So Andreas , wie versprochen.....und für alle anderen natürlich auch.
Wer etwas Lust auf "Feuerwehrlatein"hat....
EZM7 Technik
Das Piktogramm auf dem Zifferblatt ist ursprünglich eine Tabelle. Für das Design der Uhr ist diese rund und fadenkreuzähnlich. Auch wenn die aktuelle Dienstvorschriften FwDV (7 und 500) keine Einsatzzeiten mehr festlegen (außer Richtzeiten) ist durch die Physiologie des Menschen vieles vorgegeben. Setze ich also einen Pressluftatmer -PA- auf , um mich gegen Atemgifte (z.B. Brandrauch) zu schützen, bleibe ich je nach Verbrauch und verrichteter Arbeit (schwer, sehr heiß etc) 30min oder weniger im Einsatz. Eine Steigerung der körperlichen Belastung habe ich in einem "Vollschutzanzug" , der sich Chemikalienschutzanzug nennt -CSA- und kann unter diesem max 20min arbeiten. Dies bei sogenannten ABC Einsätzen (Gefahren: atomar,biologisch,chemie). Bei solchen Einsätzen muss ich nach Feuerwehrdienstvorschrift 500 nach 15min einen "Reinigungsparcoure" vorhalten. Bei uns nennt das sich Dekontamination. Alles was die Einsatzstelle verlässt darf nur durch diese Einbahnstraße wieder in den "sauberen" Bereich". Wieder zurück zum Brandeinsatz: Es gibt auch noch Langzeitpressluftatmer. Diese werden im Außenbereich oder bei langen Anmarschwegen verwendet ohne allerdings den Träger so wie bei einer direkten Brandbekämpfung im "Innenangriff" (Haus,Wohnung) zu belasten. Unter diesen Geräten kann man also durch die geringere physische Belastung bis zu einer Stunde "aushalten".
All diese Gegebenheiten ergaben die Idee: Genau diese Zeitfolgen (lt. Vorschrift) laufen hintereinander in einer Stunde ab. DEKON CSA PA LPA 15min 20min 30min 60min
Nach 10min muss ein Atemschtuzüberwacher (steht im Außenbereich) den Trupp im Innenangriff über Funk nach dem aktuellen Flaschendruck fragen. Daraus ergibt sich dann schon die zu erwartende Gesamteinsatzzeit. Nach 20 min ist die Zweite Kontrolle fällig.(Auf dem Drehring sind an diesen Stellen Punkte:Kontrollpunkte) Nach 30min sollte der Trupp nach draußen beordert werden. Mit einigen Einsatzgrundsätzen ist aber auch noch zu planen. Hinweg ist doppelter Rückweg etc. führt aber hier zu weit.......
Abgelesen wird alles nur auf der Lünette:
Einfach den Nullpunkt auf den Minutenzeiger drehen und los geht´s:
Die Lünette stellt das Ampelprinzip dar. Das Ablesen erfolgt über den Minutenzeiger. Die Richtzeit für Einsätze unter PA (Pressluftatmer) beträgt 30min. Das ist der häufigste Einsatz. D.h. man dreht den Nullpunkt einfach auf den Minutenzeiger.Ab hier sieht man dann die o.g. Zeitfolgen je nach Einsatzart, die ich erfassen will.So kann man alle notwendigen Einsatzzeiten schnell, auf einen Blick ablesen....!
Nach 15min oder 20min hat man noch die Möglichkeit die Zeiten für andere Einsätze zu nehmen (CSA und Dekon) Nach den ersten 30min endet die Einsatzzeit unter PA und der Trupp muss zurück ins freie.Bis 60min können LPA (Langzeitgeräte) eingesetzt werden.
Also alles auf einen Blick. Eine UHR für den Realeinsatz mit realen Zeitfolgen nach den Feuerwehrdienstvorschriften !!
Auf dem Zifferblatt sind nur alle wichtigen Zeiten als Piktogramm zusammengefasst.(Zur Erinnerung ;-)
Feuerwehren verrichten 24 Stunden Dienst und haben eine enge Bindung dazu. Und man kann dadurch die Uhr als Kompass nutzen.(Bei Sonne) Oder bei Auslandseinsätzen die Heimatzeit einstellen-Bezug nach Hause.
ABER: Natürlich kein anerkanntes Messgerät für Feuerwehreinsätze.Dafür gibt es Atemschutzüberwachungstafeln mit den gleichen Zeitfolgen.
Der EZM7 ist "nur" eine Spezialuhr der Fa. Sinn in hoher Verarbeitungsqualität.
Ich hoffe das genügt erstmal als Erklärung und lässt das Design besser verstehen.
grundsätzlich ist das Tragen von Schmuck, Uhren etc. im Einsatz gem. UVV-Feu nicht erlaubt.
Da aber 90% der Feuerwehrleute eine Uhr immer tragen wird das Nicht-Einhalten der Vorschrift hierbei meist "geduldet". Wenn man aber seinen Job und dessen Vorschriften sehr ernst nimmt (und das tue ich) sollte man so verfahren wie ich Kai auf der ersten Seite des Fadens geantwortet habe:
Ein Aufruhe kommt eigentlich nur bei den Feuerwehrleuten auf, die eine eingefahrene Sichtweise haben. Diese möchten alles schriftlich, mit klaren Vorgaben und Handlunganweisen behaften.Aus heutiger Sicht der Einsatzsicherheit ist jedoch eine flexible und individuelle Lösung von Maßnahmen gefordert. Dafür darf man allerdings keine Entscheidungen scheuen, muss gut bescheid wissen und fachlich sicher sein.
Auf der Grundlage der Prävention nach GUV werden Gefährdungen durch eine sogenannte Gefährdungsbeurteilung ermittelt. Den Unterschied macht der Einsatz. Es ist ein Unterschied, ob ich in einen Brand gehe oder eine Straße mit Bindemittel fege, die durch eine Ölverschmutzung verunreinigt ist. Durch das Tragen einer Uhr geht bei dem zweiten Einsatz keine Gefährdung für den Träger aus.(Risikobewertung)
Für mich als Einsatzleiter ist das Tragen einer Uhr in meiner Tätigkeit völlig bis gar nicht gefährlich. Ich trage ein Funkgerät und koordiniere den Einsatz. Diese dynamische Bewertungstechnik für Gefährdungen verunsichert Menschen mit statischer Sichtweise.
Also kurz gesagt: Ich trage meine im Einsatz und nutze sie auch zur Zeitkontrolle (aber nur zusätzlich zu den originären Kontrollgeräten und Strukturen.)
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