vielen Dank für die klärenden Worte. Was die Entwicklung im Mediensektor angeht, bin ich nicht sonderlich optimistisch. Und ich darf vorausschicken, dass ich seit 32 Jahren als Journalist tätig bin. Zunächst als Redakteur von Tageszeitungen und Magazinen, seit 1995 selbstständig. Für Veröffentlichungen im Internet gibt's kein Geld. Daran haben wir uns in der Tat gewöhnt. Von den Minihonoraren für Zeitungs- und Buchveröffentlichungen kann niemand leben. Manche meiner Kollegen sind immer wieder überrascht, wenn ich Ihnen zum Beispiel offenbare, wie hoch mein Honorar für das Ihnen bestimmt bekannte Buch "Uhren als Kapitalanlage" ist: exakt 1,80 Euro brutto pro verkauftem Exemplar. Wenn man nun bedenkt, dass die Recherchen für ein solches Buch (in erster Linie Reisekosten, Bildbeschaffung usw.) schon mal locker 1500 bis 2000 Euro ausmachen, kann man sich ausrechnen, wie viele Bücher ich verkaufen muss, bis mal ein Gewinn herausspringt. Ich verdiene mein Geld in erster Linie, indem ich für einige gute Kunden Reden schreibe und sie auf ihre medialen Auftritte vorbereite. Nur so kann ich mir als Freiberufler den Luxus leisten, für Zeitungen zu schreiben. Und was Bücher angeht: reine Leidenschaft und Spaß am Thema. Ich finde diese Entwicklung bedenklich. Wirklich guter und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Aber immer weniger wollen dafür zahlen. Dass dies dann zwangsläufig auf Kosten der Qualität geht, sollte niemanden überraschen.
Dieses Thema passt sicher nicht ganz in dieses Forum. Aber Sie hatten mich um meine Einschätzung gebeten. Ich bin jedenfalls sehr froh, keine Sponsoren zu haben und in meinen Büchern schreiben zu können, was ich will. Kleine Anekdote am Rande: Für "Uhren als Kapitalanlage" brauchte ich noch Fotos von einer großen Manufaktur in Glashütte (es war weder Nomos noch Lange & Söhne, soviel sei verraten). Die Marketing-Tante forderte, zuvor das gesamte Buchmanuskript lesen zu dürfen....! Sie wartet heute noch drauf. Aber das zeigt, wohin die Reise geht.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Hier können sie frei schreiben! Wir sind unabhängig und diskutieren auch kontrovers. Wir sind auch sicher Auffangbecken für einige - mich eingeschlossen - , die in anderen Foren nicht zurecht kommen, da diese teilweise auch Interessen gesteuert sind. Man sollte einfach ein Online-Uhren-Magazin machen. Geld verdient werden kann damit später, wenn sich die Qualität bewiesen hat und wir die Blender der Szene entlarvt haben
Dann bleibt nur noch Qualität auf beiden Seiten - und das ist ein wahrer Wert. Der darf dann auch bezahlt werden
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Ich habe ja mal angefangen unter http://www.manufaktuhr.de/meine Gedanken zur Uhrenwelt aufzuschreiben, bin dann aber schnell faul geworden. Würde aber grundsätzlich an einem Online Portal, welches nicht die Pressemeldungen abdruckt, mitwirken wollen.
Das ist doch schon ein schöner Anfang (und eine schöne Kollektion!!!).
Habe mal meinen Kollegen von der Grafik gebeten, sich ein paar Gedanken zu machen, wie ein solches Magazin optisch aussehen könnte. Ich bleibe am Ball.
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