Zu Beginn kurz meine Hematic Royal (aus 2008) an der ich selber "mitgeschräubelt" habe. Die 733 ist eine Wunsch-Nr. als Referenz an meine Seminargruppe DI 73/3. Die Geschichte der Uhr erzähl ich vielleicht später mal. In etlichen Threads erscheint der Name Jürgen Fritsch. J.F. ist gelernter Uhrmacher, Uhrmachermeister und Dipl.-Ing. für Feinwerktechnik. Etliche Forumsmitglieder kennen ihn auch persönlich von Besuchen in GlaHü bei Hemess. J.F. hat mit mir in Glashütte studiert, deshalb habe ich heute noch engen Kontakt zu ihm und zu GlaHü sowieso. J.F. betreibt seit fast 35 Jahren in der Nähe von Berlin eine eigene Uhrenwerkstatt. Zu DDR-Zeiten hatte er etwa pro Quartal einen Annahme-Tag. Dann standen die Kunden die Straße runter, in einer Reihe, mit ihren Regulatoren unterm Arm und/oder aber kleinen Kostbarkeiten in der Tasche. Als nach der Wende alles weggeschmissen wurde anstatt zu reparieren, betrieb er einige Jahre eine Fa. für Turmuhren-Restaurierung. Darüber gibts auch abenteuerliche Video-Mitschnitte von Taubenschiss bis Abseilen am Turm. (Er hat auch die Turmuhr der Gedächtniskirche am Kudamm restauriert) Seit über 20 Jahren ist er auch noch zuständig für die Wartung und turnusm. Überholung der 'Kunst-Uhr' von Hermann Goertz. Die Uhr steht heute noch da, wo sie fast immer stand: Im Gebäude des Deutschen Uhrenmuseum Glashütte, vorm. Ing.-Schule für Feinwerktechnik, ehem. Deutsche Uhrmacherschule Glashütte.
Jeder "hauptamtliche zuständige" Uhrmacher für diese Uhr hat die Aufgabe, in seiner Zeit einen geeigneten Nachfolger einzuarbeiten. Diesen gibt es schon seit einigen Jahren. 2005 hat J.F. zusammen mit Herrn Hellmann in Glashütte die Manufaktur 'HEMESS' gegründet. Das ist auch ne interessante Geschichte. Von J.F. stammt die gesamte Konstruktin der Hematic -außer dem Werk (Miyota 8215 - mit typischen Glashütter Merkmalen hochfein vollendet). Das Gehäuse hat er patentieren lassen. Zur Hematic kann man noch einiges erzählen, zu J.F. sowieso. cu Theo
Hallo Theo, vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung über Jürgen Fritsch. Ich habe ihn vor einigen Jahren kennengelernt und ziehe meinen Hut vor seinem Können und Fachwissen. Da er sich ja von Hemess getrennt hat, frage ich mich, wie es dort weiter geht. J.F. verkörperte nun einmal die fachliche Kompetenz von Hemess, wie ich schon einmal geschrieben hatte. Es wäre schade, wenn bei Hemess kein geeigneter Nachfolger vorort wäre, zumal mit der Fliegeruhr und mit dem Eindrücker-Chronographen excellente Uhren in Vorbereitung sind. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Hallo Karsten, ich bin zum Seminar-Treffen 2007 mit meiner Mannschaft bei HEMESS gewesen. J.F. hat uns die gesamte Manufaktur gezeigt. Am Beginn erzählte er in Kurzform, wie aus der Idee die Fa. wurde. Das Video ist von mir - hier als Flash: http://www.webtheo.de/2007%20Run...undgang.htm Eine recht ausführliche Darlegung der Geschichte hat der MDR mal gedreht. Darin erzählen beide (Fritsch und Hellmann) im Interview ihren Gang bis zur Manufaktur. Darin werden auch interessante Stücke aus ihrere Sammlung/Ausstellung gezeigt und erläutert. Ich habe das gesamte MDR-Material in 2009 mal geschnitten und eine DVD für Hemess erstellt. Es existieren nur 5 oder 6 Exemplare. Die Rechte hatte der MDR der Fa. Hemess überlassen. Tja, Hemess ohne J.F. ? Es ist eben wie im richtigen Leben :-) Ich war jetzt schon fast 2 Jahre nicht mehr da, es gibt einen Nachfolger. Über Details plaudere ich hier nicht. Der Eindrücker-Chronograph ist ja auch noch eine Arbeit von J.F. Die Record ist momentan ein eingeschaltes Unitas 6498. Wieviel Handarbeit da noch drankommt weis ich nicht. Jedenfalls lag am 01.Juni 2011 eine im Fenster bei Frau Hofmann, hab aber nur ein mikriges Handy-Foto. cu Theo
@Theo: Ich habe mir die gut gemachte Homepage von Hemess angesehen - es wird dort nirgends der Begriff Manufaktur benutzt. Uhrenkenner vergeben die Auszeichnung "Manufaktur" nur an Marken, die eigene Werke herstellen können. Das Veredeln von zugekauften Werken genügt diesem Anspruch nicht.
Es gibt allerdings Marken, die sich nicht daran halten, z. B. die CHUMA aus Mannheim.
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