Ich habe meine neue Panerai PAM 389 Armbanduhr Ende Februar zum Service zu Wempe Dresden gebracht, da die Uhr vorging und der Leuchtpunkt auf der Zwölf nicht mittig einrastete. Letzteres bemängelte auch schon mal ein Kunde im Panerai Forum an seiner 389. Als ich die Uhr Ende März abholen wollte, bemerkte ich diverse Kratzer am Gehäuse, Schließe und eine Delle an der Lünette. Ich war echt sauer und verlangte die Reparatur der Uhr. Seit Wochen werde ich nur hingehalten, keiner will es nun gewesen sein, stattdessen bietet man mir eine neue Lünette zum Preis von 600,00 EUR an und die kostenlose Aufarbeitung der Kratzer. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, wie man Titan aufarbeiten kann, ohne den ursprünglichen Charakter der Uhr zu zerstören. Ich habe Bedenken, dass die Uhr einfach nur "glattpoliert" zurückkommt. Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht, wenn Ihr eine Uhr zum Service gebracht habt. Wie soll ich mich verhalten? Grüße

Ich bin selbst PAM-Träger, aber der Umgang mit Kunden in der letzten Zeit halten mich davon ab, weitere Modelle der Marke zu kaufen.
Dein Beitrag unterstreicht mein Gefühl.
Kannst Du nachweisen, dass diese Beschädigungen vor dem Service noch nicht vorhanden waren? Wenn ja, dann sollte die Schuldfrage klar sein. Andernfalls würde ich einen Anwalt einschalten.

Beweisen kann ich es leider nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich vorher noch Fotos machen muss um meinen Originalzustand zu beweisen. Schlimm genug, dass die Firma Wempe so reagiert.

Ich kenne es von meinem Uhrmacher, bzw. der netten Dame im Service, dass ein genauer Zustandsbericht geschrieben wird. Da wird mit Lupe und Messstab gearbeitet und alle Macken werden schriftlich festgehalten. Der Vorgang dauert gut 5 Minuten die Dame ist pingeliger als ich - das will was heißen.

Achso, zu Wempe gehe ich nicht mehr. Es sei denn jemand steckt mir, dass dort ein gesuchtes Tangentensondermodell herumliegt.

Ich schließe mich meinem Vorredner an: schreibe genau auf, was Du von Wempe erwartest und gib es schriftlich dort ab. Wenn dann keine klare Reaktion in Deinem Sinne erfolgt, würde ich einen Rechtsanwalt aufsuchen.

Anwälte sind mit größter Vorsicht zu genießen.
Schon König Friedrich Wilhelm I. in Preußen verfügte in einer Kabinettsorder vom 15. Dezember 1726 die Einführung einer einheitlichen Juristentracht in den Gerichten seines Territoriums mit den Worten:
„Wir ordnen und befehlen hiermit allen Ernstes, dass die Advocati wollene schwarze Mäntel, welche bis unter das Knie gehen, unserer Verordnung gemäß zu tragen haben, damit man diese Spitzbuben schon von weitem erkennen und sich vor ihnen hüten kann.“

Im Ernst:
Was passiert ist, ist sehr ärgerlich.
Ein Anwalt wird Dir aber nicht wirklich weit helfen können. Du bist hinsichtlich der Tatsache, dass die Uhr bis zur Übergabe an W. die besagten Mängel/Schäden nicht aufwies, voll beweisbelastet.
Das wird nicht leicht, wenn nicht gar unmöglich.
Ohne Rechtsschutzversicherung würde ich von einem Vorgehen mit Anwalt abraten, da die finanziellen Risiken hoch sind.
Mit RSV werden Deine Chancen zwar nicht besser, aber Deine Risiken werden wenigsten minimiert.

Ich würde an Deiner Stelle versuchen, mich irgendwie (außergerichtlich) zu einigen.

Viel Glück,
Jürgen

Ich hatte in der Vergangenheit auch schon mal Probleme mit dem Wempe Service, aber Geduld und Freundlichkeit haben sich am Ende immer ausgezahlt.

Den größten Bock haben die geschossen als sie bei meiner Breitling Superocean Professional die original Farbe der Lünettenbeschriftung runtergekratzt und dann mit Wasserfarbe nachgepinselt haben. Als ich in meinem Pool damit herumgeplanscht bin ging die schwarze Farbe komplett weg. Die mussten mir daraufhin eine neue Lünette besorgen...

Da es nicht der erste Fall - zufällig auch bei Wempe - ist, von dem ich dieses Problem höre, empfiehlt es sich grundsätzlich bei der Übergabe einer Uhr die äußere Unversehrtheit der Uhr bescheinigen zu lassen. Nur so kann man tatsächlich beweisen, dass die Uhr okay war. Wenn der Konzi es nicht machen will: es gibt welche, die es machen ...

Recht haben und recht bekommen sind leider immer 2 unterschiedliche Dinge. Und wer bei Aussage gegen Aussage einen Rechtsstreit gewinnen wird?

Viele Grüße

Gerrit

Zitat von Cheops im Beitrag #7

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Und wer bei Aussage gegen Aussage einen Rechtsstreit gewinnen wird?

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Habe eben diese Email von Wempe erhalten:

"Herr .........,

Ihre Rückmeldung zu unserem Schreiben vom 31. März 2014 haben wir erhalten.

Wir bedauern sehr, dass Sie unser kulantes Angebot und unsere Bereitschaft einer gütlichen Einigung nicht annehmen.

Ihren Vorwurf, Ihre Uhr beschädigt zu haben, müssen wir entschieden zurückweisen. Bei den vorhandenen Kratzern im Gehäuse und der kleinen Delle in der Lünette sprechen wir in Ihrem Fall von "gewöhnlichen Tragespuren". Wie Sie wissen, wurde dieser Hinweis unsererseits auf Ihrem Abholbeleg bereits bei Annahme Ihrer Uhr dokumentiert.

Trotz Ihrer Androhungen sind wir nach wie vor an einer kulanten Lösung interessiert, unser Angebot steht für Sie nach wie vor.

Sollten Sie Ihre Meinung also überdenken, teilen Sie uns diese gerne mit. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, Ihnen Ihre Uhr ohne Durchführung der in unserem Schreiben vom 31. März 2014 aufgeführten Leistung auszuhändigen.

Mit freundlichen Grüßen

Ciro Arpaia │ Leiter Administration Uhrenservice
T +49 (0) 40 / 33 44 8 - 877
F +49 (0) 40 / 33 44 8 - 677
Juwelier Wempe

Gerhard D. Wempe KG, Steinstraße 23, 20095 Hamburg
Sitz der Gesellschaft Hamburg AG-Hamburg HR A 40549"

Ohne Worte ....