Aus gegebenem Anlass habe ich heute mal wieder meine Askania Taifun aus der Schachtel befreit und ihr etwas wrist-time zukommen lassen.
In der aktuellen Wiwo ist auf S. 58 ein interessanter Artikel in der Reihe "Deutschland, Deine Unternehmer" über Leonhard Müller, dem "Neugründer" von Askania:
Überschrift:
"Jäger und Sammler Mit Chuzpe gelang Leonhard Müller der Sprung vom Industriekaufmann zu Berlins einzigem Uhrenhersteller."
Das Unternehmen beschäftigt 20 Mitarbeiter und hat einen Absatz von 3000 Uhren im Jahr. Die Uhrwerke werden zugekauft, teilweise auch in China. Langfristig will Müller fast alle Teile seiner Uhren von eigenen Leuten herstellen lassen. "Diese Stadt verdient eine Manufaktur" sagt er, und er wird alles dafür tun, dass Berlin eine bekommt.
In meiner Taifun tickt - angeblich - ein ETA 2892.
watchspirit
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Hallo, ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Askania. Askania ist mir ein Begriff seit meiner Kindheit. Mein Vater hatte dort seine Brötchen verdient. Seit der Quadriga mit dem Seagull-Nachbau des Venus 175 ist Askania in meiner Beliebtheitsskala fast an das Ende gesunken. Auch wenn ein Seagull in der Schweiz (?) aufgepäppt wird, bleibt es ein chinesisches Werk. Wie ich schon mehrfach hier im Forum geäußert habe, habe ich nichts gegen die chinesischen Werke. Wenn aber dem Kunden diese als alte Chronowerke zum Preis von über 3k€ verkauft werden, sinkt die Glaubwürdigkeit. Andererseits finde ich es gut, dass Askania Uhren im Vintage-Stil mit alten Werken vertreibt. Aber wiederum gefällt mir nicht, dass sie z.B. bei der Quadriga 2009-Edition nur von einem historischen Kaliber aus deutscher Produktion sprechen. Erst auf Rückfrage und Konfrontation mit dem Junghans J93 wurde mir mitgeteilt, dass das Askania 1080 auf dem J93 aufbaut. Wie ich erfahren habe, will Askania noch mehr Uhren auf dem Markt bringen mit alten deutschen Kalibern, was ich durchaus lobenswert finde. Man hat wohl irgendwo in Süddeutschland ein Plastikfass gefüllt mit bisher nicht verbauten Kalibern, gelagert in Öl als Rostschutz, gefunden und ist bemüht die Werke zu erwerben. Ich verfolge Askania weiter! Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Zitat von watchspirit In meiner Taifun tickt - angeblich - ein ETA 2892.
Was lässt dich zweifeln?
Dass ich es nicht schriftlich habe.
@ Karsten: Alle Deine Bedenken/Anmerkungen teile ich auch. Ich stehe dem Ganzen auch - relativ - skeptisch gegenüber.
Allerdings muss ich gestehen, dass mir meine Taifun, die ich als Andenken in Berlin, in den Hackeschen Höfen, im Askania-Laden der wirklich ansprechend eingerichtet ist, als Geburtstagsgeschenk von meiner besseren Hälfte erhalten habe, sehr treue Dienste leistet. Und an den Kauf und den Aufenthalt in Berlin sind sehr schöne Erinnerungen verbunden. Ich vermute, dass dies auch Teil des Geschäftsmodells ist - Touristen zu begeistern, die dann in schöner Umgebung "zuschlagen".
Wie hat Martin oben treffend bemerkt: Bin gespannt, inwieweit er seinen Worten Taten folgen läßt.
Hallo Chris, wenn im Askania-Prospekt die Taifun mit den ETA 2892 angegeben ist, würde ich nicht zweifeln. Dann ist es m.E. Tatsache. Anders sieht die Sache bei den Askania-Uhren aus, bei denen das Werk nicht genannt ist, sondern eine Umschreibung m.E. die Herkunft verschleiern soll. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
"Das Ansehen im Erdboden versunken" trifft es zu 100%.
Ich hätte ja gesagt, wer dem Marketinggeschwurbel aufsitzt, ist selber schuld, aber hier waren die Fakten i.d.R. schon extrem gut versteckt/gar verschleiert.
Chris, wie schon geschrieben wurde, wenn ETA beschrieben ist, sollte man davon ausgehen, dass es auch stimmt.
Zitat von TSID"Das Ansehen im Erdboden versunken" trifft es zu 100%.
Ich hätte ja gesagt, wer dem Marketinggeschwurbel aufsitzt, ist selber schuld, aber hier waren die Fakten i.d.R. schon extrem gut versteckt/gar verschleiert.
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