Im Moment beschäftige ich mich mit der Quarzkrise und den Uhren zwischen Ende der 1960er und Ende 1970er. Ein sehr interessantes Jahrzehnt in der Uhrengeschichte in dem es viele technische Entwicklungen und Umwälzungen gab. Bezeichnend ist aus, dass dieser Zeitabschnitt in Europa "Quarzkrise" und in Japan "Quarzrevolution" genannt wird.
Im Prinzip haben die Uhrmacher ja immer zwei wesentliche Dinge bei der Uhr beschäftigt: die Ganggenauigkeit und die Energieversorgung. In beiden Bereichen war die mechanische Uhr aber Mitte der 1960er ausgereizt. Nie gab es mehr Chronometer taugliche Uhrwerke und mit der Automatik hatte man das Energieproblem für die Alltagsuhren auch gelöst. Um die Uhren noch genauer zu machen war der nächste logische Schritt, dass eine elektronische Steuerung Einzug in das Uhrwerk hielt und eine Batterie die Energie für die Uhr lieferte. Noch vor den ersten Quarzuhren gab es dabei einige interessante Techniken, die noch sehr nahe am mechanischen Uhrwerk waren. Im Prinzip hat man hur das Schwingsystem und die Energiequelle ausgetauscht. Auch deutsche Hersteller waren da noch ganz vorne mit dabei bei der Entwicklung und Produktion solcher Uhren. Auch heute noch findet Uhren funktionierende und gut erhaltene aus diesem Bereich für kleines Geld da dieser Zeitabschnitt von Sammlern noch wenig beachtet wird. Diese Uhren haben die Wertigkeit und Eleganz der Uhren aus den 1950ern und 1960ern. Sie sind allerdings meist schon etwas größer als diese Uhren und damit auch heute noch tragbar. Und die Technik in ihnen ist durchaus bemerkenswert.
Einen Vertreter möchte ich hier vorstellen. Es ist eine PORTA elechron mit dem Kaliber PUW 1000. Dieses Werk ist mit einem elektromagnetischen Schwingsystem ausgestattet und hat eine Frequenz von 28800 Halbschwingungen in der Stunde. Wer mehr über die Technik wissen möchte kann hier die Details nachlesen: http://www.hwynen.de/puw1000.html
Das Werk besteht immer noch aus viel Mechanik
Und wie man sieht ist immer noch viel Bewegung im Werk.
Deshalb bewegt sich der Sekundenzeiger genau so wie wir es auch bei mechanischen Uhren gewohnt sind.
Ansonsten ist net einfach eine wunderschöne klassische Uhr, die auch heute nach 45 Jahren noch ihren Dienst tut.
Der Durchmesser ist 36 mm. Das Edelstahl Gehäuse ist vergoldet. Das versilberte Zifferblatt hat einen Sonnenschliff und aufgesetzte vergoldete Indexe. Die vergoldeten Zeiger sind mit Leuchtmasse ausgelegt.Alles in allem eine schicke, alltagstaugliche Uhr.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Eine schöne Uhr, Franz! Und von der technischen Seite her sehr interessant. Mit diesen Uhrwerken habe ich mich bisher noch überhaupt nicht beschäftigt. Ich glaube aber, dass es langsam an der Zeit dazu ist.
Danke für die Vorstellung, die wunderbaren Fotos, Clip's, deine Erläuterungen und den Link.
Markus
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich. (Afrikanisches Sprichwort)
Auch von mir vielen Dank für die interessante Vorstellung. War für mich bislang auch völlig fremd, ist aber ein interessantes Uhrenfeld mit dem ich mich mal beschäftigen muss.
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt. Albert Einstein
Scheint ein kleiner Trend zu werden, über die Mechanik hinauszuschauen, siehe SpringDrive Thematik.
Es gibt ja sehr interessante und hochwertige Uhren auch jenseits der Mechanik. Alltags-tauglich, die Zeit stimmt monatelang ausreichend ohne Justierung und ohne Tragen. Also was zum schnellen Anlegen an Tagen mit knappem Zeitplan.
Eins finde mir persönlich dabei interessant, ein mehr oder minder "schleichender" Sekundenzeiger. Das können SpringDrive und Accutron ja richtig gut. Heute abend hab ich gelernt, dass die Pforzheimer das auch drauf hatten Aus Glashütte gab es diese "Zwischenstufe" vor der Quarzuhr nicht in Serie.
Vielen Dank für die Anregung zu meiner heutigen Feierabendbeschäftigung :-)
Zitat von Leander im Beitrag #6 Heute abend hab ich gelernt, dass die Pforzheimer das auch drauf hatten Aus Glashütte gab es diese "Zwischenstufe" vor der Quarzuhr nicht in Serie.
Vielen Dank für die Anregung zu meiner heutigen Feierabendbeschäftigung :-)
Freut mich hier eine Anregung jenseits des Mainstream zu liefern. Auch aus Schramberg gab es etwas ähnliches, aber das wird demnächst ein eigener Faden.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Ich habe tatsächlich solch eine Uhr bei den Großeltern meiner Frau gefunden. Hat jemand Interesse an solch einer Uhr? Falls ja einigt man sich mit Sicherheit 😎👍🏽
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