Schön eingefangen! Besonders die stillstehende Schraubenunruh bei der Union (GO) gefällt mir. Sind die Schrauben hier eigentlich nur Zierde oder werden sie neben der Schwanenhalsfeingerulierung auch zur Werkregulierung genutzt?
Ich weiß es nicht sicher aber heißt es nicht, dass heutzutage eine Schraubenunruh nur noch als Zierde verbaut wird und sich nicht mehr auf das Gangverhalten der Werke auswirkt? In alten Zeiten wurde sie ja wohl quasi zum "Auswuchten" genutzt.
Dies hier habe ich zum Thema gefunden:
Eine der Alternativen ist die Schraubenunruh, im Bild links dargestellt. Der Unruhreif ist mit kleinen Schrauben bestückt. Zum Auswuchten werden diese minimal heraus- oder hereingedreht, bis das gewünschte gleichmäßige Schwingverhalten erreicht ist.
Die Schraubenunruh erlebt zur Zeit eine kleine Renaissance. War sie bis vor einige Jahren nur in ganz wenigen Uhren zu finden, statten heute immer mehr Uhrenhersteller ihre neuen Modelle damit aus (jüngstes Beispiel ist die neue Union Handaufzugslinie), was sicher wesentlich am optischen Reiz der Konstruktion liegt. (Quelle: uhrentick)
Vielleicht kann ja einer unseren Experten uns das mal näher erläutern
Torsten ------------------------------------------------- "WE'VE GONE TOO FAR" <The Expanse>
Ich bin jetzt zwar kein Experte, aber ich fürchte, bei den heutigen Glashütter Uhren ist das nicht mehr so, daß die Stellschrauben tatsächlich zur Regulierung dienen. Die Feinabstimmmung ("auswuchten") der Unruh geschieht über einen gezielten Laserbeschuß, mit dem (natürlich auf der nicht sichtbaren Seite) Material vom Unruhreif abgetragen wird. Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe - wenn ich's finde, liefere ich die Quelle nach.
Toll Alex, die Bergter-Uhren/Werke sehen immer wieder grandios aus! Danke dafür! Wegen des Regulierens per Unruh, Omega macht das beim 3313 und 3303 noch und bewirbt das Ganze als "free sprung balance" ... Vorteil ist klar, ein Rücker der nicht da ist, kann sich nicht verstellen!
Die meisten Rolex Uhrwerke haben übrigens eine Unruh mit Microstella-Regulierung. Das sind Schrauben in der Unruh, über die das Werk reguliert wird. Das ist die einzige Reguliermöglichkeit bei diesen Werken. Rolex hat darauf natürlich ein Patent (seit etwa 50 Jahren). Hier kann man dazu etwas Bildmaterial finden.
Glasböden gibt es auch für Rolex Uhren: herstellerseitig für die Cellini Kollektion und für die Oyster Modelle nur durch Fremdanbieter.
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