Auf der Munichtime 2017 unterhielten sich zwei deutsche Uhrenabieter. Der Eine vertrat eine traditionsreiche deutsche Marke, der Andere ist erst seit wenigen Jahren auf dem Markt und ist stolz darauf, vieles an den zugekauften Werken durch selbst produziertes zu ersetzen, wodurch seine Uhren verteuert werden. Nennen wir die beiden A und B.
Während des Gesprächs kam es sinngemäß zu folgender Aussage von A gegenüber B: "...glaube mir B, dem Kunden ist es völlig egal, welches Werk in der Uhr tickt ..."
Zitat von Ewald im Beitrag #1Auf der Munichtime 2017 unterhielten sich zwei deutsche Uhrenabieter. Der Eine vertrat eine traditionsreiche deutsche Marke, der Andere ist erst seit wenigen Jahren auf dem Markt und ist stolz darauf, vieles an den zugekauften Werken durch selbst produziertes zu ersetzen, wodurch seine Uhren verteuert werden. Nennen wir die beiden A und B.
Während des Gesprächs kam es sinngemäß zu folgender Aussage von A gegenüber B: "...glaube mir B, dem Kunden ist es völlig egal, welches Werk in der Uhr tickt ..."
Hat A recht? Wie ist Eure Meinung dazu?
Beste Grüße
Ewald
95% der Kunden ist es egal; 5% findet es mehr oder weniger wichtig. Solche Leute frequentieren Foren wie diese hier.
99,99% der Uhrenkäufer ist es egal. 95% der Käufer mechanischer Uhren ist es egal.
Ist es mir egal? Ja - und nein.
Eine Uhr mit Quarzwerk möchte ich nicht, ich trage meine Uhren auch zm Teil als Schmuck für den Herren. Und um die Zeit abzulesen, welche wiederum nach Möglichkeit ziemlich nahe an der richtigen Uhrezeit sein sollte. Viele Komplikationen finde ich interessant - aber am besten in mehreren Uhren. ;-)
MUSS es ein Manufakturwerk sein? nö ... wenn der Preis entsprechend ist - DARF es ein Manufakturwerk sein: Ja, aber ... es muss mir schon einen Mehrwert bieten.
Und letztlich: ja, ich bin inkonsequent ... :D
Ich zähle mich zu den 5% der Interessierten, die sich für das Werk interessieren. Kaufentscheidend ist bei mir das Werk letztlich nicht. Wenn mir die Uhr gefällt, interessiert mich die Uhr. Eine Mühle Kampfschwimmer ist mir lieber als eine Nomos Autobahn. Das "wertvollere" Werk ist in der Autobahn. Vergleiche ich (kommt/kam preislich eher hin) die Kampfschwimmer mit dem Tango, gewinnt auch die Kampfschwimmer. - Ich muss aber zugeben: der Vergleich ist extrem ungerecht: neben meinen Dornblüths gehört die Kampfschwimmer zu den letzten Uhren die ich gegen Brot eintauschen würde, wenn ich müsste. Es zeigt aber, nicht das Werk entscheidet bei mir, wie "toll" ich eine Uhr gewichten würde.
Letztlich hoffe ich natürlich immer genügend Brot zu haben und keine meiner Uhren verkaufen zu müssen. Nur wenige habe ich gekauft, die letztlich "über" sind/waren. Alle haben etwas, wieso ich sie gerne habe.
Was würde man aber selber dem Hersteller raten, welcher neue Uhren herausbriungen will? Mach gute Qualität, gute Optik und das preiswert.
Da fällt mir ein: Moritz Grossmann macht tolle Werke, aber jedes Jahr Verlust. Nomos macht/e einfache Manufakturware und Gewinn. Union, Bruno Söhnle und Mühle machen (offenbar) Uhren zu guten Preisen oder mit guten Designs, so dass Kunden diese kaufen - trotz ETA/SW-Werken.
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
Ob ETA oder "Manufaktur" ist gleichgültig. Als ob der Ort eine Rolle spielen würde wo eine Uhr zusammengebaut wird. Es kommt auf die Menschen an, die das machen.
Ich kann nur für mich sprechen. Ich bevorzuge, wenn bezahlbar, Manufaktur Werke. Aber auch in meiner kleinen Sammlung gibt ein paar Uhren die auf ETA etc. basieren.
Uhren Fans wie es sie hier oder auch im Uhrforum gibt, sind da im sehr unterschiedlicher Meinung. Einige sehen es wie ich, also man schätzt es wenn ein Hersteller eine möglichst hohe Fertigungstiefe hat, andere finden es gut wenn ihre Uhr auf einem Basis Werk basiert welches jeder Uhrmacher (ggf. relativ günstig) reparieren oder warten kann.
Aber dem "Otto Normal Verbraucher" der nur weiß das seine Uhre keine Batterie braucht ist es wahrscheinlich sehr egal. Er entscheidet anhand von Marke, Budget/Preis, Design, Ruf oder Statussymboldenken.
ETA und Selitta bauen Massenware, die in den verschiedenste Marken eingesetzt werden. Aber seien wir mal ehrlich, die hochgelobten Rolex-Werke sind bei der Menge von Uhren, die jährlich das Werk verlassen, ebenfalls Massenware, werden aber als Uhren mit Manufaktur Werk wahrgenommen. Natürlich ist es etwas besonderes, eine Uhr mit einem Werk zu besitzen, welches ein gewisses Alleinstellungsmerkmal besitzt. Aber was nutzt mir dieses Werk, wenn der Hersteller pleite geht und ich die Uhr nicht mehr reparieren lassen kann. Ich denke da zum Beispiel an Rainer Brand, der weg von ETA wollte und ein dann mit Technotime auf das falsche Pferd gesetzt hat.
Den meisten Kunden wird es egal sein, welches Werk dafür sorgt, dass die Uhr läuft. Wenn ich, wo auch immer, einen Konzi aufsuche und die Ohren aufsperre, um zu hören, worüber andere Kunden sprechen, sind Fragen nach den Werken die absolute Ausnahme. Auch für mich ist es zunächst von Bedeutung, dass mir eine Uhr gefällt und für mich etwas besonderes ist. Daher findet sich auch in meiner Box eine Mischung aus Uhren mit ETA oder Selitta Werken und Uhren mit Inhousekalibern.
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt. Albert Einstein
Ich gehe auch mal davon aus dass es den meisten Uhrenfreunden relativ egal ist welches Werk in ihren Uhren so tickt.
Das sehe ich für mich etwas differenzierter. Der größte Teil meiner Uhren hat ein Manufakturwerk. Mir müssen die Uhren gefallen, bzw. Teil meines Sammelgebietes sein. Dabei bevorzuge ich grundsätzlich die Uhren mit einem "Inhouse Werk" . Bei einer hochpreisigen Uhr ist dies für mich eine klare Vorgabe. Da bin ich auch gerne bereit Geld in Aufwand, Innovation oder Fertigungstiefe zu stecken.
Eta oder Selitta "aufgehübscht" reicht mir da nicht. Es gibt ja Schweizer Hersteller, bei denen die Etas oder Selittas eingebaut sind, die aber ähnliche Preise aufrufen wie Hersteller mit Manufakturkalibern. Da mache ich grundsätzlich nicht mit. Einige der Hersteller scheinen sich aber zwischenzeitlich zu besinnen und ihre Strategie zu ändern. Cartier verbaut z.B. aktuell wieder vermehrt Manufakturkaliber auch in Damenmodellen. Die Preise sind nicht unbedingt abgehobener als bei den Quarzmodellen. Da hat man also wieder eher die Wahl.
Rolex - oder Omegauhren sehe ich bei der Stückzahl aber auch als maschinell angefertigte Massenware. Das sind für mich nur Trageuhren und sicher keine Uhren für eine Sammlung.
Viele Grüße. Susan
"Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht". Jean Anouilh
Hallo, ich denke, es ist egal. Der Händler wird einen Kunden nur das empfehlen, was er auf Lager hat. Der Kunde fragt dann, umweltbewußt wie er ist, lediglich, ob batterielos oder nicht. Wir dürfen nicht von unserem kleinen Kreis auf alle Normalverbraucher schließen. Ein Kunde, der lediglich eine batterielose Uhr kaufen will, fragt meistens nur nach der Ganggenauigkeit - und in diesem Fall steht ETA den Manufakturkalibern nicht nach. Nicht jeder Kunde ist ein Sekundenfuchser und hält daher eine Gangabweichung von einigen Sekunden je Tag für normal. Wann hört endlich die Diskussion um Manufakturen (die oft keine sind) und Großserienfertigungen auf. Alle namhaften Firmen arbeiten mit den Selben Maschinen (auch die Chinesen). Warum soll es da gravierende Unterschiede geben? Hinzu kommt noch die anvisierte Tragezeit. Nicht jeder kauft seine Uhr mit Blick auf die nächste Generation - diese Patek Werbung läßt meine Haare zu Berge stehen. Ich persönlich trage einige alte Uhren aus der Nachkriegsproduktion. Vorwiegend gestanzte Teile und Gangabweichungen von +/- 1 Minute/Tag sind da normal. Der Bus oder Zug, den ich erreichen will, kommt auch nicht sekundengenau. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Ich möchte schon wissen welches Werk in meiner Uhr arbeitet. Ob ich mich dann für eine Uhr mit ETA-, Manufaktur- Miyotawerk oder auch chinesischem Werk entscheide, ist auch eine Kostenfrage. Ich ärgere mich jedoch über "Manufaktureinschaler" mit ihren unverständlichen Namensgebung und masslosen Preisvorstellungen. Eine Berliner "Manufaktur" verbaute chinesische Uhrwerke als eigenes Kaliber, mehr Gewinn geht nicht!
Gruss Bernd
Je älter man wird, desto hastiger tritt sie einem auf die Hacken, die Zeit, die sogenannte.
Auch Manufaktur Werk Bauteile werden mit modernen Maschinen gefertigt. Egal ob bei Rolex, Lange, GO, Nomos oder Omega. Das geht auch gar nicht mehr anders. Wenn alle Bauteile Handgefertigt würden, könnte kaum jemand eine moderne Uhr, die Chronometergangwerte hat, bezahlen.
Das Ding ist aber Karsten, und da hat Bernd absolut recht, das s. g. Einschaler wenig oder nix am Werk machen und dann aber manchmal ein Vermögen verlangen. Es ändert sich zwar derzeit einiges, aber eine IWC oder Breitling wäre u. a. deshalb für mich kein Thema gewesen. Mir gefallen zwar diese Uhren immer noch nicht, man bietet aber nun Manufaktur Werke an.
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