Zitat von GandalfEin Abschied wäre meiner Meinung nach sehr schade!!
Und unsinnig dazu.
Natürlich herrschen hier Feundschaften, genau dies ist das Salz in der Suppe.
Zu Deiner "Klarstellung": ich habe zitiert, was Du geschrieben hast. Und ja, das ist harter Tobak, vor allem, wenn man sich nicht kennt und sich nur auf die Anonymität des Netzes berufen kann.
Du bringst Deine Erfahrungen hier ein, musst aber auch damit leben, dass andere Member ander Erfahrungen hier einbringen. Dies ist Sinn und Zweck eines öffentlichen Forum.
@Martin und Kai: Ihr sprecht mir vollkommen aus der Seele. Ich kann Euch beide in diesem Faden nur absolut unterstützen. Und außerdem: ich schreibe hier nicht besonders viel - aber gerade die persönlichen Freundschaften, die nach Jahren hier entstanden sind, sind mir ausgesprochen wichtig.
@Dieter: Du kommst neu in das Forum, lädst Deinen Frust hier mit pauschalen Rundumschlägen ab und wunderst Dich dann, wenn Dir jemand antwortet. Du bist hier wirklich herzlich willkommen - aber mach Dir die Feinfühligkeit, die Du von den Uhrmachern verlangst, bitte auch selbst zueigen. Ich persönlich kenne übrigens einige hervorragende Uhrmacher.
Hallo, zum Thema "Uhrenböden öffnen" möchte ich auch noch meine Ansicht kundtun: Da Uhren im vorstehenden Marktsegment recht hochpreisig sind, ist das nicht nur auf den Gehäuseinhalt sondern auch auf das Gehäusedesign zurückzuführen. An einer ultraflachen Uhr passt nun mal kein dicker Boden, der einem normalen Gehäuseöffner widersteht. In den vielen Jahren in denen ich mich mit Uhren beschäftige, habe ich kaum Uhren gefunden, die wissentlich geöffnet wurden und keine Spuren der Werkzeuge zeigen. Rolex nehme ich bewusst raus, wenn das Öffnen mit dem Rolex-Nusskasten erfolgte. Trotz größter Vorsicht bei der Arbeit habe ich auch schon Spuren hinterlassen. Es ist kein physikalisches Phänomen, wenn ein härterer Gegenstand auf einen weicheren, hier besonders Gold, Spuren hinterlässt. Hinzu kommt noch, dass seitens der Hersteller unzureichende Abschrägungen bzw. Ansatzschrägen am Gehäuse angebracht werden. Diese lassen oft kein sicheres Ansetzen des Messers zu. Auch das oft angebotene Öffnungswerkzeug mit zwei Klingen, die gleichzeitig am Boden ansetzen, ist z. B. bei der Orion und bei der Ludwig nicht zu gebrauchen. Doch nun noch ein paar Worte zu verschraubten Böden. Böden mit Außengewinde sind eigentlich problemlos zu öffnen. Allerdings muss das Gehäuse gut gehalten werden. Wenn ich merke, dass der Boden sehr fest angezogen wurde, säge ich mir aus einem Kantholz (Hartholz) ein passendes Gegenstück zu. Das Kantholz kommt dann senkrecht in einen Schraubstock, das Gehäuse in die erstellte und passende Form. Jetzt kann ich den Öffner ansetzen und den Boden abschrauben. Hat bisher immer geklappt. Bei Böden, die mit kleine Schrauben gehalten werden, lassen sich Deformierungen der Schlitze nicht immer vermeiden. Zuerst versuche ich die Schrauben mit einer Beryllium-Schraubenklinge, die keine Markierungen auf den Schrauben hinterlässt, zu lösen. Oftmals sind die Schrauben aber viel zu stark angezogen. Dann hilft nur eine passende Stahlklinge. Hier trifft das oben gesagte zu. Harte Klinge und weiche Schraube führen zwangsweise zu Verformungen. Also, liebe Leute, verdammt nicht immer den Uhrmacher. Manchmal tut er sich beim Öffnen schwer, auch wenn der Wille zu guter Arbeit vorhanden ist. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
... näheres hierzu könnt Ihr in "Mitglieder stellen sich und ihre Uhren vor" nachlesen.
Theo hat offenbar Fragezeichen mit seinem Beitrag "Wieder einer tot durch Konsumbrot" hinterlassen. Hier die Aufklärung:
Er zitiert aus einem Lied.
"Bum Bum Bum, der Tod geht rum und schon wieder einer tot vom Konsumbrot Bum Bum Bum, der Tod geht rum was soll das denn nur werden wenn allle Leute sterben ja wir verblöden und uns ernährt der Staat."
Das Lied stammt aus der DDR und war dort offiziell verboten. Der Text drückt eine unterschwellige Unzufriedenheit mit dem herrschenden System aus. Konsumbrot war eine in HO-Läden angebotene Brotsorte, die Ressourcen schonend hergestellt wurde. In dem Liedtext steht Konsumbrot stellvertretend für das System. Der Liedtext kann also sinngemäß wie folgt interpretiert werden: Schon wieder einer verloren für uns wegen des herrschenden Systems. Den Bezug zu den Vorgängen hier und dazu die Interpretation der letzten Zeile, möge jeder für sich selbst herleiten.
Ich jedenfalls habe *meine* Schlüsse gezogen und bin, auch auf Grund von anderen, wieder hier. Denn tot will ich nicht sein, schon gar nicht durch Konsumbrot.
vielen Dank für Deinen Beitrag, den ich mit Interesse gelesen habe. Die Sache mit dem Kantholz verstehe ich allerdings nicht ganz. Wie sägst Du denn so ein Kantholz zu?
Ich hatte übrigens vor Jahren das Problem, eine goldene Uhr öffnen zu wollen, um einen Fremdkörper vom Ziffernblat zu entfernen. Dazu habe ich den Kunststoffverschluss einer Fantaflasche, der zufällig genau auf die Aussparungen des Gehäusebodens passte, mit einem Messer so zurecht geschnitzt, dass er genau 6 Nasen passend zum Uhrenboden hatte. Damit ließ sich die Uhr kratzerfrei öffnen, obwohl sie ziemlich fest zugeschraubt war.
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen Armbänder selbst zu wechseln, mir steht aber jedesmal der Anstschweiß auf der Stirn, dass mir nichts mit der Uhr passiert. Hast Du mir dazu einen Tipp, mit welchen Werkzeugen und wie man das zuverlässig hinbekommen kann?
Hallo Dieter, wenn ich mal wieder eine Uhr mit Außengewindeboden öffne und ein passendes Gegenstück benötige, veröffentliche ich ein Foto mit Schraubstock, Kantholz und Uhr. Zum Bandwechsel kann ich nur anmerken, dass ich ein Werkzeug mit Gabel benutze. Das Problem beim Öffnen sind oft die Bandstege, wenn sie keine Eindrehung haben, um die Gabel anzusetzen. Daher habe ich schon vor vielen Jahren Stegsätze mit Eindrehungen am gefederten Teil in unterschiedlichen Höhen (bzw. Breiten) gekauft. Stege ohne Eindrehung an den gefederten Enden werden von mir nicht mehr mit einem Öffner gewechselt, sondern mit einer Laubsäge zersägt. Bei vorsichtiger Behandlung kann dann das alte Band ohne jegliche Kratzer entnommen werden. Zum Anbändeln des neuen Bandes verwende ich dann Stege mit Eindrehungen für die Gabel. Besonderes Augenmerk ist auch darauf zu verwenden, wenn die Anstoßbreiten ungerade, also 15, 17, 19 mm sind. Da die Stege für diese Breiten wesentlich teurer als die neuen mit 16, 18, 20 mm sind, werden oft die neuen Stege in den um 1 mm schmäleren Anstößen verwendet. Sie lassen sich problemlos einsetzen, ein Herausnehmen ist aber nicht mehr möglich, weil kein Federweg mehr vorhanden ist. Da hilft nur Aufsägen oder mit einer Beißzange aufschneiden. Übrigens erfolgt bei mir das Einsetzen immer von der Uhrenrückseite. Da kann man ein Unglück etwas leichter verkraften. Ich hoffe, Du kannst meinen Kommentar verstehen. Eine Demonstration am Objekt wäre besser. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
danke für Deine ausführliche Beschreibung; sie hilft mir weiter. Ein Werkzeug mit Gabel habe ich, und es beruhigt mich zu erfahren, dass Du auch nicht mit dem Messer, wie so viele dazwischen gehst. Die Gabel benutze ich aber nur zum Öffnen der Federstifte. Beim wieder Einsetzen habe ich Angst, dass mir der Stift aus der Gabel flutscht und Schaden anrichtet. Nimmst Du die Gabel auch zum Einsetzen?
Hallo Dieter, ja ich nehme die Gabel auch zum Einsetzen. Es geht aber auch ganz gut mit einer flachen Messerklinge, mit der ich dann direkt auf die Kuppe des federnden Teils drücke. Heute habe ich es im Griff, aber Du kannst ja an einer alten Uhr üben. Ich benutze beide Methoden. Bei Stahlarmbändern meist die Gabelvariante, aber wenn ein Lederband neu und fest ist, wähle ich meist die Klinge. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.