Das stimmt, der abgerundete Gehäuseboden in Kombination mit Schwerkraft führt einfach dazu, dass die Uhr leicht nach vorne kippt und die Krone dem Handrücken 'nahekommt' (Danke für den Hinweis!).
Das heißt mir bleibt nur enger schnallen und gewöhnen (die Uhr ist viel zu schön, um sie gegen ein anderes Modell zu tauschen!).
nachdem ich Deinen letzten Beitrag las, überlegte ich, Dir zu schreiben, dass ein Band halt einzutragen ist, wie handgenähte Schuhe und man das am besten tut, indem man sie trägt. Aber ich dachte so für mich, lass es. Doch ging ich auf die Seite von NOMOS, um mir die "Ludwig" mal genauer anzuschauen und sah folgenden Text:
"Ludwig teilt beinahe all ihre Merkmale mit der Tangente, ihre Formen sind dabei jedoch weniger kantig. Sie sind eher die eines superflachen Kiesels, der Jahrhunderte lang wieder und wieder an den Strand von Kühlungsborn gespült wurde, bevor in den Sommerferien ein Rotzbengel kam und ihn 28-mal über die glatte Ostsee hüpfen ließ. Diese Uhr ist etwas für Menschen, die vielleicht auch Budapester Schuhe mögen, die gern Bach hören und einen knisternden Kamin schöner finden als Socken mit Mickymäusen. Oder auch für solche Leute, die ihrem wilden Leben einen Tick Seriosität verleihen wollen oder müssen. "
Das ist doch der Knüller: Die Budapester Schuhe, an die ich dachte. Ziehe mal einen Budapester Schuh an, da brauchst Du zunächst Füße aus Eisen, bis die Schuhe angenehm sitzen. Schönheit muss leiden, ist da die Devise. Allerdings hast Du nach einigem Leiden einen Schuh, der Dich sehr lange begleiten wird und Deine Füße in Form hält im Gegensatz zu den wohlfeilen Tretern, wie sie heute hauptsächlich an den Mann gebracht werden. Man könnte glauben NOMOS wusste das bei der Beschreibung ihrer Ludwig - Schönheit muss (zunächst) leiden. Also schnalle das Band enger, denn nur so passt es sich auch an.
Noch ein paar Worte zur Form des Gehäuses. Das ursprüngliche Design der NOMOS Uhren orientierte sich an der jüngeren Vergangenheit. Da sind zu nennen Bauhaus und eben auch die 1960er Jahre, in denen die Uhren nicht flach genug sein konnten. Und gerade in den 1960er Jahren wandten viele Hersteller, die keine wirklich flachen Uhrwerke zur Verfügung hatten, den Trick mit den schüsselförmigen Gehäusen an. Der Boden sollte sich in den Arm eindrücken und was heraus schaute, war eine superflache Uhr. Genau diesen Weg beschreitet NOMOS mit der Ludwig. Lies noch mal "... ihre Formen sind dabei jedoch weniger kantig. Sie sind eher die eines superflachen Kiesels, der Jahrhunderte lang wieder und wieder an den Strand von Kühlungsborn gespült wurde ..." Das ist schon hammerhart, NOMOS weiß genau, wie man eine flache Uhr, die eigentlich ihres Werkes wegen gar nicht so flach ausfallen würde, wenn man nicht diesen alten Trick mit dem Gehäuseboden anwenden würde, verkauft.
Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Die Ludwig ist eine schöne Uhr, ihr Werk sollte absolut ok sein und die wenigen echten, superflachen Werke, die es damals gab, waren auch empflindlich und nicht so sehr für den Alltagseinsatz geeignet. So gesehen ist alles gut. Du hast eine schöne Uhr und musst nur noch das Band eintragen. Bei dem Band handelt es sich um ein "Pferdehinterbackenlederband", das ähnlich wie ein Budapester Schuh eben eingetragen werden muss, danach ist es stabil und langlebig.
Übrigens auch Rolex wendet diesen Trick mit dem schüsselförmigen Gehäuseboden an, um die Seitenlinie flacher wirken lassen. Deine neue Uhr befindet sich also in bester Gesellschaft
Wenn die Krone drückt, muss sie weg. Damit wirst du dich nie arrangieren können.
Ich hatte einige Uhren von der alten Union, vor allem aus der Julius Bergter Reihe. Die Krone war auch hier ein Graus und stach förmlich in meinen Handrücken.
Schlussendlich habe ich alle verkauft, da es keine alternative Krone gab.
Danke für den motivierenden Vergleich mit den Budapestern, Dieter! Der erste Tag mit engerem Band hat schon mal gut funktioniert, ich bin optimistisch.
Solange dieser Optimismus anhält, werde ich auf Experimente wie Uhr am rechten Arm tragen gerne verzichten ;)
Danke der Nachfrage! Mittlerweile hat sich das Problem erledigt, denke ich. Das Band hat sich in der Tat in den letzten Tagen gut an das Handgelenk angepasst. Dadurch hat sich der allgemeine Tragekomfort stark verbessert. Ich denke auch, dass ich anfänglich den mittelmäßigen Tragekomfort ausschließlich auf die Krone 'projiziert' hatte, um mir diese ernüchternde Erfahrung zu erklären (wie gesagt, ich hatte zuvor noch keinerlei Erfahrung mit dem Eintragen hochwertiger Uhrenbänder).
Kurzum, nun bin ich mit meiner Ludwig rundum glücklich (was sich auch auf meine Partnerin übertragen hat - sie freut sich mittlerweile auf eine Tangente ;)
danke für Deine Antwort. Nun wünsche ich Dir und später vielleicht auch Deiner Partnerin viel Freude an der (den) Uhr (Uhren). Bei der Uhr für die Partnerin prüfen, ob man ncht besser ein Band der Länge S nehmen sollte.
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