Twitter kenne ich nicht und hatte erstmals davon gehört, als Armstrong während einer Tour de France per Twitter seine Fan-Gemeinde informiert hat. Anscheinend wird das von Promis sehr stark genutzt, um Neuigkeiten publik zu machen.
Bei Facebook bin ich seit ein paar Monaten angemeldet und finde die positiven Seiten der Medaille toll! Als da wären: • Kontakte zu alten Schulkameraden finden; ich bin z.B. sehr glücklich, längst vergessene Leute wieder entdeckt zu haben oder mit alten Schulfreunden Fotos von damals auszutauschen. • Kurze Absprachen per Chat mit KollegInnen, die auch gerade online sind. • Schnellster Draht zu Schülern (in meinem Fall perfekt); bei denen nutze ich die Tatsache, dass die sofort nach der Schule bei fb reingehen und meine Nachricht über eine Unterrichtsverschiebung garantiert vorfinden. Sicherer als über Mails, da sie die gar nicht unbedingt abrufen. Es stimmt: die Jugend von heute tickt anders, und erst nach meiner Anmeldung bei fb erkannte ich, wie wichtig diese Plattform für sie ist. • Ich werde aufmerksam gemacht auf Veranstaltungen durch Bekannte (Konzerte, Ausstellungen) oder mache dies selber durch Einstellen eines solchen Links oder posten eines "Ereignisses". • Manchmal sind die Kommentare einfach nur witzig. Nicht anders als hier, wo auch nicht jeder Beitrag unbedingt literarischen Stellenwert hat oder "die Welt" das Geschriebene unbedingt erfahren musste.
Ich finde es nicht ok, lediglich die Nachteile eines solchen Netzwerkes aufzulisten. • Ja, ich wundere mich auch über den Internet-Slang der Jugend (habe da aber schon Nachhilfe bekommen durch meine Kinder). Ich setze meine wohlformulierten Sätze dagegen. • Ja, mir graust es auch davor, wieviel "man" von mir weiß, aber jeder hat selber in der Hand, wieviel er von sich preisgibt und ob er Fotos einstellen möchte. • Ja, ich MUSS nicht unbedingt wissen (leider wird mir das von fb immer angezeigt), welchen Kommentar irgendeiner meiner "Freunde" über ein Bild eines deren "Freunde" gepostet hat. Ich ignorier es halt. • Ja, es wird Geld verdient damit. Aber auch mir sympatische Firmen verdienen daran oder erfahren einen höheren Bekanntheitsgrad. Ist doch schön, wenn beispielsweise Franz auch dort publik ist. Oder Rainer Brand.
Beide Listen ließen sich weiterführen. Ich wünsche mir in dieser Diskussion etwas mehr Objektivität und Gelassenheit. Verteufelt mal nicht alles, was ihr selber nicht nutzt. So erging es mir nämlich, als ich noch KEIN Handy oder PC hatte. War alles Teufelszeug - später konnte ich mir kein Leben mehr ohne diese Dinge vorstellen.
Grüße, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
Danke, Martin! Kommentar eine Insiders, find' ich gut. Die Vorteile von Facebook kann ich mir sogar noch vorstellen - die meisten meiner Kollegen sind dort aktiv, von daher krieg ich da ab und zu mal was mit, so am Rande. Noch brauch ich's nicht - vielleicht ändert sich das ja mal. Ich hab mich ja früher auch gefragt, was es mit diesen "Internetforen" auf sich hat… Heute möchte ich sie nicht mehr missen. Bei diesen "neuen Kommunikationsformen" bin ich offenbar kein "Early Adopter", ich bin nicht gleich mit dabei, sondern warte erstmal, was sich da entwickelt (bzw. ich krieg's erstmal gar nicht mit). Den geistigen Schritt zu Twitter hab ich aber noch nicht hinbekommen. Kenne auch keinen, der es nutzt (obwohl, ich könnte ja mal meine Kollegen fragen, die sind zum Teil deutlich jünger als ich, vielleicht können die mir ja Nachhilfe geben). Vielleicht eines Tages, wenn man auf den Kommunikator drückt und sagt "Computer, lokalisiere Friedhelm", und der Computer sagt "Friedhelm ist auf dem Weg zu Dir, er wird in 10 Minuten ankommen", dann bin ich dabei.
@fjord Hallo Alex, aus aktuellem Anlass musste ich an diesen Thread von vor 5 (!) Jahren denken und hole ihn mal wieder hoch.
Haben sich Überzeugungen geändert? Ist der Umgang mit Facebook & Co. nicht selbstverständlich geworden? Ich denke da grad an die furchtbare Nacht gestern in München, und an die Rolle, die die sog. "Sozialen Medien" bei der Kommunikation seitens der Polizei gespielt haben.
Nach dieser langen Zeit als Nutzer muss ich für meinen Teil sagen bzw. oute mich: Mir macht Facebook Spaß. Ich bin in einigen Gruppen, kann Fotoalben von Freunden oder Bekannten ansehen und mich selber mitteilen, kann über diese Plattform tatsächlich mit-leben - und komme mit Menschen zusammen, die ich nie und nimmer kennenlernen würde. Auch Uhrenfreunde wie in diesem Forum, nur eben aus aller Welt. Wir "pflegen" eine Völker verbindende Leidenschaft.
Bin gespannt, welche Reaktionen nun kommen.
Grüße, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
@bratsche Da hast Du aber was reaktiviert, lieber Martin... ;-) Ein bißchen mußte ich grinsen, über was ich mich damals ereifert habe. Heute sehe ich's differenzierter - aber zum Teil noch genauso kritisch. Oder anders kritisch.
Facebook ignoriere ich immernoch, aber auf Twitter habe ich viele interessante Menschen kennengelernt. Wobei der Begriff "kennengelernt" für jemanden, von dem man allenfalls den Vornamen weiß, nicht richtig passt. Dafür weiß ich vieles andere von diesen Menschen, ihre Wünsche, Pläne, Ängste, Nöte,... Also, ich kenne dort ein paar wunderbare wildfremde Menschen, sozusagen.
Twitter ist oft reiner Unsinn, und es kann ein ungeheurer Zeitfresser sein, wenn man es nicht im Griff hat. Es hat mit Sicherheit Suchtpotential, und das meine ich tatsächlich medizinisch - man kann nach dem Fluß der immer neuen Mitteilungen recht leicht süchtig werden. Andererseits findet man dort Menschen, die z. B. sehr schöne Blogs schreiben, die es schaffen, in 140 Zeichen riesige Gefühlswelten unterzubringen, die beeindruckende Zeichnungen oder Fotos teilen. Es gibt unglaublich witzige Beiträge, nachdenkliche, traurige, informative. Man muß sich die Leute, denen man folgt, genau aussuchen, und (meiner Meinung nach) andere konsequent blockieren. Denn es sind auch unglaublich viele Nazis dort unterwegs, besorgte Bürger, Homophobe, Religionsfanatiker oder -hasser, Minderheitenhasser, Ignoranten, Dummköpfe... Einfach Leute, die im Schutz der Anonymität ihren Vorurteilen und absurden Theorien freien Lauf lassen. Über die darf man sich nicht aufregen, nicht mit ihnen diskutieren, das bringt nix. Einfach blockieren. Aber es gibt eben auch die anderen: wildfremde Menschen, die man im Lauf der Zeit auf eine ganz merkwürdige und zum Teil sehr persönliche Art und Weise kennenlernt.
Darüber hinaus kann Twitter aber tatsächlich als sinnvoller Kurznachrichtendienst genutzt werden. So wie gestern, wo Twitterer in München gestrandeten Twitterern Unterschlupf angeboten haben. Und die Art, wie Twitter von der Münchner Polizei zur Information genutzt wurde, war wohl eine Sternstunde der sozialen Medien - wäre schön, wenn das bei ähnlichen Vorfällen in Zukunft ähnlich gut und hilfreich laufen würde.
Heute weiß ich, daß damals, bei meinem ersten Beitrag, meine Herangehensweise ungünstig war. Sucht man bei Twitter z. B. nach Markennamen, wird man immer sehr viel Werbung finden. Sucht man nach tagespolitischen Stichworten, findet man u. U. genau die Idioten, die einem Twitter manchmal echt vermiesen können. Nimmt man sich aber die Zeit, sich von Account zu Account "durchzuhangeln", trifft man auf Gleichgesinnte, Leute auf der eigenen Wellenlänge, Menschen, die das eigene geistige Leben durchaus bereichern können. Und eine gute Handvoll davon möchte ich heute nicht mehr missen. Die anderen Bereiche von Twitter, die Sexaccounts, die Werbung, die Verblendeten, die Selbstdarsteller, die (Entschuldigung) dummen Menschen, die meide ich. Insofern kann man Twitter nicht als eine Einheit sehen - es gibt viele verschiedene Bereiche, die sich aber nur durch die Verbindungen zwischen den Accounts ergeben, es sind also keine organisierten Gruppen.
Mehr als Twitter und eine handvoll Blogs wollte (könnte) ich aber nicht "bewältigen". Meine Accounts bei Instagram und Ello habe ich wieder gelöscht, mit Facebook und anderen gar nicht erst angefangen. Auf Twitter kann ich irgendwelchen Blödsinn loslassen, für den z. B. unser Forum einfach nicht das richtige Medium wäre, oder mich einfach mal (anonym) auskotzen, wenn's mal sein muß. Und dadurch, daß es keine thematische Eingrenzung gibt, liest man alles Mögliche und macht man sich manchmal über Dinge Gedanken, auf die man von alleine nicht gekommen wäre.
Insofern: ja, auch für mich gehört diese Welt heute zum Leben dazu, Twitter hat heute für mich einen Sinn. Allein, die Dosis macht das Gift, man muß damit umgehen und auch mal abschalten können.
Viele Grüße + danke fürs Ausgraben! Alex
PS. Nicht daß Ihr glaubt, ich würde jetzt die Nächte im Netz verbringen - ich kam gerade von einer Geburtstagsfeier, sah die Benachrichtigung über Martins Beitrag und wollte gleich meinen Senf dazu abgeben. Gute Nacht :-)
Ich kann mich kürzer fassen, halte heute noch genau so wenig davon, wie vor 5 Jahren. Sicherlich wird es ab und an auch sinnvoll genutzt, weil es eh da ist. Dieser Anteil ist jedoch so gering, daß es dem Ganzen kein viel besseres Bild verpaßt. Letztlich verschafft es gerade denen eine Plattform, die ihren Terror verbreiten wollen. Das hätte vor 20 Jahren niemanden interessiert und hätte solche Aktivitäten uninteressant gemacht
Ich bin im Internet auf verschiedene (Uhren) Foren aktiv. Ansonsten nur WhatsApp. FB interessiert mich nicht und ich meide es, weil ich beruflich nicht alles mit meinen Schülern teilen möchte.
Als Lehrer bin ich erstaunt, wie schnell sich die Welt ändert. Ich bin Klassenlehrer einer 8. Klasse. Ich unterrichte an einer Gesamtschule (REAL & Gymnasium) Da stellt man in den Deutschstunden natürlich auch Fragen nach Freizeit usw. Folgendes habe ich im vergangenen Schuljahr gelernt und bemerkt. - Seit zwei Jahren wird generell nicht mehr TV geguckt: Kids gucken Youtube und Netflix - FB ist out (Eltern sind auf FB), Twitter ist out, Snapchat ist fast out. Im Moment ist es Instagram & WhatsApp - WhatsApp gibt bei den meisten (jüngeren) Kids ungefähr 30 Berichte pro Minute! Meine Klasse hatte eine GruppenApp: 25 Schüler und ungefähr 100 Berichte pro Minute, wenn die etwas "besprechen" wollten ... Ich habe abgelehnt, als sie angeboten haben, Mitglied zu werden. - Ältere Schüler sind im Allgemeinen weniger fixiert auf ihr Handy. Bei den Jüngeren kommt es regelmäßig vor, dass eine Reihe von 20 Schüler auf Klasseneinlass wartet und alle auf ihr Handy schauen. Jungs spielen Spiele, Mädchen Spiele und soziale Apps (Z.B. Faceswapp). Ich sage immer: „Wisst ihr, dass man auch miteinander reden kann?“
Wir haben vor zwei Jahren einen roten Schrank in jedem Klassenzimmer eingeführt. Der Schrank hat 40 Fächer und da müssen die Handys am Beginn der Stunde rein. Ich bin da ganz strikt. Aber es ist eine schöne Art, die Stunden zu beginnen: Ich stehe am Anfang der Stunde beim Schrank, begrüße jede(n) SchülerIN und bitte, das Handy in den Schrank zu legen. Selber mache ich das übrigens auch! Es gibt den Schülern viel Ruhe. Und wenn mal ein Handy klingelt, frage ich einfach, wer den Ringtone erkennt. Dann kann er/sie rangehen, schließlich ruft heutzutage sowieso niemand mehr an. Es sei, es ist ganz wichtig ;)
Alles Gute
Wouter (der noch 5 Wochen Urlaub hat. Nicht alles im Unterricht ist schlecht *\o/*)
Zitat von Wouter van Willigen im Beitrag #16Folgendes habe ich im vergangenen Schuljahr gelernt und bemerkt: - Seit zwei Jahren wird generell nicht mehr TV geguckt: Kids gucken Youtube und Netflix - FB ist out (Eltern sind auf FB), Twitter ist out, Snapchat ist fast out. Im Moment ist es Instagram & WhatsApp
@Wouter van Willigen +1 Auch ich habe tagtäglich mit Kindern/Jugendlichen zu tun und kann diese Ergebnisse voll und ganz bestätigen! Die Idee mit dem roten Schrank ist klasse. Kann man nicht beim Abgeben der Handys auch verlangen, dass sie stumm geschaltet werden oder gar der Flugmodus eingeschaltet wird?
WhatsApp-Gruppen genieße ich sehr, sie sind super praktisch. Aber es kommt natürlich auf die Gruppe an. Ich habe an meiner Musikschule drei Schüler-Orchester, und in dem mittleren haben ich mit den Eltern eine solche Gruppe gegründet. Toll für Absprachen oder Nachfragen. Stellt jemand die Frage, wann nochmal Treffpunkt für die Generalprobe ist, dann antwortet sogleich jemand anderes aus der Gruppe und schickt gleich ein Foto mit meinem Elternbrief hinzu. Ich muss mich gar nicht mehr selber um alles kümmern. Auch mit den Kollegen meines Fachbereichs "Streicher" habe ich eine eigene Gruppe. Da können gleich dienstliche Fragen in die Runde geschickt und von allen beantwortet werden. Und weil es eine Übereinkunft gibt, über diesen Kanal keine Konflikte auszutragen sowie Dienstliches von Privatem zu trennen, verwenden wir die Gruppe abends auch gerne, um uns gegenseitig mit Fotos zu zeigen, welcher Wein grad unseren Feierabend versüßt. "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps" - das geht alles über diese Kommunikationsschiene, wenn Einigkeit über solche Regeln herrscht.
Alex @fjord hat ja schon den alten Paracelsus zitiert: Die Dosis macht aus Gift Medizin und umgekehrt. (Im Original: "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.")
Alex, Danke für dein neuerliches Statement. Deine Beiträge haben ja richtig literarische Qualität. Macht immer wieder Spaß zu lesen.
Im Kulturbereich sind die Erstellungen von Veranstaltungen auf Facebook, die Weiterverbreitung derselben durch Teilen sowie die damit verbundenen Einladungen von sehr großem Wert. Ich nutze sie in hohem Maße. Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, aber auch Einladungen zu ganztägigen Weinproben (Winzer), Hinweise zum Tag der Offenen Tür, Einladungen zu Grillfesten von politischen Parteien - man hat einfach gute Möglichkeit der Verbreitung.
Soweit mein erneutes Plädoyer für Facebook und WhatsApp.
Grüße, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
Obwohl es nicht das Thema trifft: Hallo Markus, ich habe mich sehr gefreut, von Dir zu lesen. Bist Du künftig wieder aktiv, wäre für unseren kleinen Kreis eine Bereicherung. Viele Grüße an den Schraubengraveur! Karsten PS.: Für die neueren Mitglieder im Forum. Bei Markus handelt es sich um Longus 04 - damals akuter Schalke-Fan
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
@kdorn Hallo Karsten, ich hätte mich im selben Maße gefreut über einen Beitrag von Markus @Longus 04 - doch schau mal auf das Datum seines Beitrags. Das war 2011 - so alt ist dieser Faden.
Grüße, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.