uhren, nicht aber für Quarzuhren.
Jetzt lese ich, dass Wempe auch seine Quarzer prüft und auf diese Uhren "Chronometer" drauf schreibt.
Müssen Quarzuhren eigentlich geprüft werden? Ich dachte immer die gehen sowieso so genau wie eine Atomuhr. Prüfen andere Hersteller auch ihre Quarzuhren?
Und gaukelt Wempe dem Laien damit nicht etwas vor? Entseht dadurch nicht der Eindruck, etwas höherwertiges zu Besitzen und nicht eine "schnöde" Quarzuhr?
Andreas ------------------- Leisten wir uns den Luxus, eine eigene Meinung zu haben... (Zitat: Otto von Bismarck)
Hallo Andreas, ich weiß zwar auch hier Nichts sehr Fundiertes, habe aber mal gelesen, daß es sehr wohl auch für Quarz-Ticker Chronometerbestimmungen gibt -hier sind die Toleranzen halt viel enger, aber das gibts halt schon. Und daß da zwischen einem Quarzwerk vom Grabbeltisch und einem für 1000 oder mehr Euronen ein Unterschied ist (sein sollte ) ist doch schon anzunehmen; als QuarzWerk ist nicht gleich Quarzwerk Ulrich
@Andreas Einfach einmal den neuesten Katalog der Wempe Chronometerwerke anfordern (kostenlos). Dort sind auf den Seiten 98 und 99 die Prüfkriterien für Quarzuhren und mechanische Uhren beschrieben. Es wird auch auf die Vorgehensweise der Prüfungen eingegangen. Beim Studium des Katalogs ist aber Vorsicht geboten, er wurde nämlich von professionellen Anfixern gestaltet. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Zitat von anschl61Müssen Quarzuhren eigentlich geprüft werden? Ich dachte immer die gehen sowieso so genau wie eine Atomuhr.
Wenn Quartzuhren generell so genau gingen wie man ihnen nachsagt, bräuchte man keine Funkuhren. Eine Funk-Quartzuhr geht ja deswegen so genau, weil sie jede Stunde das aktuelle Zeitsignal bekommt und sich entsprechend nachstellt. Und bei normalen Quartzern ist durchaus eine Abweichung zu sehen (also ich kenne das jedenfalls von meiner Küchenuhr).
Hallo, aus den Beiträgen entnehme ich, dass ein Vergleich Quarzuhr / Funkuhr angebracht ist. Dazu muss man aber etwas weiter ausholen. Der Mensch strebt in vielen Dingen zur absoluten Perfektion, so unter anderem auch bei der Zeitmessung. Über die Sonnenuhr, den Turmuhren und Taschenuhren kam man irgendwann zur mechanischen Armbanduhr. Es wurde versucht, die Ganggenauigkeit immer weiter zu verbessern. Als man nicht mehr weiter wusste, begann man mit batteriebetriebenen Uhren zu experimentieren. Aus dieser Zeit stammen viele noch heute begehrte Sammlerexponate. Ich erinnere nur an die Bulova-Stimmgabeluhren und an das Junghans-Werk J600.XX. Aber auch die Uhren mit den elektrodynamischen Antrieb von Hamilton und Lip (Bresancon, F) sind gesuchte Objekte. Aufgrund der guten rationellen Herstellung haben sich dann die Uhren mit dem Schwingquarz durchgesetzt. Der Quarz schwingt heute mit 32768 Hz, d.h. 32768 Schwingungen in einer Sekunde. Je schneller das Schwingsystem einer Uhr (z. B. die Unruh) schwingt, desto unempfindlicher ist es gegen äußere Einflüsse. Moderne mechanische Armbanduhren schwingen heute mit 4 Hz. Schon daran sieht man, dass die mechanische Uhr einer Quarzuhr hoffnungslos unterlegen ist. Trotzdem kann nicht davon ausgegangen werden, dass Quarzuhren absolut genau gehen. Alle Komponenten unterliegen bestimmten Fertigungstoleranzen und auch die Tragegewohnheiten beeinflussen die Ganggenauigkeit. Daher macht es durchaus Sinn, auch Quarzuhren zu zertifizieren. Da Quarzuhren also nicht das Optimum darstellten, wurde versucht, irgendwie das DCF77-Zeitsignal (Atomuhr) des seit August 1970 betriebenen Langwellensenders in Mainflingen anzuzapfen. Meines Wissens war hier die Firma Junghans Vorreiter. Probleme gab es viele, besonders war die Antennenfrage (zuerst im Armband positioniert) nicht gelöst. Irgendwie hat es dann geklappt und führte dann zu hervorragenden Ergebnissen. Heute liegt der Preis von Funkuhren in der Nähe der Quarzuhren. Der Markt hat eine große Zahl von Anbieter hervorgebracht. Um Junghans-Patente zu umgehen, wurden neue Werke entwickelt. Anläßlich eines Vortrages wurde erwähnt, dass es vor einiger Zeit drei verschiedene Bausysteme für Funkuhren gab. Besonders erfreulich für mich ist es, dass mein Funkuhrwecker auch die Umschaltung von Sommerzeit auf Winterzeit und zurück berücksichtigt, was Quarzuhren ja bekanntlich nicht können. Die Entwicklung auf diesem Sektor ist aber noch längst nicht abgeschlossen. Der nächste Schritt ist dann eine Universaluhr, die nicht nur DCF77 verarbeitet, sondern die weltweit zum Teil heute noch unterschiedliche Signale empfängt und an das Zeigerwerk leitet. Auch die korrekte Umstellung beim Zeitzonenwechsel wäre wünschenswert. Es ist auch vorstellbar, dass die Funkuhren im Sekundentakt korrigiert werden. Das wäre dann die Atomzeit am Handgelenk. Es darf also weiter geträumt werden. P.S. mir reicht die Genauigkeit meiner am ungenauesten gehenden Armbanduhr aus. Ich muß nicht wissen, ob ich zu einem Treffen 3:42,5 Minuten zu spät gekommen bin. Wenn ich 4 Minuten ablese, ist es ok. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
So ein Multi-Funksignalempfänger wäre für Vielreisende sicher sinnvoll. Zu der Gruppe gehöre ich gottseidank nicht. Mir reicht es, daß mein Wecker die alljährliche sinnlose Zeitumstellung selbst erledigt, ich würde das bestimmt vergessen.
Alex
PS. Ich will übrigens auch keine Atomuhr am Handgelenk... Eine lebendige mechanische finde ich viel schöner.
Mein Wecker macht das jede Stunde - vielleicht würde es bei einer Armbanduhr zuviel Strom verbrauchen, jede Stunde nachzuregeln? Ist ja sicher auch ein Unterschied, ob ein LCD oder ein Zeigerwerk "aufgefrischt" werden muß.
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