Meine NOMOS Metro nachtschwarz macht mir Sorgen. Die Uhr ist im Oktober 2015 von Wempe in Hamburg verkauft worden. Ich stelle fest, dass die Uhr, vollständig aufgezogen, bereits nach 25 Stunden stehen bleibt. Ich nehme an, die Uhr ist längere Zeit in der Schachtel gelegen. Ich habe sie vor kurzem gebraucht gekauft. Die Uhr scheint sehr ganggenau zu laufen. Könnte es sein, dass sich die Laufzeit bei längerem Gebrauch wieder verbessert?
Zu Deiner abschließenden Frage: Falls die Uhr (Handaufzug) wirklich voll aufgezogen worden sein sollte, wird sich daran aller Erfahrung nach durch längers Tragen nichts ändern. Da empfielt es sich nur, die Uhr zu NOMOS zu schicken und das Werk servicieren zu lassen. NOMOS verlangt für einen Service reelle Preise. Ein Uhrmacher vor Ort ist nur dann zu empfehlen, wenn man seine Fähigkeiten aus Erfahrung kennt. (Der größte Feind einer Uhr ist meist - nicht immer - ein Uhrmacher, wie ich aus mehrfacher, leidvoller Erfahrung weiß. Der Hersteller dagegen wird sich keine Blöße geben und gute Arbeit abliefern.)
Sollte die Uhr eine Automatikversion aus der Modellreihe Metro sein, ist zu hinterfragen, wie der vermeintliche Vollaufzug bestimmt wurde, denn Automatikwerke lassen sich scheinbar "endlos" aufziehen. Hier ist folgendes Vorgehen angeraten: Uhr bis zum Stillstand ablaufen lassen. Danach mit 25 Umdrehungen an der Krone aufziehen und 3 Tage tagsüber tragen. Danach ablegen und beobachten, wie lannge die Uhr gelaufen ist. Wenn es dann immer noch nur 25 Stunden sind -> ab zu NOMOS.
Es ist stets das Problem bei gebraucht gekauften Uhren, dass man nie weiß, weshalb der Vorbesitzer seine Uhr wirklich verkauft. Oft stecken dahinter Gründe, die nicht offen gelegt werden, weil man sich lieber der Uhr entledigen will, bevor man die Kosten tragen muss für eine Wartung. Die oftmals von Wiederverkäufern angeführten Behauptungen wie 'von unseren Uhrmachern geprüft' und dgl. kann man vergessen, gerade auch bei solchen versteckten Fehlern wie unzureichende Gangautonomie. (Ich selbst kaufte auch hin und wieder gebrauchte Uhren und weiß daher wovon ich rede.)
@Sanary Helf mir mal. Ich finde keine Metro in nachtschwarz. Bei meiner Suche stieß ich auf eine Metro stadtschwarz. Ist es eine Metro oder handelt es sich um die Club, die gibt es nämlich in nachtschwarz. Wichtiger ist aber das Werk. Handelt es sich um ein Automatikwerk mit oder ohne Datum? Bleibt die Uhr immer zu der Selben Zeit stehen, vielleicht wenn die Datumsschaltung aktiv wird? Wenn ich das wüßte, wäre eine Beurteilung oder ein Rat einfacher. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Ja, natürlich, es ist die Nomos Stadtschwarz DUW 4101. Sie bleibt stehen, 25 Stunden nachdem ich sie aufgezogen habe. Das war meist gegen mittag, ein Zusammenhang mit der Datumsumstellung besteht m.E. nicht.
Auch wenn jetzt alle über mich herfallen, ich würde die Uhr mal für eine Stunde bei 50° C (kleinste Stufe) ins Backrohr bei Umluft legen, dann voll aufziehen und Tragen bis sie stehen bleibt (auch des nachts). Vielleicht wirkt sich die Erwärmung auf das Öl aus. Wenn dies der Fall sein sollte, weitertragen und beobachten. Selbst wenn die von Nomos angegebene Laufzeit von 42 Stunden nicht ganz erreicht wird, solltest du eine Revision in Erwägung ziehen. Nomos spricht von einem Zeitraum von 5 bis 7 Jahren zwischen den Revisionen. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
@kdorn : Hallo Karsten, wieso ist eigentlich Öl in Uhren immer noch so ein defiziles Thema ? Weil es - nach wie vor - kriecht wie blöde ? Ich hab so viele alte (>40 Jahre) HAU's mit Ölschäden auf dem - meist lackierten - Blatt gesehen. Es gibt vermutlich kein wirklich geeignetes Öl für die Uhrwerk-Branche. Weil die Menge am Markt viel zu gering ist. Frag mal Deinen Prost in Ulm nach Uhrenöl. Der wird Dir was erzählen. Früher hatten die Uhrmacher alle ihre 'Geheimtinkturen'. Die waren meist verharzt, bevor sie das Zifferblatt erreichen konnten.
Kann man heute eigentlich sicher sein, daß bei einer Revi das Öl ausgewaschen wird ?
Und dann leg mal Deine Hoffnung ab, daß alle über Dich herfallen und sonst was, nur weil Du hier mal was schräges zum Besten gibst. Du darfst das. Du bist hier der Stuben-E.
@Theo Richtig, Theo! Das Thema Öl ist immer noch aktuell. Nur wenn ein Bauteil, zum Beispiel die Unruhwelle mit der Stosssicherung mit einem Automat, der eine definierte Menge Öl an das Lager abgibt, geölt wird, gibt es ein befriedigendes Ergebnis. Beim Ölen mit den üblichen Ölgebern kommt m. E. immer zuviel Öl an die betroffenen Stellen. Ich habe mir daher angewöhnt, sofort nach dem Ölen, das sichtbare Öl mit einem fusselfreien Lappen abzuwischen. Ich denke, dass durch die Kapillarwirkung trotzdem genügend Öl an die Bauteile kommt. Im Thread Nomos Tangomat, Problem mit Handaufzug hatte ich ja schon geschrieben, dass die Automatikeinheit meines Vorserientangos im Öl schwamm, das nicht von mir sondern bei der Montage bei Nomos aufgebracht wurde. Solange jeder Uhrmacher denkt: Lieber zuviel als zu wenig wird sich daran auch nichts ändern. Übrigens habe ich bei meinen Uhrentests die Uhren schon im Backrohr erhitzt, ohne dass sie Schaden nahmen. Auch sind sie schon des nachts mal im Kühlschrank gelandet - und sie gehen immer noch. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Vielen Dank für Eure Rückmeldung. Das mit dem Backofen traue ich mich nicht. Werde die Uhr in der nächsten Zeit auch nachts tragen, gut warm halten, vielleicht hilft das auch. Allem Anschein nach ist ja das (alte?) Öl ein Problem. So liefe dann wohl alles auf eine Revision bei Nomos hinaus. Ich beobachte weiter und berichte.
Meine Uhr läuft jetzt länger: Sonntag, 04.01. , 7 Uhr bis Montag 06.01., 17 Uhr 48, Montag, 06.01. bis Mittwoch, 08.01., 5 Uhr 35. Es fehlen ca. acht Stunden zu 43 Stunden Werksangabe. Das stört mich eigentlich nicht. Im Herbst möchte ich die Uhr ehedem zur Revision abgeben.
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