Hallo, da dies mein erster Beitrag ist möchte ich zuerst alle Mitglieder dieses Forums herzlich begrüßen, auch ich bin ein Liebhaber schöner Uhren, nenne ein, zwei, drei, vier (oder auch fünf ) mechanische Uhren mein eigen. (Seiko 5, GUB, Ruhla, Junkers, Nomos Orion) Nach jahrelangem Mitlesen habe ich mich jetzt zur Anmeldung entschlossen. Zu meiner GUB habe ich nun eine Frage ! Es handelt sich ganz sicher um ein GUB 60.2 Werk (siehe das leider schlechte Handy-Foto, das ich beim Dichtung erneuern aufgenommen habe !), ist ein Erbstück meines Vaters. Nun habe ich diese Uhr aber nirgendwo mit diesem Zifferblatt finden können ! Ich meine es (auf watch-wiki) allerdings auf einer GUB 60 gefunden zu haben ! Ich kann mir das nicht erklären, soweit ich gesehen habe haben die 60.2 doch alle das "Q" auf dem Zifferblatt. Irre ich mich da ? weiß jemand etwas dazu ? Eine Bastelarbeit schließe ich aus, mein Vater hat diese Uhr in den 50er Jahren von seiner Mutter geschenkt bekommen, und solange ich denken kann ist diese Uhr unverändert im Besitz meines Vaters gewesen.
mfG JPS
JPS
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Hallo JPS, das Zifferblatt ist bekannt, allerdings finde ich es nicht bei meinen Abbildungen in Verbindung mit dem Cal. 60.2. Alle 60.2er haben auf dem Zifferblatt das Zeichen für die Güteuhr. Auch Heinrich schreibt in seinem Buch, dass das Kaliber 60.2 nur als Güteuhr verkauft wurde. Wohl etwas mehr als 10.000 Stück wurden damals hergestellt. Allerdings findet man in der Fachliteratur mehrfach Hinweise, dass gerade verbaut wurde, was am Lager war. Ich vermute, eine Glashütter Eigenart, die auch bei Nomos in Zeiten von Modellumstellungen praktiziert wurde. Als die Uhr Deines Vaters das Zifferblatt erhalten sollte, war vermutlich keines mit dem Güteuhraufdruck vorhanden. So nahm man ein anderes. Im GUB-Katalog ist die Kaliberserie 60.X mit 35 verschiedenen Zifferblättern abgebildet. Interessant wäre der Kaufpreis. Handaufzugsuhren mit dem Kaliber 60 kosteten damals ca. 155 (Ost-)Mark. Die Güteuhr lag bei ca. 210 (Ost-)Mark. Für dieses Geld hätte ich aber auf die richtige Bedruckung Wert gelegt. Es ist noch anzumerken, dass der Vermerk "stossgesichert" auf dem Zifferblatt stehen müsste. Wenn ich es richtig erkenne, ist die Unruhwelle stossgesichert. Vielleicht kann noch ein anderes Forumsmitglied Stellung beziehen. Ich habe mich mit GUB-Uhren erst lange Zeit nach der Wende befasst. Es wird doch sicher Sammler aus den neuen Bundesländern geben, die zu Deiner Uhr etwas mehr sagen können. Weiterhin viel Spass beim Recherchieren. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort ! Zum Kaufpreis kann ich nichts sagen, nur das meine Oma diese Uhr meinem Vater geschenkt hat, und ganz sicher für die damalige Zeit sehr viel Geld dafür bezahlt hat, und sie es sich bestimmt mühevoll vom Munde abgespart hat. Meine Großeltern waren Bauern die immer ihr ganzes Leben lang hart für ihr Geld gearbeitet haben. Ich glaube nicht, das meine Oma ein "falsches" Zifferblatt erkannt hätte. Ich erinnere mich, das diese Uhr etwas "besonders wertvolles" war, und ich selbst kann mich noch gut erinnern, wie ich als kleiner Junge fasziniert den ruhig kreisenden Sekundenzeiger beobachtet habe ! Zum Werk, oder zur Stoßsicherung kann ich nicht viel sagen, nur das diese Ausführung keine vergoldete Unruh hat.
ich würde mich Karsten anschließen. Die damaligen Güteuhren der Kal. 60. 2 und 60.3 hatten alle das "Q" auf dem Blatt. Erst später bei den Kal. 70.1 kam es zu einzelnen "Änderungen". Ebenso fehlt der Aufdruck "Stossgesichert", obwohl das Uhrwerk eindeutig über eine Stosssicherung verfügt. Die Unruh ist ein weiterer Indiz dafür, dass da was nicht ganz in Ordnung ist. Normalerweise wurden im Kal. 60.2 vergoldete Unruhen mit Gewichtsschrauben verbaut. Hier möchte ich jedoch nicht ausschließen, dass im Rahmen von Reparaturarbeiten die Unruh mal getauscht wurde. Bitte nimm die folgende Einschätzung nicht persönlich, sie stellt lediglich meine Bewertung dieser Uhr dar, falls ich sie auf einem uns allen bekannten "Online-Marktplatz" finden würde.
Das Zb ist in einem guten Zustand und gehört zu einer Kal. 60 ohne Stosssicherung. Das Gehäuse erscheint mir ordentlich für das alter. Zum Uhrwerk gibt es nicht viel zu sagen, in meinen Augen die falsche Unruh zum "richtigen" Werk. Unterm "Strich" eine "verbastelte" Uhr, die weder dem einen noch dem anderen Kaliber genau zuzuordnen ist. Ich würde sie aber trotz allem kaufen, da da Blatt und das Werk als getrennt betrachtete Einheit in Ordnung sind....
Dort findest du mit Sicherheit noch viel mehr interessante Infos zu allen Glashütter Uhren...
Schöne Grüße
Neuling
Bitte die Einschätzung nicht persönlich nehmen. Ich kenne jemanden, der aus dieser Uhr wieder eine richtige Kal. 60.2 oder Kal. 60 machen kann. Gerne per PN.
..auch dir danke für deine Einschätzung ! Schlussfolgere ich richtig, die nichtvergoldete Unruh -Variante dürfte keine Stoßsicherung haben ? Grundsätzlich hat es doch eine Variante mit nicht vergoldeter Unruh im 60.2 gegeben, oder ? Eine Reparatur mit Wechsel von Teilen kann ich naturlich nicht gänzlich ausschließen, meine Mutter kann sich daran zumindest nicht erinnern, aber natürlich kann innerhalb von rund sechzig Jahren einiges passiert sein.
die Stosssicherung hat nichts mit der Unruh zu tun.
Es gab Kal. 60.2 mit und ohne Stosssicherung. Verfügten die Uhren über eine Stosssicherung, so war die auch auf dem Zifferblatt "vermerkt".
Was die Unruh berifft, bin ich der Überzeugung, dass in den Güteuhren der Kal. 60.2 und Kal. 60.3 nur vergoldete Unruhen mit Gewichtsschrauben verbaut wurden sind. Wenn jedoch die Uhren nach ca. 15 Jahren (also z.B 1975!) zu einem Uhrmacher kamen um diese zu reparieren, kann es schon vorgekommen sein, das "im Moment" keine vergol. Unruhen verfügbar waren. Somit wurden also auch nichtvergold. Unruhen als Rep.lösung verbaut.
Hallo Neuling, zuerst mal danke für den Link. Ich habe direkt Kontakt zu H.G. Donner aufgenommen, per Mail und einem ausführlichen und interessanten Telefonat. In diesem Zusammenhang habe ich auch besser Bilder vom Werk gemacht. Also klar ist soweit, dass das Zifferblatt nicht zur 60.2 gehört. (ich werde dieses Zifferblatt aber nicht auswechseln, da es in erster Linie eine Erinnerung an meinen Vater ist, und ich diese Uhr nur so kenne.) Beim Werk ist Herr Donner der Ansicht, das es sich um ein sehr gut erhaltenes originales und unverbasteltes GUB 60.2 Uhrwerk handelt. Nach Aussage von H.G.Donner muss die Unruh keineswegs zwingend vergoldet b.z.w. goldfarben sein. Ich hänge mal bessere Bilder vom Werk an.
Gruß JPS
JPS
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...präzisieren möchte ich noch dahingehend, das Herr Donner die silberfarbige Unruh nicht als eine Reparaturlösung, sondern als ein original ab Werk verbautes Teil einschätzt.
dann war der Link zu H.G. Donners Seite ja sehr hilfreich.
Herr Donner ist in den GUB Uhren Kreisen als sehr akribisch einzuschätzen und seine Aussagen beruhen auf umfangreiche Recherche. Ich habe selbst mit ihm schon Kontakt gehabt, und kann sagen, bevor er eine Aussage tätigt, vergewissert er sich, ob auch alles "Hand und Fuß" hat.
Nun wurde auch mein Horizont im Bezug auf das Werk erweitert.
Beim Zifferblatt sind wir uns ja einig...
In dem Sinne, erfeue Dich an Deiner Uhr und der Erinnerung an den Besitzer...
Schöne Grüße
Neuling
Nachträgliche Anmerkung: jetzt erkenne ich auch die Gewichtsschrauben an der Unruh... also die selbige, wie sie auch in der Kal. 60 verbaut wurde
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