Aus aktuellem Anlass muss ich mich analog zum McD Thread mal zu was auskotzen, das mich in der letzten Zeit vermehrt nervt. DRM.
Ich kann den Wunsch der Rechte-Eigentümer verstehen, ihre Werke vor der unrechtmäßigen Verbreitung zu schützen. Wenn ich aber als legitimer Käufer eines Werkes, an einer bequemen Nutzung gehindert werde, dann hört für mich der Spass auf.
Bei Software ist es ja schon lange Standard, dass entweder kaputte Medien verkauft werden und/oder Lizenzcodes ausgereicht werden, die man auch legitim nur ca. 2x nutzen kann. Danach ist man dann gezwungen per Telefon oder E-Mail bei der Hotline wie ein Verbrecher zu Kreuze zu kriechen.
Letztens hatte ich eine DVD (Bones Staffel 5), die auf meinem Player nicht abspielbar war. Es handelt sich dabei wohlgemerkt um eine DVD aus einem deutschen Elektronikmarkt und einen ganz normalen für Deutschland bestimmten DVD Player. Nach ein paar Fehlversuchen und etwas Internetrecherche bin ich auf die Lösung gekommen. Um das Ding abspielen zu können dürfen die Einstellungen meines Players nicht nach meinem Wunsch sein, sondern ich muss alle Voreinstellungen (Menü, Sprache) auf "Deutsch" stellen. Erst später im DVD-Menü darf ich mir dann den englischen Ton ohne Untertitel wieder einstellen. Das war eigentlich von Anfang an mein Wunsch, darum war der Player auch entsprechend eingestellt.
Beim Abspielen kommt dann immer wieder mal der Trailer, der so schön auf die Vorteile der echten DVD hinweist: Man sieht einen Raubmordkopierer, der nur den Downloadbalken beobachtet, während die Eigentümer des Originals schon lange Party machen. Abbrechen kann man den Mist natürlich auch nicht, dementsprechend wird man auch dadurch nochmal zusätzlich aufgehalten.
Ich weiss ja nicht, wie es Euch dabei geht und ob Ihr schon vergleichbares erlebt habt, aber ich fühle mich dabei extrem veralbert.
Tja, die Mißlichkeiten der digitalen Medien... Ich kann die Anbieter ja verstehen, daß sie ihre Produkte vor unkontrollierter Vervielfältigung schützen wollen. Aber daß man als "Anwender" gezwungen wird, sich den dadurch entstehenden Anforderungen der Medien in dieser Form zu beugen, das ist ein dicker Hund. Es ist doch wohl meine (bzw. Deine) Sache, in welcher Sprache das Gerät bedient wird. Wenn sich die Anbieter von Medien und von Abspielgeräten auf einen Standard einigen könnten, wäre das wohl die Lösung. Aber die Konzerne können sich ja nicht mal auf einen einheitlichen Kopierschutz einigen. Oder man denke an das Handy-Netzteil-Problem. Nicht mal ältere Nokias kann man mit aktuellen Ladegeräten füttern. Geschweige denn, daß es zwischen Herstellern kompatibel wäre. Ein Unding.
Ich bin ja im Allgemeinen nicht für Zentralisierung oder Gleichmacherei, aber ein Paar sinnvolle Standards sind schon hilfreich in einer Welt, die technisch immer anspruchsvoller wird. Und dazu sollte auch gehören, daß man seine CDs und DVDs abspielen kann, wo und wie man will.
Ich frage mich auch jedesmal wenn ich mir eine DVD leihe/kaufe: Warum muss ich mir diese Trailer anschauen? Ich habe dieses Produkt auf legalem Wege geliehen/gekauft!
Das ist fast so wie mit dem Waffenrecht (ich weiß, heißes Eisen aber vom Prinzip): Gegängelt werden die immer die Legalen, und den Kriminellen ist es eh egal ob da jetzt einzwei Gesetze mehr oder weniger gebrochen werden! Genau so ist es beim Kopierschutz und den Anti-Piracy Trailern.
bei der vorherrschenden Innovationskraft der großen Filmstudios nehme ich an dass die hier artikulierte Erkenntnis dort in rund 15 Jahren ankommt. Bis dahin bleibt, entweder nicht kaufen oder sich nicht ärgern lassen.
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