Immer wieder wird im Forum der Name Stowa genannt und positiv als preiswürdige Alternativen erwähnt. So denke ich, wir sollten das Forum um diesen Thread bereichern. Wir befinden uns zwar Im NOMOS-Forum, jedoch gibt Nomos möglicherweise nicht so viel her, um das Forum auf die Dauer interessant zu halten.
Stowa, die Kurzform von Walter Storz, eine deutsche Firma, die seit 1927 mechanische Uhren baut. Lasst uns darüber schreiben.
Erst neulich frug mich ein Bekannter, was eine mechanische und markante Uhr so kostete? Mir war klar, dass die 10.000-EUR-Uhr abschrecken würde und so fielen mir spontan Nomos und Stowa ein. Nomos Uhren sind nicht gerade so sehr an kräftigen Handgelenken der Brüller, somit kam Stowa in den Vordergrund.
Stowa spaltet die Gemüter auf diesem Forum und das ist gut so! Wird darum bis jetzt nichts geschrieben?
Also, dan bin ich der erste, der antwortet.
Für mich ist der Kaufentschluss bei einer Uhr 80% Aussehen und nur 20% mechanik.
n dem Sinne: Stowa macht interessanteHommage Uhren, auch aus ihrer eigenen Geschichte. Leider ist die Marke für MICH nicht interessant genug, darum ihre Uhren zu kaufen. Besonders vor allem, weil viele andere Marken genau das gleiche wie Stowa machen zu einem Zehntel ihrer Preise. So lange Stowa nicht - wiederum für MICH - echt spannende Uhren entwickelt, werde ich sie nicht kaufen.
Stowa bietet, im Gegensatz zu Nomos, ein recht vielfältiges Programm und spricht damit unterschiedliche Kunden an. Ich persönlich zähle jedoch nicht dazu, da Fliegeruhren und die von Stowa angebotenen Sportuhren nicht meinen Geschmack treffen und ich bei Marineuhren nach dem ersten Besuch bei Dornblüth von den Uhren aus Kalbe begeistert bin und daher mit einer Stowa nicht glücklich würde (Achtung: Meine persönliche Meinung und nicht verhandelbar).
Lediglich die Antea back to Bauhaus habe ich mir auf der Munich Time näher betrachtet. Allerdings haben diese Uhren mich ebenfalls nicht überzeugt und daher habe ich auch hier nicht zugeschlagen.
Von den Werken her macht man bestimmt nichts verkehrt, aber abgesehen von den Sporturen fehlt den Uhren aus meiner Sicht ein Alleinstellungsmerkmal, welches mich dazu verführen könnte, ein Modell in meine Box aufzunehmen.
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt. Albert Einstein
Meine erste automatische Bauhaus-Uhr war/ist in der Tat eine Antea 390 DayDate. Ich mag die Uhr, wenn ich diese Uhr auch selten nur trage. Nun sicher schon über ein Jahr nicht (mehr). - Allerdings muss hier gesagt werden, dass ich auch die "üblichen" Nomos eher nicht trage. Wenn ich nachdenke kommen die Tangente Sport Index Datum, Zürich Weltzeit, Zürich blaugold und Ahoi Signalblau Datum an den Arm. Ich kann mich nicht erinnern eine andere Nomos die letzten 12 Monate am Arm gehabt zu haben, will es nun aber auch nicht ausschließen.
Schlecht? Ist die Stowa von mir nicht - würde ich die Uhr heute noch einmal kaufen? Müsste man unterscheiden ob ich Tangomaten/Ahoi/neomatiks bereits hätte oder eben nicht. Ich denke aber, ich würde die Uhr HEUTE nicht noch einmal kaufen. Liegt aber dann eher an mir als an der Uhr.
Das Uhrwerk in MEINER Antea ist ein 2892-A2, damit so gut/schlecht wie die meisten anderen ETA 2892 auch. Nicht schlecht, kein Highlight.
Mir gefällt von Stowa noch der ProDiver limette, letztlich wird die Uhr mir jedoch zu teuer, dass ich die kaufen wollen würde. Ich trage EIGENTLICH keine Diver und als Spielerei >1.300 Euro ist mir zu viel Geld. Schlecht ist die Uhr aber natürlich nicht.
Bei den Fliegern bin ich mit anderen Marken komplett ausgelastet (Baumuster A -> Tourby, B -> Wempe, Chronograph -> Mühle), was sollte mir Stowa noch bieten?
Back to Bauhaus - entschuldigt das Wortspiel - würde bei mir direkt back to seller gehen. Die Zahlen gefallen mir überhaupt gar nicht ...
Was gibt es noch ... Marineuhren. Gibt es in besserer Qualität - jedoch zum höheren Preis - in Kalbe. Auch von dieser Art Uhren benötigt man keine 10 verschiedene, da reichen mir 2 (ggf. 3), Stowa ist damit auch dabei dann raus.
Das sind MEINE Gedanken zu dem was Stowa HEUTE biete, incl. vor einiger Zeit bot.
Ach doch noch etwas: Jörg Schauer kaufte auch Durowe, hier werden in Kleinserie einige Werke hergestellt. Ich befasste mich jedoch hiermit weniger bis gar nicht, dass ich genaueres weiß. Also kann ich heute aus dem Kopf (ohne mich neu einzulesen) nicht mehr sagen ob die Werke NOS aufgehübscht oder neue Werke, "neu erfunden" sind. Ist sicher ein Weg sich von anderen Firmen abzusetzen, die ggf. auf ETA/SW zurück greifen müssen und keine anderen Möglichkeiten haben.
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
Danke für die Eröffnung des Fadens! Nomos und Stowa haben bzw. hatten ja durchaus Berührungspunkte - vom Design mancher Modelle her und auch juristisch. Aber diese alte Diskussion lasse ich in den Archiven der Geschichte, da wo sie meiner Meinung nach inzwischen auch hingehört. Zu meinen Erfahrungen:
Ich war vor drei Jahren auf der Suche nach einer neuen Uhr. Helles Zifferblatt, schlichte, klassische Gestaltung, mindestens Datum, besser auch Wochentag, Automatik und "kleine" Marke und unter 1.000,- EUR. Die "Keos" von Jürgen Meer war nicht mehr zu bekommen und letztlich wurde es die Stowa Antea Day-Date in Silber, die ich glücklicherweise noch gebraucht bei einem Händler fand. In den vergangenen 10 Jahren habe ich vermutlich keine Uhr häufiger getragen als die Antea in den letzten drei Jahren, sie war und ist fast täglich mit dabei - egal ob im Job, in der Freizeit und im Urlaub. Sie läuft sehr genau und ist (außer nachts) perfekt abzulesen. Das nüchterne, reduzierte Design und der Stil, den ich als "technisch" und klar bezeichnen würde, begeistert mich heute noch. Hier ein Archivbild:
Der Kundenservice von Stowa wirkt auf mich ebenfalls sehr gut (und da bin ich - berufsbedingt - eher kritisch): freundliche Mitarbeiter/innen, die gerne helfen, wo sie können. Und sehr aufmerksam sind sie auch. Bei der MunichTime 2017 begrüßte mich eine Stowa-Mitarbeiterin mit den Worten: "Wir haben uns doch schonmal gesehen - in Stuttgart, meine ich." Ja, das war im Jahr 2015 bei einer Roadshow...
Sicherlich sind z.B. die Werbetexte von Nomos ausgefeilter, das Markenimage sorgfältiger aufgebaut und gepflegt als das von Stowa. Bei den Schwarzwäldern wirkt manches noch handgemachter, sprachlich und visuell nicht ganz so feingeschliffen - aber das kann wiederum auch sympathisch sein. Was mir gut gefällt: (Auch) bei Stowa scheint viel Leidenschaft dahinter zu stecken. Ich kann also nur Gutes über meine Erfahrungen berichten und sollte es in Zukunft mal nicht so sein, schreibe ich es hier in den Faden.
Dazu kommt, dass ich bei der letzen Roadshow in Köln bei vielen Stowa Uhrgehäusen die ich angefasst hatte, einfach immer das Gefühl hatte diese nicht die Wertigkeit haben wie andere Uhrgehäuse von Herstellern die wir hier auch gut kennen. Für einen reinen Direktvertrieb empfinde ich die Preise seit einiger Zeit als eher hoch. Aber wenn man diese Preise erzielen kann ist es ja gut (für Stowa). In meine Box kommt ebenfalls keine.
Vielen Dank für Eure Beiträge! Jeder sehr interessant und nachvollziehbar.
Ich selbst bin noch nicht zu einer abschließenden Meinung gekommen. Wenn mich noch vor einer Woche jemand nach Stowa gefragt hätte, wäre meine Antwort gewesen: Finger weg, die machen einfach nach, was andere erfolgreich vorgemacht haben und die Werke sind ETA pur, also wenig Eigenleistung. Ein Satz v. Theo (@Theo) im Dornblüth Thread stimmte mich dann nachdenklich: "Und es ist ihm sch...egal, wieviel Einzelteile dabei auf CNC-Maschinen oder mühsam von Hand gefertigt wurden." - Da ist schon was dran ...
Bei meiner genauen Durchsicht der Stowa Webseite bin ich unter folgendem Link auf interessante Antworten gestoßen:
Insbesondere interessant waren die Antworten zu diesen Fragen:
- Qualität unserer verbauten Uhrwerke
- Was versteht man unter dem Bauhaus Stil und der Epoche des Art Deco?
- Warum gleicht das Design der STOWA Antea so dem Design der Nomos Uhr?
- Wo werden STOWA Uhren und Komponenten hergestellt?
Die Antworten zeugen von einer gewissen Tranzsparenz und Aufrichtigkeit. Überzeugt hat mich vor allem die Antwort bzgl. der Ähnlichkeit mit dem Nomos-Design. Es ist schon wahr: Auch Nomos hat das Ziffernblattdesign der Tangente nicht grundsätzlich erfunden, hat es aber als erster Hersteller wieder auf den Markt gebracht und Stowa eben hinterher.
Wie dem auch sei, werde ich dem in Beitrag #1 erwähnten Bekannten die markanten, für massive Handgelenke geeigneten Stowa-Uhren vorstellen, ihm aber auch klar machen, dass darin ETA-Werke ticken und Gehäuse, Ziffernblätter und anderes mehr zugekauft sind und nicht allzuviel Stowa eigene Erfindungen drin stecken. Aber immerhin scheinen die Uhren noch bei Stowa zusammengebaut zu werden und nicht wie bei einigen anderen Marken fertig angeliefert. Mein Bekannter muss es schließlich entscheiden. Ich selbst brauche keine Uhr mehr.
Je mehr ich mich mit diesem Thema befasse, desto klarer wird mir: Wer, ohne tief in die Materie einzudringen zu wollen, auf Nummer sicher gehen will, eine durch und durch eigen entwickelte und hergestellte Uhr zu erwerben, schaut sich am besten bei Rolex um. Ja, die werfen jährlich mehrere 100.000 Uhren auf den Weltmarkt, aber impliziert das wirklich, dass die Käufer alle Angeber, Deppen, oder Halbweltkönige sind, wie es in Deutschland (Alleinstellungsmerkmal) häufig so gesehen wird? - Wer hingegen tief in die Materie eindringen will, findet vielleicht noch die eine oder andere authentische Marke. Evtl. Jäger-LeCoultre, Patek-Philippe und ein paar andere. Auch Nomos entwickelt sich in diese Richtung. Bei den Konzernmarken unter der Swatch-Group, Richmont, LVMH muss man sehr genau hinschauen! Denn da wird "optimiert" auf Teufel komm raus und das auf Kosten der Authentizität der Uhrwerke. Seht doch mal Union in Glashütte. Da ist ETA drin ohne Ende. Das warf ich neulich sogar auf einer Ausstellung dem "Oberhirten" des Standes vor. Er gab vor, mich "sehr gut" zu verstehen, versicherte aber zugleich, dass sie mehr und mehr eigene Entwicklungen in ihre Uhren stecken wollen. Aber genug abgeschweift ...
Ich neige normalerweise nicht zum weiten Ausholen, mache es an dieser Stelle aber einmal und werde grundsätzlich. Ausnahmsweise mal. Also: Bei der Bewertung von Produkten, Dienstleistungen und Marken ist es schwer, Konsens zu erzielen, da jede/r diese nach seinen persönlichen Maßstäben beurteilt. Mir ist es wichtig, dass dem Unternehmen, dem ich Waren abkaufe darum geht, meine persönlichen Bedürfnisse und Erwartungen möglichst optimal zu erfüllen. Und diese können ja sehr unterschiedlich sein. Was für den einen kaufentscheidendes Kriterium ist, ist dem anderen egal. Wann immer also Erwartung und Lieferung einander entsprechen, ist es okay. Und jetzt wird es diffizil: Nicht immer ist das Lieferversprechen mit der tatsächlichen Lieferung deckungsgleich. Erwartung und Versprechen können einander entsprechen und dann stellt sich später heraus, dass zwischen Versprechen und tatsächlicher Leistung eine Lücke klafft. Manche Unternehmen schaffen es, diese Lücke lange zu kaschieren. Sobald es auffällt, ist das Vertrauen dahin. Den Unterschied zwischen Lieferversprechen und Lieferung zu erkennen, ist nicht immer einfach. Transparenz und Aufrichtigkeit des Unternehmens sind eine Bedingung dafür, damit dies gelingt (oder langjährige Erfahrung und Expertise als kritischer Konsument, aber die hat man nicht immer). So, und jetzt schaffe ich die Kurve zurück: Bei Stowa halte ich diese Transparenz für gegeben (wie z.B. bei Nomos auch), und das bedeutet dann für mich, dass ich zwischen meinen Erwartungen/Bedürfnissen und der angebotenen Leistung abwägen kann: entsprechen beide einander oder nicht? So ist eine individuelle Abwägung möglich und das nenne ich fair. Und insofern halte ich Stowa und seine Produkte für seriös.
Ich habe oben in einem Beitrag geschrieben, dass ich bei Stowa "viel Leidenschaft dahinter" sehe. Damit meine ich natürlich nicht die persönliche Hingabe der Mitarbeiter an das Unternehmen, die Produkte etc. Was ich meine ist, dass es sich um ein Unternehmen handelt, bei dem ich den Eindruck habe, es gehe ihm tatsächlich um die Bedienung der Kundenwünsche durch gute Produkte und guten Service - und nicht um Umsatz und Profit als Unternehmensziel (frei nach Sprenger: Umsatz und Profit sind die Folge, aber niemals der Zweck unternehmerischen Handelns. Zweck ist die Erfüllung der Kundenbedürfnisse). Und wenn dies gegeben ist, fühle ich mich fair behandelt, bin gerne Kunde und gebe auch gerne eine Empfehlung für dieses Unternehmen bzw. seine Produkte. Das gilt nicht nur für Stowa - aber eben auch für Stowa. Bis zum Beweis des Gegenteils ;-)
ich hatte zwar die letzten Jahre auch mit den Stowa Uhren sympathisiert, es kam aber nie zu einem Kauf, wenn ich jetzt auch in dem Link von oben lese das er Teile aus Fernost bezieht bin ich raus, das geht gar nicht für mich, ich habe schon meine Probleme mit einem Schweizer Werk in einer ,,Made in Germany,, Uhr, aber Fernost nein nein nein.
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