Hallo Leute. Vielen Dank hier Mitglied im Forum sein zu dürfen. Kurz zu mir : Bin schon seit ca. 2 Jahren Nomos-Begeistert und besitze eine Ludwig ( Siemens Ausführung) und seit 2 Wochen eine Club. Und in wenigen Tagen trifft auch meine Tangente Sport ein auf die ich mich jetzt schon riesig freue.
Nun zu meiner Frage. Ich weiß das Nomos ihre Saphirgläser nicht entspiegeln lässt. Aber ist das auch wirklich so nachteilig dies nicht zu machen ? Also ich habe da nämlich mal was bemerkt. Als ich vor einigen Monaten eine Mühle Glashütte Terranaut Trail III erworben hatte habe ich mich mehrfach täglich über ein schmieriges und leicht äußerlich beschlagenes Saphirglas aufgeregt. Das Saphirglas war entspiegelt. Weil mir die Uhr dann immer mehr auf die Nerven ging ( schlechte Gangwerte usw.) habe ich sie verkauft und mir meine 2 Nomos ( Club ) gegönnt. Bei der Nomos Club und der Ludwig habe ich noch nie ein verschmiertes Saphirglas gehabt. Es sieht immer sauber aus und ich finde das das Zifferblatt klarer aussieht als bei der Terranaut III Trail.
Kann dieser Effekt des Verschmieren bzw. des leicht schmutzig aussehenden Zifferblattes durch das Entspiegeln gekommen sein ?
Schreibt doch mal eure Tendenz und Erfahrungen.
Bis dann und einen guten Rutsch euch allen. PS. : Wenn meine Tangente Sport bei mir ist werde ich mal ein paar Fotos schießen. Auch wenn ihr schon so viele Fotos gesehen habt - ich kann einfach nicht anders
Ja, kenne ich auch. Ist auch bei meinen neuen Brillengläsern so. Immer dieser Schmier. Man sieht halt alles bei diesen Entspiegelungen. Auch bei Rahmen mit Museumsglas ist das so, Vorteil ist, dass man nur das Bild sieht, Nachteil ist, dass alles sauber sein muss. Beim Rahmen noch ok. Bei der Brille so halb, bei der Uhr kaum möglich. Wenn du allerdings ne Sport mit dunklem Blatt hast, dann kann es natürlich wegen der fehlenden Entspiegelung sein, dass man mal die Zeit nicht so recht ablesen kann, aber dafür hat man ja ein Handy
Auch die Zürich anthrazit hat ein unverspiegeltes Saphirglas, dazu noch leicht gewölbt. Jeder Blick auf das Zifferblatt erzeugt Stirnfalten! Eine wunderschöne Uhr, aber dieses Saphirglas Ich würde mir diese Ausführung nicht mehr kaufen. Nun habe ich eine Uhr die gerade das Gegenteil zeigt. Ein helles Zifferblatt und ein Saphirglas mit beidseitiger Entspiegelung. Von Verschmieren keine Rede, bei mir jedenfalls immer sauber.
Hintergrund: Saphir hat einen Brechungsindex von 1,77 , Fensterglas ca. 1,51. Je höher der Brechwert des Glases, um so höher auch die Lichtreflexion. Bei Saphir sind das an den beiden Grenzflächen Luft-Glas und Glas-Luft (Ober- und Unterseite des Uhrenglases) zusammen 15% Lichtreflexion ! Dieser hohe Wert stört bei einem dunklen Zifferblatt besonders heftig. Dazu kommt die Wölbung. Man kann die Uhr halten wie man will, es reflektiert immer eine Lichtquelle.
Die Entspiegelung mit heutigen Techniken und Materialien ist sehr gut. Es darf nicht mit den alten Verfahren von 1950 verglichen werden, wo die Schichten aus Magnesiumfluorid sehr weich waren. Heute werden seltene Erde Oxide aufgedampft oder gesputtert, welche fast so hart wie Saphir selbst sind. Die Restreflexion liegt dann bei ca. 4% was eine wirklich sichtbare Verbesserung darstellt.
Fazit: Für mich unverständlich, warum nicht als Sonderausführung auch entspiegeltes Saphirglas angeboten wird. Bei der einfachen Tangente mit hellem Blatt und flachem Glas stört das einfache Saphirglas wenig.
Hallo Peter, sehr schade, dass du dich zu fachlichen Themen äußerst selten zu Wort meldest. Ich lese deine Beiträge immer sehr gern. Viel Spaß mit deinem Hobby im angefangenen Jahr. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Eine Glaubensfrage ist das Entspiegeln von Gläsern. Bei diesem Vorgang wird in einem Vakuum Metall aufgedampft. Außenseiten werden in aller Regel nicht entspiegelt, denn das aufgedampfte Metall ist kratzempfindlich. Entspiegelte Innenseiten vermindern Lichtreflexe. Aber: Die Anmutung verändert sich dadurch – eine Uhr wirkt weniger plastisch und die Entspiegelung kann die Farbwirkung der Zifferblätter verändern. NOMOS entspiegelt die Gläser deshalb nicht.
Schöne Worte um eine Schwäche in positiven Glanz zu bringen. Haben wir in der Marketingabteilung auch so gemacht. Merkwürdig, dass große Firmen wie Zeiss, Leitz, Rodenstock das schon lange mit Erfolg können. Firmen die Nomos sicher unbekannt sind Selbst Astroamateure haben heute kratzfeste Filter mit traumhaften Eigenschaften. Aber wen interessiert das schon.
Als Schwäche würde ich das nicht bezeichnen, denn schließlich wäre es für Nomos rein technisch gesehen sicherlich kein Problem auch entspiegelte Gläser anzubieten. Ich denke schon, dass sich Nomos im Sinne der Haltbarkeit etwas dabei gedacht hat, die Gläser grundsätzlich nicht zu entspiegeln. Ein Uhrglas ist schließlich härteren Bedingungen ausgesetzt als ein Brillenglas oder die Linse eines Objektives.
Im Bezug auf die von Nomos angesprochene negative Veränderung der Anmutung fehlt mir die Vergleichsmöglichkeit.
Bei meinem Tangomat Ruthenium halte ich ein entspiegeltes Saphirglas ohnehin für absolut unnötig.
Zitat von peter16Auch die Zürich anthrazit hat ein unverspiegeltes Saphirglas, dazu noch leicht gewölbt. Jeder Blick auf das Zifferblatt erzeugt Stirnfalten! Eine wunderschöne Uhr, aber dieses Saphirglas Ich würde mir diese Ausführung nicht mehr kaufen.
Ich habe mir im März 2011 ebenfalls eine Zürich Anthrazit gekauft und hätte es fast nicht getan, weil ich die Ablesbarkeit nicht besonders gut fand. Die Auflösung kam, als ich mit der Uhr aus der Hologenbeleuchtung der NOMOS Betriebsverkaufsstelle in das Tageslicht des Schaufensters trat. Dort gab es überhaupt keine Probleme.
Bis heute stelle ich immer wieder fest, dass die Ablesbarkeit besonders unter Halogenbeleuchtung (und eigentlich nur da) nicht berauschend ist. Blöderweise hat man gerade dieses Licht oft bei den Konzis...
Und natürlich ist es ein Nachteil, dass die Gläser nicht entspiegelt sind. Eine Kostenerspranis im Zuge von Form folgt Funktion, aber dennoch ein hässlicher Nachteil. Wie schön wäre die dunkle Orion mit entspiegeltem Glas?
Zitat von WebmarkAls Schwäche würde ich das nicht bezeichnen, denn schließlich wäre es für Nomos rein technisch gesehen sicherlich kein Problem auch entspiegelte Gläser anzubieten. Ich denke schon, dass sich Nomos im Sinne der Haltbarkeit etwas dabei gedacht hat, die Gläser grundsätzlich nicht zu entspiegeln. Ein Uhrglas ist schließlich härteren Bedingungen ausgesetzt als ein Brillenglas oder die Linse eines Objektives.
Entspiegelungsbeschichtungen, wie sie etwa von anderen Uhrenhersteller verwendet werden, erreichen Härtegerade von 1.800-1.900 HV, was annähernd an die Härte des Saphirglases (um die 2.000 HV) herankommt. Es bedarf also eines ähnlich hohen Aufwands, eine solche Beschichtung zu beschädigen, wie das Glas als solches zu zerkratzen. Damit ist aus meiner Sicht die Haltbarkeit wohl kein Problem mehr. Eher kann man über Wirkung oder Wahrnehmung sprechen, aber ich muss für mich feststellen, dass ich da keine Nachteile erkennen kann - das ist aber sicher auch Geschmacksache.
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