Hallo,
heute eröffne ich ein neues Thema, weil ich etwas über eine außergewöhnliche Standuhr berichten möchte. Ich habe kein dafür passendes Thema gefunden.
Es begann alles mit der Besichtigung der Porzellanausstellung im Schweriner Schloß. Auf dem Gang stand eine Bodenstanduhr, die mir aufgrund ihres sehr schönen Korpus sofort ins Auge sprang. Leider gab mir das Zifferblatt Rätsel auf. Die Uhr wurde von David Röntgen aus Neuwied in der Zeit um 1785 hergestellt. Das Innenleben, also das Werk kam von Peter Kinzing. Ich habe die Uhr fotografiert und dann nach nach dem Urlaub recherchiert.
Das Werk fusst auf ein Patent von Benjamin Franklin, dem amerikanischen Ex-Präsidenten und Erfinder (bekannt durch den Blitzableiter). Die ursprüngliche Uhr kam mit drei Zahnräder aus.
Wenn ihr das Zifferblatt betrachtet, benötigt der Stundenzeiger vier Stunden für eine volle Umdrehung. Die ersten Uhren mit diesen Werken waren zudem Einzeigeruhren. Die Stunden wurden auf den drei umlaufenden Ringen mit den Zahlen 1, 5 und 11 bei der 3-Uhr-Position; 2, 6 und 10 bei der 6-Uhr-Position; 3, 7, und 11 bei der 9-Uhr-Position und 4, 8 und 12 bei der 12-Uhr-Position vom Zeiger angezeigt. Damals waren die Nutzer noch so clever, dass sie die vollen Stunden noch der Tageszeit zuordnen konnten.
Später wurde die Uhr dann verkompliziert und es kam eine Sekundenanzeige hinzu. Ebenfalls wurde im Zeiger ein beweglicher Pfeil angebracht, dessen Spitze auf den aktuellen Stundenring zeigte.
Leider habe ich im Internet nichts über die Funktion gefunden. Mich würde interessieren, wie die Uruhr mit den drei Zahnrädern lief und wie die Verstellung des Pfeils nach jeweils vier Stunden funktioniert.
Wer Näheres über die Uhren und Möbel von Röntgen und Kinzing wissen möchte, empfehle ich zu googeln.
Nun die Bilder:

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Viele Grüße
Karsten

Noch ein Nachtrag zur Uhr:
Vor einigen Jahren hat ein Museum (ich glaube es war Leipzig) 400.000 Euro (oder waren es noch DM) für eine solche Uhr auf den Tisch gelegt.
Viele Grüße
Karsten