Hallo Alex, ich denke, dass es so ist, wie Du es beschreibst. Hinzu kommt, dass bei der Spechthals-Feineinstellung die Befestigungsschrauben des Spechthalses am entferntesten Punkt von der Unruhwelle sind. Ich bin mir sicher, dass der Webseitenersteller nicht vom Uhrenfach ist und er zwei Bilder verwechselt hat. ... und niemand bei Mühle hat es bemerkt. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Zitat von kdorn im Beitrag #21Ich bin mir sicher, dass der Webseitenersteller nicht vom Uhrenfach ist und er zwei Bilder verwechselt hat. ... und niemand bei Mühle hat es bemerkt.
Da bin ich mir nicht so sicher - die Platine das abgebildeten Werkes mit dem Schwanenspechthals ist unter dem Unruhreif ganz deutlich mit "RMK 02" beschriftet.
RMK 01 und RMK 02 unetrscheiden sich nur durch die Gangreserveanzeige. Das Basiswerk ist das selbe und beide sind mit einer Spechthalsfeinregulierung ausgestattet.
Hier nochmals die technische Infos dazu:
Zitatie Spechthalsregulierung haben wir 2003 entwickelt, damit sie den präzisen Gang unserer Uhrwerke auch unter härtesten Einsatzbedingungen sicherstellt. Eine stärkere Erschütterung kann bei herkömmlichen Feinregulierungen dazu führen, dass der Rückerzeiger zwischen Regulierschraube und Gegendruckfeder nach oben springt. Dadurch kann sich die Regulierung der Uhr verändern.
Unsere speziell geformte Spechthalsfeder verhindert, dass sich der Rückerzeiger nach oben bewegen kann, indem sie in eine halbkreisförmige Vertiefung des Rückers eingreift. Damit drückt sie den Rückerzeiger nicht nur seitlich gegen die Feinregulierschraube, sondern gleichzeitig auch nach unten auf den Unruhkloben.
Den Namen der Spechthalsregulierung haben wir von der charakteristisch geformten Feder abgeleitet. Denn ihre Form gleicht dem Hals und Kopf eines Spechtes. In Analogie dazu heißt der verbesserte Rückerzeiger bei uns Spechthalszeiger.
Die Regulierung der Uhr erfolgt wie üblich durch das Verdrehen der Feinregulierschraube. Dadurch wird der Spechthalszeiger bewegt und die wirksame Länge der Unruhspirale verlängert oder verkürzt. Nach der Regulierung wird die Feinregulierschraube zusätzlich mit einer Klemmschraube fixiert.
Die Feder sieht bei den neuen Werken zwar anders aus als bei den bisherigen überarbeiteten Sellita Werken, hat aber genau dieselbe Funktion.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Dann bezeichnet der Specht- im Vergleich zum Schwanenhals also nicht eine anders gebogene Feder, sondern es geht um die Berührungsstelle zwischen xxx-hals und Rückerzeiger. Beim Specht drückt eine Ausbuchtung der Feder in eine Kerbe im Rückerzeiger und leitet damit die Kraft teilweise um. Der Schwan drückt "rechtwinklig" auf einen geraden Rückerzeiger. Wieder was gelernt.
Hallo Franz, ich stimme dem im Beitrag #23 gesagtem zu. Was mich an dieser ganzen Angelegenheit aber stört, ist die Tatsache, dass Mühle immer von einer patentierten Spechthals-Regulierungsvorrichtung spricht. In der dazugehörigen Patentschrift DE 10326198A1, beantragt am 07.06.2003, erscheint nirgends das Wort "Spechthals". Das Patent kennzeichnet lediglich eine Feinregulierungsvorrichtung, die verhindert, das der Rücker sich nach oben bewegt. Die Bilder zur Offenlegungsschrift zeigen die besondere Form der "Spechthals"-Feder. Bei den Werken RMK01 und RMK02 handelt es sich aber um eine nach dem Mühle-Patent modifizierte Schwanenhalsfeder. Die Aussage von Mühle "Unsere speziell geformte Spechthalsfeder ..." ist also total falsch (wo ist diese Flachfeder speziell geformt?)! Dieses Thema bestärkt mich in meiner Ansicht, alles was von Mühle kommt, mit äußerster Vorsicht zu genießen und vor Weiterempfehlung einer genauen Prüfung zu unterziehen. Viele Grüße Karsten
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damit hat sich m. E. die Sache wieder erledigt. Für 4.500 bekomme ich eine Dornblüth 99.1 (in angenehmerer Größe - für mich zumindest). Bei 6.900 Euro ist man ebenso bei der 99.3 ... (Quintus nicht ganz - die kostet 10.000)
Ob die Werke bei Mühle BESSER sind, kann ich als Technik-Laie nicht sagen: sie sind auf jeden Fall anders. Auch wenn die Urgroßeltern der Werke die identischen waren.
DAS ist natürlich nur meine Einschätzung, mit meinem Arm, an den die Uhr sollte. ;-)
Ob der Schwan nun einen Spechtschnabel hat, ist dabei doch nicht wirklich ausschlaggebend. Das Patent ist 11 Jahre alt, die Entwicklung dann 15. Das man im Laufe der Zeit für ein "neues" Werk die Technik anpasst oder anpassen muss, bleibt nicht aus.
Als einfacher User der Mühleuhren kann ich über meine nichts negatives über das (für mich) wichtige Gangverhalten sagen: die Uhren gehen nicht weiter falsch, als andere "neue" mechanische Uhren auch.
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
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Zitat von watchspirit im Beitrag #18 44 mm - ok, das wars dann auch für mich. Da lob ich mir doch die klassische Hentschel von brunemto oder die diversen Dornblüths (auch über 40, aber einfach noch im Rahmen) oder die geniale Julius Berater kleine Sekunde.
100 % Übereinstimmung.
Markus
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