Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind. ... (Johann Graudenz von Salis-Seewis)
Ein schöner, nebeliger Herbsttag: ich bin am Samstagmorgen auf dem Weg nach Elchingen und mache eine Pause. Zweidrittel des Weges sind schon geschafft, es sind nur noch gut 80 km, da liege ich doch gut in der Zeit! Um 10 Uhr soll's losgehen bei Karsten...
Dort angekommen gab es nach dem Hallo - Karsten empfing uns zwei zu Hause, da der VHS-Kurs mangels Anmeldungen ausfiel - erstmal viele Informationen; es wurden die Geschichte der Uhr umrissen, Bücher vorgestellt und darin gestöbert, Uhren begutachtet, Filme geschaut und irgendwann rief schon der Hunger! Karsten hatte vorgesorgt und Weißwürstchen besorgt. Das tat gut!
Ja, und gearbeitet wurde dann natürlich auch noch:
Es galt für Markus und Martin, ein Uhrwerk auseinanderzunehmen und später wieder möglichst viele Teile sinnvoll zusammenzufügen. Doch zumindest das mit dem Auseinandernehmen hat schon gut geklappt: am Ende saß nichts mehr aneinander - und man(n) kam ins Schwitzen! Wieder zusammenbauen? Unmöglich. Wie sollen diese vielen klitzekleinen Teile bloß wieder ineinander kommen? Lagen die zusammengehörigen Teile auch wirklich beieinander? Wie kriegt man mit der Pinzette den Kloben bloß zu packen und wo um Himmels willen ist denn das Schräubchen mit dem Linksgewinde geblieben?
Und wo der Praktikant nicht mehr weiterwusste, griff der Meister ein:
Vielen Dank, Karsten, für den schönen Tag! Der Uhrenkurs war sehr informativ und lehrreich, interessant und kurzweilig, und die Hochachtung vor allen, die sich in diesem Mikrokosmos auskennen und arbeiten, stieg gewaltig an.
Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
toller Bericht, genau dieselben Eindrücke habe ich von diesem Tag auch mitgenommen.
Karsten hat mit viel Geduld uns zwei Anfängern geholfen ein Uhrwerk auseinander zu nehmen und wieder zusammenzubauen. Vor allem haben wir viel wissenswertes über Uhren erfahren. Karsten weiß so viel über Uhren, ihm kann man mit großem Interesse stundenlang zuhören und lernt dabei immerwieder neues, interessantes über alle Arten von mechanischen Uhren dazu. Darüberhinaus durften wir auch noch Karstens Uhrensammlung bewundern.
Das Übungsobjekt durften wir dann auch noch mit nach Hause nehmen. Es wird eh nie wieder zum Laufen kommen
Zitat von mat Das Übungsobjekt durften wir dann auch noch mit nach Hause nehmen.
... nur sah mein Objekt hinterher nicht ganz so aus: Ich durfte ganz viele lose Einzelteile mit nach Hause nehmen. Das lag aber auch daran, dass ich ein "Montagswerk" (Karsten meint, die Werke seien wohl schon an die 80 Jahre alt) erwischt hatte: da passte hinterher einfach Einiges nicht mehr, sogar unter des Meisters Hand... Macht aber nix - ich hatte meine Freude dran und weiß nun, wie sich das anfühlt, mit Lupe, Pinzette und winzigem Schraubendreher noch winzigere Teile zu bearbeiten.
Aber trotzdem Glückwunsch, Markus! Du hast - unglaublich! - auch noch den Überblick behalten.
Die wahren Uhrmacher wird es gruseln angesichts der ergonomischen Sitzhaltungen am Essenstisch, aber für ein paar Stunden war das durchaus auszuhalten, und ich weiß nun, warum die Uhrmacher-Tische so aussehen, wie sie aussehen
Grüße, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
Hallo Martin und Markus, es freut mich sehr, dass es Euch gefallen hat. Leider hat die Zeit am Nachmittag dann doch nicht mehr ausgereicht, um das Armbanduhrenwerk mit Anker zu bearbeiten. Da Ihr es ja zuhause habt, könnt Ihr damit spielen. Nochmals meine Empfehlung für die ersten eigenen Schritte: vor jedem Demontageschritt mit der Digicam ein Bildchen machen. Das erleichtert meistens den späteren Zusammenbau. Nochmals viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
ja, der Kurs hat mir sehr gut gefallen und die Zeit verging leider wie im Flug. Erst zuhause ist mir eingefallen, dass ich doch eine Minerva dabei hatte von der mir das Cal. nicht bekannt ist und ich Dich fragen wollte ob Du es kennst. Vielleicht kannst Du mir auch so helfen?
Hallo Markus, wir werden das schon herausfinden. Vorab aber eine Frage: Welchen Durchmesser hat das Werk? In Millimeter oder Linien? Du hast ja gelernt, dass 1 Linie 2,2558 mm (gerundet meist mit 2,256 mm angegeben) sind! Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
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