Hallo, angeregt durch das Chronometer-Thema von ThorstenSchreiber rufe ich alle Nomos-Uhr-Besitzer auf, ihre Nomos einmal 24 Stunden lang im Kühlschrank aufzubewahren. Wie ändert sich das Gangverhalten? Hintergrund dieser Anregung ist folgender: Wir feilschen hier im Forum schon teilweise um Sekundenbruchteile bei der Ganggenauigkeit. Tatsache ist, dass die meisten unserer Uhren die Chronometernorm erfüllen, sofern man die normale Umgebungstemperatur am Handgelenk, auf dem Nachtisch und in der Aufbewahrungsbox zugrunde legt. Die Prüfnorm schreibt allerdings auch vor, dass die Uhr auch bei 8° C geprüft wird. Die exakten Prüfkriterien sind im Internet zu finden. Wer es schwarz auf creme haben will, greife zum Wempe-Chronometerwerke-Katalog. Ich werde meine Ludgente heute Abend in den Kühlschrank legen und demnächst berichten. Interessant wären viele Vergleichsergebnisse bei unterschiedlichen Temperaturen! Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Hallo Franz, ich habe den Beitrag versehentlich unter Nomos News eingestellt, weil ich ThorstenSchreibers Thread "Chronometer" aufgerufen hatte. Kannst Du ihn nach Nomos-Uhren verschieben? Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Hallo, hier stelle ich meine Meßwerte zur Diskussion:
Freitag, 20:00 Uhr: Ludgente nach Funkwecker gestellt und in den Kühlschrank gelegt. Außentemperatur bei uns im Haus ca. 27°C. Uhr beschlägt sofort im Kühlschrank. Mehrmaliges Überprüfen, ob Feuchtigkeit ins Gehäuse dringt. Dies war nicht der Fall. Am Samstagabend die Uhr etwa zur gleichen Zeit aus dem Kühlschrank genommen. Ergebnis: Vorgang 26 Sekunden.
Samstag: Die Feuchtigkeit am Gehäuse entfernt, neue Zeit so präzise es ging, eingestellt. Die Uhr mit Zifferblatt oben auf den Schreibtisch gelegt. Umgebungstemperatur im Haus aufgrund des Wetterumschwungs nur noch 22°C. Am Sonntagabend Gangwert ermittelt. Die Uhr lief 16 Sekunden vor.
Von Sonntag bis heute Abend Uhr am Arm gehabt (auch während der Nacht). Nach ebenfalls 24 Stunden zeigte sich ein Vorgang von 3 Sekunden.
Fazit: Der Temperatureinfluß bei meiner Uhr läßt eine Chronometerprüfung scheitern. Langsam finde ich aber Gefallen an diesem Thema. Meine Ludgente fußt ja auf der Wempe 100-Kleinstkredit und wurde von mir im Februar 2005 erworben. Ich denke, dass das Öl gealtert ist und werde demnächst das Werk zerlegen, reinigen und neu ölen. Ich habe mir auch schon die Prüfbedingungen und die Reihenfolge der Prüfungsabschnitte besorgt. Nach der Revision nochmals die 15-tägige Prüfung nach DIN 8319, sofern ich diese durchführen kann (ich habe z. B. keinen Klimaschrank). Ich bin auf die nächsten Ergebnisse gespannt und werde weiter berichten. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Danke für Deine Erprobung und Berichterstattung, Karsten. Ich habe mich (noch) nicht getraut, Deinem Aufruf zu folgen und den Test ebenfalls durchzuführen. Finde Deine Testergebnisse aber sehr interessant. Auch wenns mit den Testergebnis nicht den Chronometerwerten entsprechen, so finde ich es für meinen Teil vollkommen ausreichend, wenn sie im normalen Tagesgebrauch ohne größere Abweichung laufen. Und das tut Deine Ludgente ja auch, wie der Tragetest über Tag und Nacht zeigt.
Markus
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich. (Afrikanisches Sprichwort)
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
@Thorsten: Du kannst es nicht wissen, Karsten ist ein echter Experte. Auch wenn es nicht sein Hauptberuf ist, so ist er auf jeden Fall mindestens so fachkundig wie ein Uhrmacher. Und wenn es hier im Forum mal eine technische Frage gibt, so weiß er mit Sicherheit etwas dazu zu sagen. Ich habe im Herbst 2009 unter seiner Anleitung das erste Mal ein Werk auseinandergenommen. In diesem interessanten Faden ist dies dokumentiert (lohnt sich immer wieder, hochgeholt zu werden ): f33t3231-uhrenkurs.html
@Karsten: Klasse, dass du mal diesen Versuch unternimmst, aber wie Markus (MRo) traue ich mich auch nicht so recht, meine Uhr in den Kühlschrank zu legen. Mir reicht, dass sie unter normalen Umständen genau läuft - und eine Chronometerprüfung ist mir eh schnuppe.
Gruß, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
Hallo, vielen Dank für Euer Feedback. Ich hatte Eure Vorbehalte gegen die Kühlschrankprozedur schon erwartet. Wenn ich nicht die jahrelange Erfahrung mit Uhren hätte, wäre ich auch nicht so mutig gewesen, die Uhr nach dem Beschlagen im Kühlschrank zu lassen. Für mich brachte der Test wieder ein Stück Erfahrung. Was für mich an einer Uhr zählt, ist nun einmal das Werk, und da sind die Nomos-Werke was die Ganggenauigkeit und die Servicefreundlichkeit betrifft, einsame Spitze. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Zitat von hanickMartin, danke für den Hinweis (war vor meiner Zeit) - tolle Aktion!
Der Faden befindet sich mittlerweile auf S. 12 im Bereich von "Uhren allgemein". Hast du dich bisher etwa nicht bis dorthin durchgearbeitet?
Zitat von kdorn Was für mich an einer Uhr zählt, ist nun einmal das Werk, und da sind die Nomos-Werke was die Ganggenauigkeit und die Servicefreundlichkeit betrifft, einsame Spitze.
Grüße, Martin
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