Hallo, ich habe beim Stöbern in meinen Unterlagen eine Liste aus dem Jahre 1958 gefunden, die die damals üblichen Ganggenauigkeiten von Armbanduhren ausweist. Im Vergleich zu den heutigen auf hochgenauen CNC-Maschinen hergestellten Werken muten diese Werte wie Relikte aus Uraltzeiten an. Trotz allem scheint es so, dass diese Abweichungen toleriert wurden.
Armbanduhren... mit Präzisionswerk: Abweichung +/- 10 sec/Tag über alle 6 Lagen Durchschnittsqualität: Abweichung +/- 30-60 sec/Tag in 4 Lagen einfache Anker, gute Stiftanker: Abweichung +/- 1-2 min/Tag in 2 Lagen billige Stiftanker, Zylinder: Abweichung 3-5 min/Tag bei ZB oben
Wenn unsere Nomos-Uhren nicht so genau gehen würden, hätten wir noch mehr als bisher zu diskutieren. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
diese Auflistung finde ich sehr interessant. Da die Ganggenauigkeit von Vintage-Uhren ja nun wirklich nicht an den heutigen Maßstäben gemessen werden kann, hilft eine solche Aufstellung, die Gangenauigkeit von Uhren aus dieser Zeit sachgerechter zu beurteilen.
Danke.
Markus
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich. (Afrikanisches Sprichwort)
Danke für den Beitrag, Karsten ! Also +/- 30 sec gibt auch Null. Besser kann es heute auch keiner Du wunderst Dich darüber, daß diese Ungenauigkeiten toleriert wurden. Von wem ? O.k. Und was wäre denn die Alternative gewesen ? Also, das Volk hat damit leben können und die Uhrenbauer waren ständig bestrebt, genauere Uhren in Großserie fertigen zu können. Das hat ja auch zu dem gewaltigen Boom an Quarzuhren geführt. Die mechanischen Präzisionsührchen, die wir und hier täglich gegenseitig vorzeigen, werden 90% der Weltbevölkerung nie interessieren.
Hallo Theo, vielen Dank für deine Anmerkungen. Allerdings bin ich bei deinem letzten Satz total anderer Meinung. 10% Interessenten halte ich für viel zu hoch (vielleicht hier bei uns im Forum). Ich würde die Prozentrate der "Uhrenspinner" und "Genauigkeitsfanatiker" bezogen auf mechanische Uhren auf unter 1% festschreiben. Die Frage bei einer Abschätzung sind allerdings die Berechnungsparameter (Definition einer Präzisionsuhr, Jahresstückzahlen, Umfang des Käuferkreises, Weltbevölkerung???, etc.). Ich wollte in den von mir gestarteten Faden lediglich darauf hinweisen, dass bestimmt schon unsere Altvorderen sich über die Ganggenauigkeit Gedanken gemacht haben. Wenn ich mir die Werte ansehe, denke ich, dass sie realistisch sind. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Ist aber doch auch nicht so ganz ungewöhnlich, dass es in früheren Zeiten andere Toleranzwerte gab, oder? Was damals als tolerabel galt ist aus heutiger Sicht natürlich recht "großzügig".
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
zum Eröffnungsbeitrag dieses Threads wollte ich noch anmerken, dass es damals und noch bis in die 70er-Jahre, in welchen meine persönlichen Beobachtungen beginnen, kaum Sekundenstopp gab.
Da man also den Sekundenzeiger nicht stellen konnte (er diente eher nur als Kontrolle, ob die Uhr noch geht oder für Hobbyphotographen, um händisch gesteuerte Langzeitbelichtungen durchzuführen), trat eine Abweichung erst, sobald sie den Minutenbereich erreichte, in die Wahrnehmung des Benutzers.
Bei einer sehr guten Uhr trat dies nach frühestens zwei Wochen ein, eine durchschnittliche stellte man täglich neu.
Meine Orion 33 habe ich zuletzt irgendwann im Novermber gestellt. Aktuell zeigt sie, verglichen mit http://www.atomuhr-uhrzeit.de, -4 s. Allerdings beobachte ich sie täglich und lege sie nachts dem entsprechend in unterschiedlichen Lagen ab und habe sie einmal, als das Minus zu groß wurde, abends ein zweites Mal aufgezogen.
Hallo, dank diesen Beitrages, hab ich doch einmal meine Alltagsuhr, eine Tissot unter die Lupe genommen Sie läuft am Tag etwa 11 -14 sec. nach. Um es einmal zu messen, trage ich die Uhr rund um die Uhr, also auch nachts, was ich sonst nicht mache. Jeden Abend, zur gleichen Zeit mache ich einen Vergleich mit einer Funkuhr. Gehe mal davon aus, daß die Funkuhr genau geht? Als Referenz dient dazu meine Junghans Mega1 Bin mir etwas unschlüssig, in wieweit es für eine solche Uhr noch in der Tolleranz liegt. Ich beobachte das noch einige Tage, und will dann mal doch zum Uhrmacher damit gehen, der sie auf Ganggenauigkeit prüft, und justiert. Aber mal lesen, was unsere Fachleute hier im Forum dazu sagen.
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