ich bin meinem Vorsatz, keine Uhren mehr zu kaufen, untreu geworden und prompt auf die Nase gefallen.
Gekauft habe ich bei einem Deutschland weit bekannten Händler eine Langematik ohne Großdatum mit dem Zero-Reset-Uhrwerk. Die Uhr ist laut Papieren von 2001 und in einem perfekten Zustand und offensichtlich kaum getragen. Bei Kauf habe ich die Zero-Reset-Funktion überprüft und alles schien okay zu sein. Nach einer Woche Tragezeit, musste ich die Uhr wieder exakt stellen (-16 Sek.) und siehe da, der Sekundenzeiger sprang irgendwo hin, aber nicht auf Null. Der Händler gewährt 1 Jahr Gewährleistung, also mit der Uhr zurück zu ihm. Alles kein Problem, die Uhr wird zu Wempe nach HH geschickt und dann wird entschieden,was zu tun ist. Falls jedoch eine Totalrevision erforderlich werden würde, stellt sich der Händler vor, dass ich mich an den Kosten beteilige, weil ja die Uhr danach neuwertig wäre und 24 Monate Garantie auf die Revision gegeben wären.
Das schmeckt mir ganz und gar nicht. Seit 20 Jahren sammle ich Uhren und musste niemals eine zur Wartung geben. Das heißt eine Totalrevision wegen der defekten Zero-Reset-Funktion wäre für mich ohne Mehrwert. Was meint Ihr dazu und kennt jemand von von Euch die rechtliche Seite? Soll oder muss ich mich gar an den Kosten beteiligen? Wobei außer Frage steht, dass mich eine reine Reparatur nichts kosten würde; lediglich falls Wempe die Uhr zu Lange einschicken muss und von dort nur eine Totalrevision angeboten werden würde, käme eine solche Kostenbeteiligung in Frage.
Zitat von regliAlles kein Problem, die Uhr wird zu Wempe nach HH geschickt und dann wird entschieden,was zu tun ist. Falls jedoch eine Totalrevision erforderlich werden würde, stellt sich der Händler vor, dass ich mich an den Kosten beteilige, weil ja die Uhr danach neuwertig wäre und 24 Monate Garantie auf die Revision gegeben wären.
Ich bin kein Profi in Rechtsfragen, aber da stellen sich mir die Nackenhaare. Was soll das denn? Die Uhr hat einen Mangel. Wenn dieser Mangel nur durch eine Totalrevision zu beheben ist, dann ist das eben so. Für Dich wäre das gut, weil die Uhr dann wirklich praktisch neu von Lange zurückkommt, für den Händler schlecht, weil er zahlen müßte. Aber das ist meiner Meinung nach nicht Dein Problem.
Ich habe meine erste Lange gebraucht bei einem bekannten Stuttgarter Händler gekauft. Nach ein paar Tagen habe ich bemerkt, daß das Rückwärtsdrehen der Zeiger "unrund" lief; wenn man langsam rückwärts drehend die Zeit einstellte, ruckelten die Zeiger. Der Händler schickte die Uhr zur Reparatur zu Lange, und sie wurde dort komplett revisioniert (was im Stammbuch vermerkt wurde, also kein Blabla des Händlers). Da gabs gar keine Diskussion. Aus dieser Erfahrung gehe ich davon aus, daß Lange Deine Uhr auf jeden Fall komplett revisionieren würde (die werden bei ihren Werken wohl kaum halbe Sachen machen...). Ob Wempe selbst ALS repariert, dort also nur das akute Problem behoben werden könnte, das weiß ich nicht.
Ich sehe das auch so. Die Uhr hat einen Mangel und der Händler muss es beheben. In wie weit er das selbst machen kann, sei dahingestellt. Wenn er die Uhr zu Lange schicken muss und diese eine Revision durchführt, ist es ein Problem von Händler und nicht von dir. Lass dich nicht einschüchtern und bestehe auf eine kostenfreie Reparatur.
Wempe hat tatsächlich ausgebildete Uhrmacher und Uhrmachermeister vor Ort; so wie du das Problem und die Uhr beschreibst, kann ich mir vorstellen, dass es bei Wempe reparabel ist. Sollte es jedoch auf eine Totalrevision bei AL&S hinauslaufen, würde ich den KV wandeln (auch andere Mütter haben schöne Töchter / Söhne - je nach -Veranlagung); dann bist du raus und der Händler hat das Problem.
Zitat von BaerlinLass dich nicht einschüchtern und bestehe auf eine kostenfreie Reparatur.
Dem ist für meine Begriffe nichts mehr hinzu zu fügen!
Unglaublich, das Du mit dem "Theater" überhaupt „belatschert“ wirst. Du hast eine Uhr mit Gewährleistung gekauft und die muss funktionieren! Dafür muss seitens Deines Händlers gesorgt werden und darf für mein Rechtsverständnis auf Deinen Schultern abgeladen werden.
vielen Dank für Eure Antworten. Sie bestätigen mich in meiner Auffassung, keine Kostenbeteiligung zu akzeptieren. Jetzt hoffe ich nur, dass die Uhr ohne Macken und ohne vermurkste Schrauben von der Reparatur zurück kommt. Eigentlich wollte ich vor der Rückgabe noch ein paar Dokufotos machen, damit ich ggf. beweisen kann, dass eventuelle Kratzer vorher nicht waren, aber wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, kriege ich keine brauchbaren Bilder hin. Seht selbst:
[attachment=0]P1000021-1024x768.jpg[/attachment]
Mit solchem Bild könnte man ja fast nicht mal beweisen, dass die Uhr Zeiger hat. Ich hab's aufgegeben, weiter Bilder zu machen.
Also nochmals vielen Dank an Euch. Ich werde hier schreiben, wie es weiter gegangen sein wird.
Grüße an Euch
Gast
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P1000021-1024x768.jpg
nach nunmehr 14 Tagen seit der Ablieferung der Uhr zur Reparatur rief ich gestern den Händler an, ob nun endlich bekannt wäre, was geschieht, nämlich Reparatur oder Revision. Zur Antwort bekam ich, das Wempe das eine oder das andere ausführen würde und weil sich der Preis "nur" um 150 EUR unterscheiden würde, hätte er Wempe angewiesen, eine Revision durchzuführen, mit dem Hinweis, dass er sich mit seinem Kunden über eine Kostenbeteiligung "schon einigen" würde.
Ich jedenfalls bin jetzt sehr verärgert.
(1) Der Händler hat mich nicht, wie versprochen "sofort" angerufen, sobald er wisse wie es weiter geht, sondern ich musste erst nachfragen.
(2) Der Händler hätte mich fragen müssen, was mir lieber sei: eine Totalrevision oder eine Teilreparatur. Und ich hätte einer Revision bei Wempe nicht zugestimmt, weil ich der Ansicht bin, dass bei Manufakturwerken nur der Hersteller in Frage kommt.
Klar ist, es ist rechtlich gesehen Sache des Händlers einen Mangel beseitigen zu lassen, wobei ihm die Wahl bleibt, wen er damit beauftragt. Aber ohne mich zu fragen und ohne Not eine Revision zu beauftragen, ist nicht korrekt.
Jetzt bin ich mal gespannt, wie er sich nachher eine Kostenbeteiligung vorstellt. Und vor allem bin ich gespannt, in welchem Zustand die Uhr zurück kommt. Jedenfalls hat die Firma Wempe mir schon 2 Uhren nur beim Bandwechsel versaut. (Ja, "versaut" ist das richtige Wort hier angesichts der Tiefe der Scharten in den Hörnern!)
Ich werde weiter berichten.
Es wünscht Euch eine gute Zeit
Dieter
P.S. Wen näheres interessiert möge sich per PN an mich wenden.
die Uhr ist nach Reparatur und Überholung bei Wempe Hamburg wieder zurück mit folgendem Befund:
(1) Sekundenzeiger ausgewechselt. Er war offenbar die Ursache für das Versagen der Zero-Reset-Funktion, weil er nicht fest auf der Welle saß und deshalb bei der ja ruckartigen Nullstellung wohl nicht ohne Schlupf mitgenommen wurde. Meines Erachtens ein klarer Fabrikationsfehler.
(2) Mehrer Kerben am inneren, Glas seitigen Lünettenrand, verusacht entweder beim Einsetzen der im Rahmen einer Überholung ja veranstalteten Auswechslung der Glasdichtung oder durch die Einspannung in die Halterung eines Uhrenbewegers. Jedenfalls glitzern diese Kerben bei Einfallen des Lichtes aus geeigneter Richtung wunderhell und verleihen der Uhr die besondere, vermurkste Note.
(3) Mehrere Schrauben des Werks zeigen deutliche Angriffsspuren verusacht durch den Schraubendreher. Insbesondere verwirkt sind die Schrauben des Rotorlagers und die Feststellschraube der Abfallregulierung.
(4) Das Ziffernblatt zeigt auf der rechten Seite parziell Einprägungen verursacht durch die Lünette. Entweder wurde es leicht in Richtung Krone versetzt eingebaut und die Druckstellen stammen von vorher und sind jetzt sichtabr oder es wurde jetzt beschädigt.
(5) Statt täglich 2 Sekunden nachzugehen geht die Uhr jetzt 5 Sekunden am Tag nach.
So gesehen das erwartete Ergebnis einer völlig unsinningen Überholung. Den Sekundenzeiger auszuwechseln hätte das Öffnen der 11 Gehäuseschrauben erfordert (6 Bodenschrauben und 5 Lünettenschrauben). Aber nein, es muss ja der Gewinn gesteigert werden. Jedenfalls bin ich bestärkt in meiner Erfahrung - Hände weg von grundlosen Überholungen und Hände weg von Universalwerkstätten.
Zum Schluss: Der Verkäufer hat sich trotz meiner Festellung der Mängel (1) - (4) vor Ort nicht nehmen lassen, mich zum Ausgleich der 150 EUR (siehe mein vorheriger Beitrag) zu motivieren. Da er nach Gesetzeslage innerhalb der ersten 6 Monate auch verpflichtet gewesen wäre, die Kosten für den Hin- und Rückversand als Wertpaket zu tragen habe ich ihm 75 EUR in bar gegeben, womit er offensichtlich unzufrieden war! Wer wissen möchte, um welchen Händler es sich handelt möge mich per PN fragen.
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