bei einem Gespräch am Wochenende ist folgende Frage aufgekommen: Wie lange kann man eine mechanische Armbanduhr, z. B. eine NOMOS, liegen lassen (soweit man es schafft die Finger so lange von dem Teil zu lassen und wer von uns schafft sowas schon ) ohne dass sie Schaden dadurch nimmt. Experten vor!
bei einem Gespräch am Wochenende ist folgende Frage aufgekommen: Wie lange kann man eine mechanische Armbanduhr, z. B. eine NOMOS, liegen lassen (soweit man es schafft die Finger so lange von dem Teil zu lassen und wer von uns schafft sowas schon ) ohne dass sie Schaden dadurch nimmt. Experten vor!
Danke im Voraus!
Gruß: mechfreak
An wieviele Jahre "liegen lassen" denkst Du bei dieser Frage.....? Aus meiner Sicht ziemlich ewig, da z.B. die heute verwendeten Öle nicht mehr verharzen, wie das früher war.
Die Dichtungen werden mit der Zeit jedoch nicht besser...Wasserdichtigkeit ist eher das "Problem" mit der Zeit...
danke für die zügige Antwort! Na ja, irgendwas zwischen 10 und 20+x Jahre. Man trägt momentan aus Prinzip keine Armbanduhr, inzwischen aber gelegentlich eine ETA sofern das Wetter passt. Das Geld wäre aber momentan da und man ertapt sich immer wieder mal am Schaufenster vom Wempe. Ob sich da gerade dieser Virus einschleicht? War am Sonntag übrigens in Därkem, hatte aber keine Zeit. Die hat gerade mal für zwei Schoppe in den Schubkärschen gereicht. Leider!
Ich stellte meinem Uhrmacher eine ähnliche Frage betreffend: "Stimmts, was sich nicht bewegt nutzt sich auch nicht ab, oder doch besser ab und an laufen lassen?"
Er meinte daraufhin: Zieh die Uhren einmal im Monat auf!
Die Frage stellte sich, weil ich im Sommer immer irgendwie andere Uhren trage als im Winter.
Uhren mit mechanischen Werken liegen zu lassen, vermeidet einerseits Verschleiß, andererseits kriechen die Schmierstoffe im Uhrwerk von den Schmierstellen weg, was dazu führen kann, dass das Gangverhalten sich deutlich ändert. Dieses Verkriechen kann man etwas aufhalten, wenn die Uhr mehrmals im Jahr aufgezogen wird. Eine heutige, wasserdichte Uhr wird jedoch innerlich nicht verschmutzen, weil kein Staub eindringen kann. Nicht auszuschließen sind Oxidationen von Zeigern und Zffernblättern, wenn das Behältnis der Uhr aggressive, gasförmige Stoffe ausdünstet (z.B. Weichmacher aus Kunststoffen).
Ich bin in dieser Thematik eher der Anhänger von "never change a running system" und lasse Uhren nur revisionieren, wenn sie plötzlich deutliche Gangabweichungen zeigen oder erkennbar nicht mehr die volle Gangautonomie zeigen.
Neue Öle verharzen zwar nicht mehr, aber sie verdunsten. Nach 15 Jahren ist unter Garantie jede Schmierstelle trocken, die meisten schon vor 10 Jahren. Dabei ist es vollkommen wurscht, ob man sie laufen lässt, oder nicht. Lange Lagerzeit + monatlich laufen lassen ist daher ab etwa 7 Jahren kontraproduktiv- erhöht nur den Verschleiss.
Martin
Mit freundlichen Grüßen von der Zeiteisen Redaktion
Ich stellte meinem Uhrmacher eine ähnliche Frage betreffend: "Stimmts, was sich nicht bewegt nutzt sich auch nicht ab, oder doch besser ab und an laufen lassen?" Er meinte daraufhin: Zieh die Uhren einmal im Monat auf! Die Frage stellte sich, weil ich im Sommer immer irgendwie andere Uhren trage als im Winter.
Ich stellte meinem Uhrmacher eine ähnliche Frage betreffend: "Stimmts, was sich nicht bewegt nutzt sich auch nicht ab, oder doch besser ab und an laufen lassen?"
Deshalb sind in meiner "Taucher" die Taucher auch beauftragt, die Lager z.B. alle zwei Jahre zu kontrollieren und ggf. zu ölen. Genutztes Öl: Harn4 Bisher liegt sie im Kasten und zeigt bei angelegentlicher Beanspruchung durch Zeitanzeige ca. 6 Sec. + alle zwei Tage.
Im Übrigen mache ich mir nicht den Stress des jeweiligen Aufziehens von Uhren, die lange liegen. Allerdings spendiere ich der jeweiligen Uhr vor "Wiederinbetriebnahme" nach langer Zeit (>3 Jahre) eine Durchsicht vor Gebrauch. M.E. hat jemand, der Uhren lange liegen lasse kann, auch das nötige Gespür und Geld dafür.
So, nun warte ich auf die Posts von Siegfried und Karsten.
So Long der Lehrling
Eine gute Zeit wünscht Euer Longus
P.S.: auch in neuer Aufmachung gilt: wer Rechtsschreibfehler findet, kann sie behalten.
Hallo Markus, da brauchst Du nicht lange zu warten. Ich halte es so, dass ich meine Uhren (eigentlich nur noch gebrauchte) revidiere und somit auch frisch öle. Danach werden sie getragen (oder auch nicht) bis sie nicht mehr richtig gehen. Meine ererbte Junghans Meister in Gold läuft und läuft, letzte Wartung 1988. Ich trage sie etwa fünfmal im Jahr. Meine goldene Omega Seamaster habe ich 2002 von einer alten Dame geschenkt bekommen. Ihr Mann hatte sie zu seinem letzten Geburtstag erhalten und kaum getragen. Wie neu, noch nicht revidiert. Läuft wie die Junghans. Weitere Uhren aus den Kursen von Martin Braun (aus 2000 und 2001) werden des Öfteren getragen. Sie wurden aber noch nicht revidiert. Ich habe ca. 12 bis 15 Uhren im Gebrauch die alle so um die plus/minus 10 Sekunden am Tag schwanken. Stört mich nicht, denn ich billige mechanischen Werken eine gewisse Abweichung zu. Wird die Abweichung größer, werde ich mal danach schauen. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und werde mir keine Sorgen mehr über Wartungsintervalle meiner Trageuhren machen. Lieber kaufe ich mir gebrauchte mit interessanten Werken und spiele damit. Macht mehr Spaß. Wie Ihr seht, passe ich mit meiner Ansicht und meinen Spaß an Uhrwerken nicht ganz in dieses Forum, bei dem bei den meisten doch Design und Prestige der Uhren im Vordergrund stehen. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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