da ich mich nicht mit Nomos Uhren auskenne eine Frage bezüglich der verbauten Kaliber:
gibt ausser dem Kaliber des Tangomaten (und Tourbillion für Wempe) ein weiteres, reines Nomoskaliber, das auf kein anderes Kaliber zurückgreift?
Leider habe ich die Antwort bisher nicht finden können und da sich so Manches Manufakturkaliber nennt, was aber nur im Entferntesten damit etwas zu tun hat die Frage an euch!
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Manufaktur setzt ja vor allem voraus, dass praktisch alle Werkteile selbst hergestellt werden, mal von Lagersteinen, Unruh- und Aufzugsfeder abgesehen. Insofern sind alle aktuellen Nomoswerke Manufakturkaliber. So zumindest meine Meinung!
Hallo Sport-time, wilkommen im Forum. Du stellst gleich am Anfang ziemlich komplizierte Fragen. Ich werde versuchen, darauf zu antworten: Nomos-Kaliber ohne Anlehnung an bekannte Kaliber dürften die für Wempe entwickelten und produzierten Tonneau-Werke CW 1 und CW 2 sein. Beim CW 1 handelt es sich um ein Werk mit Doppelfederhaus und einer Gangreserve von ca. 80 Stunden. Mit CW 2 wird das Wempe-Tourbillon bezeichnet, das 25 mal aufgelegt wird. Beides kannst Du nachlesen im Wempe-Katalog 2006/2007 der Chronometerwerke Wempe Glashütte i. Sa. Seit der Lanzierung der Automatikkaliber Epsilon (ohne) und Zeta (mit Datum) bezeichnet sich Nomos als Manufaktur. Das Grundwerk weist Ähnlichkeiten mit den Handaufzugswerken auf, z. B. wird meines Wissens der selbe Rädersatz verwendet. Das Drumherum, wie z. B. der Automatikaufzug und der geänderter Datumsmechanismus wurden bei Nomos entwickelt. Bis auf wenige Teile wird alles bei Nomos gefertigt. Die nächste Gruppe sind dann die Handaufzugswerke. Das Ausgangswerk war ein in der Schweiz veredeltes Peseux 7001. Durch die von der Treuhand (?) veranlaßte Klage wegen der Wertschöpfung mußte Nomos sich etwas einfallen lassen. Die bezogenen Werke (oder waren es nun Rohwerke) wurden nach und nach mit Sekundenstopphebel, Triovis-Feinregulierung, Perlagen und Sonnenschliffen ausgestattet. Die Oberfläche wurde bremouriert und vergoldet. Später kamen die selbstentwickelten Datums- und Gangreserveanzeigen hinzu, ebenfalls die Dreiviertelplatine und das Glashütter Gesperr. Die Werke hatten dann die Bezeichnungen 1T, 1TS, 1TSD, 1TSPG, 1TSP, 1TSDP u. 1TSDPG. Die Bezeichnungen bedeuten: T=Triovis-Feinregulierung, S=Sekundenstopp, D=Datumsanzeige, G=Gangreserveanzeige, P=Dreiviertelplatine. Mit dem Aufbau der CNC-Fertigung wurden nach und nach alle Werkplatten, Brücken und Kloben auf Eigenfertigung umgestellt. Ebenfalls die Fertigung der Hebel und ein Teil der Federn. Da das Werk auf der Basis ETA (ehemals Peseux) 7001 zurückgreift, ist es also keine Eigenentwicklung. Da laut Nomos 85-90% der Wertschöpfung an diesen Werken in Glashütte erfolgt, kann es auch als Manufakturkaliber bezeichnet werden (unterschiedliche Definitionen des Wortes Manufaktur). Eine ebenfalls totale Eigenentwicklung ist das Kaliber ETA, das ebenfalls ohne Batterie läuft, aber nicht unbedingt als mechanisches Werk bezeichnet werden kann. Ich hoffe, das ich Dir etwas weiterhelfen konnte. Detaillierte Angaben zu den Werken findest Du in den älteren Katalogen (bis 2002) und in dem NOMOS-Universallexikon, das schwerste Produkt, das Nomos bislang ausgeliefert hat. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Vielen Dank für die Antworten - sehr interessant! Super!
Dann habe ich es ja richtig gemacht - habe mir einen Tangomat mit Datum bestellt. Freue mich schon sehr darauf. Allerdings wäre eine farbige Tangente auch etwas für meine Partnerin - deshalb auch die Frage!
Da unsere Sammlung im Grunde nur Manufakturkaliber umfasst, wollten wir hier treu bleiben. Eine Tangente würde dann ja als "quasi" Manufakturkaliber durchgehen, auch wenn Ahnlichkeiten zum Peseux vorhanden sind.
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Viel Spaß mit dem Tangomat! Meiner ist mit Datum und aus der Vorserie und läuft und läuft! Im Sommer werde ich ihn zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen. Dann war er nämlich drei Jahre am Arm. Nochmals zu den Handaufzugswerken. Schau Dir doch einmal die Bilder der Evolution des Werkes an, die Franz ins Forum gestellt hat. Du siehst dann, dass das ursprüngliche Peseux-Kaliber kaum noch etwas mit den heute verwendeten Kalibern gemeinsam hat. Zu finden sind die Bilder im Forum "Nomos Uhren" unter dem Thema "Techn. Änderungen der Nomos-Werke". Gruß Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Hier nochmals die Evolution des NOMOS Handaufzugwerkes. Ich bin übrigens gerade dabei über dieses Thema einen Artikel zu schreiben und recherchiere da noch ein paar Details. Wenn alles klappt erscheint der Artikel im März in einer schweizer Uhrenzeitschrift.
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Hallo Franz, kannst Du Deinen Artikel den Forumsmitgliedern zugänglich machen? Ich glaube, dass nur wenige die Schweizer Fachzeitschriften lesen. Gruß Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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Hallo Franz, ich habe da eine Frage an den Fachmann. In den alten Katalogen (z.B. 1997/98, Seite 10)schreibt Nomos: ...Das Werk ist je nach Uhrenmodell auch vergoldet bzw. rhodiniert, mit Genfer Schliff auf der gesamten Oberfläche des Uhrwerkes ... Ferner findet sich folgende Angabe bei den Golduhren: Werk: vergoldet. Meine Frage dazu: Hatten auch die vergoldeten Uhrwerke Genfer Streifen oder waren diese schon immer bremouriert und dann vergoldet? Ich habe in allen meinen alten Unterlagen gesucht und nichts gefunden. Ich bin durch das aktuelle Angebot in "Verkaufe Uhr" einer Ludwig in Gold darauf aufmerksam geworden. Für eine entsprechende Klärung wäre ich dankbar, vielleicht können auch Jörg oder wheute dazu etwas beitragen. Viele Grüße Karsten
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