ich frage mich, wie der Rotor in Automatikwerken es schafft die Uhr vollständig aufzuziehen. Wenn ich dazu meine Nomos Orion mit alpha-Werk vergleiche, fällt mir auf, dass das Aufziehen ab dem Moment wenn sie leer ist, ziemlich locker von statten geht. Jedoch ab ca. der Hälfte (etwa 20 Mal Drehen) wird das Drehmoment schon eine Ecke höher, sodass ich die Finger etwas kneifen muss (dies liegt wahrscheinlich auch daran da die Orion-Krone weniger Fläche bietet als z.B. die der Tangente). Sobald ich allerdings weiter aufziehe bis der besagte "deutliche Widerstand" kommt ab dem nichts mehr geht, frage ich mich, wie es der Rotor durch sein Eigengewicht schaffen kann die Uhr voll aufzuziehen.
Kennt jemand den technischen Hintergrund?
Ich es jemandem im Forum auch schon gelungen eine Handaufzugsuhr durch Überdrehen kaputt zu machen. Falls ja, passiert sowas schnell, muss man da sehr aufpassen oder gehört da schon viel Kraft dazu?
Bei Handaufzug ist das Ende der Feder im Federhaus befestigt; wenn Du die Feder spannst, erreicht sie irgendwann einen Punkt, wo sie sich nicht weiter spannen lässt. Kurz vorher sollte man aufhören... Dreht man mit Gewalt weiter, reißt man die Feder ab. Dazu muß man aber schon sehr gefühlskalt sein und kräftige Finger haben.
Ein Automatikwerk hat diesen "deutlichen Widerstand" kurz vor Vollaufzug auch, aber nicht so deutlich. Bei einer Automatik ist die Feder mit einer Rutschkupplung im Federhaus befestigt - also eben nicht befestigt. Wenn man in den Bereich kommt, wo das Aufziehen schwierig wird, d.h. die Feder gespannt ist, und man dreht weiter, rutscht das "feste" Ende der Feder ein Stückchen nach und verringert dadurch die Spannung. Das kannst Du hören - wenn ein Automatikwerk beim Aufziehen anfängt, metallisch zu klicken, kann man aufhören. Genau das passiert auch, wenn der Rotor die Feder aufzieht. Durch die Hebelwirkung des Rotors wirken Kräfte, die ausreichen, die Feder vollständig aufzuziehen, also bis in den schwergängigen Bereich. Das kannst Du daran sehen, daß sich bei einem voll aufgezogenen Automatikwerk der Rotor nicht mehr frei dreht, sondern "hängenbleibt". Wenn man dann durch Schütteln eine weitere Bewegung des Rotors erzwingt, greift die Rutschkupplung wieder ein, um die Feder zu schützen.
Zitat von SimonK im Beitrag #1Ich es jemandem im Forum auch schon gelungen eine Handaufzugsuhr durch Überdrehen kaputt zu machen. Falls ja, passiert sowas schnell, muss man da sehr aufpassen oder gehört da schon viel Kraft dazu?
Hallo Simon,
ich weiß zwar nicht genau, ob ein Forumsmitglied schon mal ein Werk durch Überdrehen zerstört hat. Allerdings bin ich nicht gerade ein Feinmotoriker und ziehe meine Uhren mit Schwung auf. Dabei spüre ich den Anschlag der alpha-Werke sehr deutlich. Aus diesem Grund gehe ich auch nicht mehr sonderlich vorsichtig zu Werke. Es dürfte daher aus meiner Sicht einer erheblichen Kraftanstrengung bedürfen, um das Werk durch Überdrehen zu shcädigen.
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