Unter der Überschrift: Mühle will das Uhrwerk nicht neu erfinden – vorerst, steht heute ein, wie ich finde sehr interessantes Interview mit Thilo Mühle, in der Sächsischen Zeitung:
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Die Meinungen im Netz zu diesem Thema gehen auseinander. An anderer Stelle schrieb Franz mal:
Zitat von fmattesIch bitte euch hier keine kompletten Artikel aus Zeitschriften zu posten da dies gegen das Urheberrecht verstösst.
Da der Artikel in der Sächsischen Zeitung nicht frei verfügbar ist (nur für Abonnenten der Zeitung kostenlos, nicht aber für auswärtige Internetbesucher), wird so ein Komplettzitat wohl nicht ganz das Richtige sein.
Ich poste dort und wenn es hier auch gelöscht wird, eben eine Zusammenfassung.
Falls es den einen oder anderen noch interessiert:
Hier eine Zusammenfassung der Antworten von Herrn Mühle:
Herr Mühle, besitzt zwei Sportuhren. Meistens jedoch trägt er Prototypen der Mühle Neuentwicklungen.
Gerade trägt er den S.A.R. Flieger-Chronografen, welcher dieses Jahr in Basel vorgestellt wurde haben. Mühle hat diese ebenso sportliche wie interessante Uhr zusammen mit mit Hubschrauber-Piloten der Deutschen Marine entwickelt.
Interessant ist die Uhr deshalb, weil die Krone und die Drückerfunktionen auf der linken Seite angeordnet sind und nicht wie üblich auf der rechten. Diese Anordnung wurde auf Wunsch der Piloten realisiert. Beim Fliegen, gerade bei schlechten Wetters ist es unruhig, die Hände müssen viel bewegt werden, dabei drücken Drücker und Krone zu stark auf die Handrücken. Deshalb hat Mühle das Uhrwerk gedreht.
Die ersten S.A.R Flieger-Chronografen sind schon verkauft. Mühle ist sehr zufrieden mit dem Orderverhalten und will bis Ende September alle Rückstände an Bestellungen (bis Ende August lagen rund 250 Bestellungen vor) abarbeiten.
Auch bezüglich der Schiffsuhren gibt es Neuheiten. Auf der Schiffsausrüstermesse wird eine neue Hauptuhr für Schiffsuhrensysteme vorgestellt. Diese regelt das Zeitmanagement auf einem Schiff. Alte Schiffe mussten für das Schiffsuhrensystem mit einer zusätzlichen Datenleitung installiert werden. Neue Schiffe dagegen sind mit einem Bordnetzwerk ausgerüstet. Mühle hat eine Lösung für beide Schiffarten gefunden, welche es erlaubt die Haupt- und Nebenuhren weiterhin mit einer zusätzlichen Datenleitung zu verbinden – gleichzeitig aber auch das vorhandene Bord-Ethernet zu nutzen.
Der Schiffsbau hat in der Wirtschaftskrise stark gelitten. Aber Mühle ist in so einem kleinen Bereich unterwegs, dass sie das nicht belastet. Es gibt aber viele Möglichkeiten besonders für Sportboote und Yachten, so dass das für Mühle immer ein Wachstumsmarkt bleibt.
Die Wirtschaftskrise hat Mühle gespürt, aber eher positiven Sinne, da die Lieferzeit für manche Zulieferteile von ca. acht, neun Monaten auf drei zurückgegangen ist Der Hauptmarkt Deutschland hat sich stabil gezeigt. Mühle ist ohne Kurzarbeit gut durch die Krise gekommen. Da habe die Politik des langsamen Wachstums geholfen.
Während die Uhrenhändler klagten, das es während der Krise kaum Lustkäufe gab. Mühle ist der Meinung, dass niemand ständig neue Uhren, braucht, es geht hier immer um Emotionen. Wenn man etwas anbietet, was andere so schön finden, dass sie es unbedingt haben wollen, spürt man dieses Kaufverhalten aber nicht so.
Rund 9000 Uhren hat Mühle im vergangenen Jahr verkauft, das war eine Steigerung gegenüber 2008.
Mühle geht davon aus, dass sie wieder beim Ergebnis von 2009 herauskommen. Es hängt aber davon ab, wie sie ihre Produktion anpassen können. Er freut sich aber wenn es mehr wird.
Auf die Frage, dass man um mehr zu verkaufen, immer Trends bedienen muss und wie denn der Zeitgeschmack bei Uhren sei, antwortet Mühle, dass ihm auffällt, das viele Besucher bei den Messen, am Mühle Stand sagen: „Toll, endlich mal wieder eine Uhr, auf der man die Zeit sieht“. Der Markt kommt mit dem klaren, schon etwas deutschen Design der Mühleuhren sehr gut zurecht. Man ist auf dem richtigen Weg: Schlichte, einfache Stahluhren, auf der die Information, nämlich die Zeit, auf den ersten Blick zu erkennen ist, zu bauen.
Mühle ist zwar in Japan vertreten aber noch nicht in China. Dort wartet man ab. Er hat als Ossi die Philosophie, das nach der Wende alle ganz bestimmte Marken wollten, nämlich die, die einem durch die Werbung als wichtig suggeriert wurden, die es in der DDR aber nicht gab. So ist es auch bei den Chinesen im Moment.
Für Mühle kommt die Zeit, wenn die 240 Millionen Chinesen aus der Mittelschicht (mit einem Jahreseinkommen von 50000 Euro) feststellen, dass sie alle die gleiche Art Uhr tragen. Denn dann kommt Mühle ins Spiel, da Mühle den Unterschied, das Nischenprodukt mit einer langen Geschichte bietet. Eine Mühle ist die zweite oder dritte Uhr, die man sich kauft, weil man nach einem Statussymbol gerne wieder ein Zeitmessinstrument tragen möchte.
Angst vor Produktpiraterie hat er nicht, da Mühle als Marke zu unbekannt ist
Mühle bringt in den nächsten drei Jahren auf keinen Fall ein eigenes Uhrwerk auf den Markt. Die Entwicklung geht eher in die Modulbauweise.
Bei der Entwicklung eines eigenen Uhrwerkes kann ein Familienunternehmen schnell an seine Grenzen stoßen, da man für die Umsetzung locker fünf Millionen Euro braucht. Aber, man kann das Uhrwerk nicht neu erfinden, was könnten sie dann groß anders machen? Es ist auch eine Frage, was ein Markt aufnehmen kann. Kann Mühle eine Uhr mit einem eigenen Uhrwerk für 5000 bis 6000 Euro verkaufen? Er denkt eher nicht, man sollte nicht so große Ausschwünge bei den Preisen haben. Das irritiert die Kunden nur.
Auf die letzte Frage, wie viele Uhrmarken aus Glashütte der Markt aufnehmen kann, antwortet Herr Mühle, dass er das völlig relaxt sieht. Es gibt eben Marken, die haben eine Historie in Glashütte und Marken, die haben keine. Letztlich entscheidet aber der Kunde, welches Design ihm am besten gefällt, welchen Geldbeutel er hat. Da kann es noch dreißig neue Marken aus Glashütte geben, auch wenn dafür räumlich nicht der Platz ist, Zehn Marken sind wäre die Grenze.
Andreas ------------------- Leisten wir uns den Luxus, eine eigene Meinung zu haben... (Zitat: Otto von Bismarck)
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