In all den Jahren meiner Mitgliedschaft in diesem Forum beachtete ich nie die Themen abseits von Uhren. Die Vorstellung neuer Schuhe hier machte mich aufmerksam. - Uhren, Schuhe und was fehlt? - Schreibgeräte!

Aus anderen Foren weiß ich, dass nicht wenige Uhrenliebhaber auch schöne Schreibgeräte schätzen. Eigentlich naheliegend und deshalb eröffne ich diesen Thread. Falls es früher schon einmal ein ähnliches Thema hier gab, bitte ich unseren Administrator - @fmattes - um Zusammenfassung, wenn möglich.

Es ist schon einige Zeit her, dass hier ein Mitglied äußerte: "Wir mögen Geschichten...". - Ich weiß nun nicht mehr, ob jenes Mitglied hier bei uns noch aktiv ist oder wenigstens noch mitliest, aber vielleicht besteht ja ungeachtet dessen Interesse an meiner Geschichte.

Zu meiner Konfirmation in den 1960er Jahren bekam ich unter anderem eine Certina-Golddoublé-Uhr, einen Rasierapparat der Marke Remington und ein Schreibset. Der Rasierapparat sah zwar toll aus, kam aber erst später zu wirklichem Einsatz Zur Uhr schrieb ich hier schon an anderer Stelle. Der Rasierapparat ist längst im Müll. Das Schreibset existiert bis auf das Mäppchen noch heute.

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Es kam der Schultag nach der Konfirmation. Meine Schulkameraden (Es gab damals keine -**innen.) warteten auf mit goldenen Onyx-Rjngen, Uhren v. Junghans und Füllfederhalter v. Montblanc; letztere hochmodern, stromlinenförmig, schwarz und edel daher kommend. Da stand ich nun mit meiner der Marke nach völlig unbekannten Certina-Uhr, und meinem altmodischen Füllfederhalter, der angeblich nicht mal tauglich fürs Schreiben im Flugzeug war.

Fortan trachtete ich danach, wenigstens im Bereich Füllfederhalter mit meinen Schulkameraden mithalten zu können, was mir auch gelang. Die Krönung dieser Anstrengungen war das Montblanc "Meistersück" #14, ein Kolbenfüllfederhalter mit 18kt Godfeder. Und der ganz große Clou war, dass Montblanc eine lebenslange Garantie auf das Gerät gab. Stolz wie Bolle schrieb ich ab da nur noch mit Montblanc bis ....

Fortsetzung folgt vielleicht ...

E.

@Ewald
Eine schöne Idee.

Leider kann ich mit einem guten und alten Schreibgerät nicht mitmachen. Geschweige denn ein hochwertiges, dass zudem noch aus meiner Kinder- bzw. Jugendzeit stammen würde.

Ich benutze im täglichen Gebrauch ein Set aus der Linie Rotring Esprit. Diese haben den Vorteil, dass sie in der Länge verstellbar sind, sodass sie zum Schreiben etwas hersusgezogen werden können und damit etwas länger

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und bei Nichtgebrauch zusammengeschoben und dadurch etwas kürzer sind.

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Fortsetzung meines Beitrag #1:

...(bis) mir mein Konfirmationsgeschenk wieder ins Bewusstsein kam. Und mit einem Mal erkannte ich, dass der Pelikan Füllfederhalter ganz und gar nicht zu verachten war, und mit seiner Feder kam ich auch besser klar. Sie lieferte in meinem Fall ein wesentlich schöneres Schriftbild. Von nun an verwendete ich beide Schreibsets, je nach Stimmung, bis eines Tages der Montblanc einen Riss in der Feder bekam.

Dieser Riss war dem Design der Feder geschuldet, da sie nicht seitlich gerundet, wie beim Pelikan nach unten verlief, sondern des modischen Effekts wegen seitlich abgeknickt war und genau an dieser Knickstelle trat der Riss auf. Die Feder wurde gewechselt jedoch einige Jahre später zog der Montblanc keine Tinte mehr - der Kolben war wohl undicht. - Jetzt kam die große Stunde des Garantieversprechens, eine lebenslange Garantie zu leisten.

Nun ja ... - zurück kam ein billig anmutender Patronenfüller mit einer 14-Karat-Goldfeder und nicht 18-Karat, wie mein defekter Halter eine hatte. Damit war natürlich auch die optische Einheit des Sets zerstört. Dieser Füller ist mittlerweile auch durch: Risse, Abplatzungen im Bereich der Zierringe und Bruch des Verbindungsgewindess zw. Griffstück und Schaft. Soviel zu Montblanc. Und der Pelikan?

Ja was soll ich sagen - er schreibt seit nunmehr 59 Jahren!

Folgend einige Bilder

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Hierauf ist das komplette, hier besprochene Montblanc-Set zu sehen. Neu und unbenutzt aus den 1960er Jahren. Wie es kommt, dass ich das zeigen kann, ist eine andere Geschichte.


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Hier die Ansicht der Feder. Zur Erinnerug: Es handelt sich um das Montblanc Meisterstück #14. Die größere Variante, damals als für Männerhände gedacht.


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Das Bild zeigt den alten Pelikan-Füllfederhalter, mein Konfirmationsgeschenk, neben dem unbenutzen Montblanc.


Den Schrotthaufen meiner damaligen Reklamation hier zu zeigen, erspare ich Euch.

@MRo - danke für Deine Antwort. Wie der Zufall es will, gibt es zu Rotring auch was zu berichten. NIchts negatives :) und vielleicht demnächst.

E.

Seit Jahren bin in Fan von Lamy.
Das Design, die Farben, die Marke gefällt mir.

Erst hatte ich zwei Lamy Studio Füllfeder mit goldenen Federspitzer. Leider sind sie mir innerhalb von einem Monat Abhanden gekommen in der Schule. Verloren, geklaut?? Wie dem auch sei: mit einem Preis von mehr als €175,- war Ersatz zu teuer.

Seitdem mache ich alles mit dem Lamy Alstar. Die Federspitzen sind ordentlich, das Gehäuse und der Griff passen richtig gut zu meiner Hand.

Auf dem Foto meine jetzige Kollektion. Ich hatte auch noch einen schwarzen. Leider habe uch den ... verloren.

Die Tinten sie die Farben der Füller. Vor allem die orange Tinte ist wunderschön!

Die Reihenfolge ist nicht umsonst: Blau wird am meisten benutzt, Magenta nur recht selten.

@Wouter van Willigen - Das ist ja beeindruckend. Gibt es tatsächlich für jeden Deiner abbgebildeten Füllfederhalter die farblich passende Tinte? Sind das Patronenfüller oder Kolbenfüller zum Füllen aus dem Tintenfass?

Dass Dir Deine Studio-Füllhalter abhanden gekommen sind ist sehr schade. Vielleicht hätte eine Gravur Deines Namens auf diesen das verhindert. - Trotzdem: Stahlfedern müssen nicht schlechter schreiben als Goldfedern, denn in beiden Fällen besteht die Spitze aus Iridium. Auf dem Papier gleitet also eine Iridium-Spitze, genannt "Schreibkorn".

Mein neuester Füller hat auch eine Stahlfeder mit Iridium-Spitze.

Viele Grüße

E.

Da glaubte ich zunächst zu dem Thema nichts beitragen zu können, bewältige ich doch völlig stil- und schmerzfrei jeden beliebigen Werbekuli für meine Schreibarbeiten.
Nun, es gibt hier aber doch einen 'Besonderen' aus ca. 1961, den ich zwar kaum benutze, welchen ich meinem Opa damals abgeschwätzt habe

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@SportBeta : für einen Gag doch recht gelungen - und sofort erkennbar

@SportBeta - Da hast Du gewiss ein nicht so alltägliches Stück. Vielen Dank fürs Zeigen.

Hier folgend ein Link zu einer interessanten Sendung des SWR über die Firma Waldmann. Freunde von wirklicher Manufakturarbeit werden ihre Freude daran haben.

https://www.youtube.com/watch?v=P1XI1rx54hk

Selbst besitze ich einige Schreibgeräte v. Waldmann. Im Unterschied zu den vielgerühmten und hoch zu bezahlenden Stiften aus "Edelharz", was sich bei näherer Betrachtung, etwas hart ausgedrückt, als "Plaste und Elaste" darstellt, sind die Schreibgeräte von Waldmann ein ganz anderes Kaliber, indem man nachvollziehen kann, wofür man bezahlt hat. - Viel Freude beim Betrachten.

E.

@fmattes - Sehr schöne Schreibgeräte. Wenn man bedenkt nach 25 Jahren noch ...

Hier folgend

Wahrheit und Chance

Dieser Faden wird in unserem Forum eher nicht zum Favoriten, aber das zeugt davon, dass wir hier auf Uhren fokussiert sind, wie es sich ja auch für ein solches Forum gehört. Trotzdem will ich euch das Folgende nicht vorenthalten.

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Das Bild zeigt zwei Vier-Farben-Kugelschreiber. Der linke in Sterling-Silber, der Rechte in Messing verchromt. Auf den ersten Blick nichts Bedeutendes, wenn dazu nicht eine Geschichte, die bis in die Gegenwart reicht, zu erzählen wäre.

Als ich in jungen Jahren, ausgestattet mit meinen oben schon erwähnten Schreibgeräten und anderen Dingen nach Berlin zog, um dort mein Studium anzutreten, erwies sich schon nach wenigen Vorlesungen als wünschenswert, weil möglicherweise hilfreich, Kugelschreiber in mehreren Farben zu haben. Ein Vier-Farben-Schreiber war die naheliegende Wahl: ein Stift und jeweils die Auswahl der Farbe.

Damals in den 1960er Jahren war Berlin noch voll von kleinen Geschäften aller Art. Mit Inhabern, die sich noch jedes Kunden zugewandt annahmen. Und so war auch ein solches Schreibwarengeschäft nicht weit von meinem Quartier. Nach heutigen Maßstäben ein sehr kleines Geschäft. Darin kaufte ich wohlfeil ein Heftklammergerät, einen Schreibblock und einen Vier-Farben-Kugelschreiber. Er war, ohne groß darüber nachgedacht zu haben, ein Montblanc Pix-0-mat

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Alle drei Kaufgegenstände existieren bei mir noch heute, wobei der Schreibblock natürlich seitenweise in Vorlesungen beschrieben wurde, aber sicher sind seine Blätter so fast noch komplett vorhanden. Das Klammergerät ist heute, ich spreche von über 50 Jahren, nach wie vor in Gebrauch und sieht dabei noch aus wie neu. Und der Montblanc Pix-0-mat?

Seit meiner Rückkehr vom Studium fristete er ein ruhiges Dasein in meiner Schreibtischschublade. Vor einigen Jahren stattete ich ihn mit neuen Minen aus, was überraschender Weise kein Problem war. Auch war er noch tadellos funktionsfähig, hatte lediglich einige Schleifspuren zwischen Ober- und Unterteil, die wegen der Druckmechanik wohl unvermeidbar sind. Auch hatte sich der blaue Farbpunkt auf dem Clip verabschiedet, aber sonst war und ist bis heute alles bestens.

So wirklich zum Einsatz kam der Pix-0-mat mit seinen neuen Minen nicht mehr. Vor einigen Wochen hatte ich die Idee, mal im Internet zu schauen, ob das Teil dort überhaupt noch erwähnt wird. Ich traute meinen Augen nicht: Preise v. über 200,-- EUR werden verlangt für gebrauchte Schreiber! - Das sind umgerechnet über 400,-- DM!

Wahrheit

Bei der Suche im Internet stieß ich auch auf gleich aussehende Stifte mit der Aufschrift BOSCOLOR nur viel weniger teuer. Was hatte es damit auf sich?

Ganz einfach: In den frühen 1950er Jahren produzierte eine Firma Bossert und Erhard - die Firma gibt es heute noch - einen Vier-Farben-Kugelschreiber, der Schwerkraft getrieben eine Auswahl der jeweiligen Farbe einer Kugelschreibermine ermöglichte, indem die gewünschte Farbe auf dem Stift nach oben zeigte und man drückte. Ein geniales Schreibgerät - Und Montblanc? - Schmückte sich damals schon mit fremden Federn und erweckte den Schein, ein eigen produziertes Schreibgerät auf dem Markt zu haben! Interessiert forschte ich weiter und fand, dass gebrauchte Montblanc Pix-0-mat Schreiber zwar zu Höchstpreisen angeboten werden, jedoch die eigentlichen Originale kaum vor kamen und wenn dann zu wesentlich niedrigeren Preisen. Doch schließlich stieß ich auf...

Chance

... "4 Farben Kugelschreiber 1950 BOSCOLOR 925 Sterling Silber MID CENTURY DESIGN " ... und was ihr hierunter finden werdet, ist ein fabrikneues Schreibgerät aus der Zeit der frühen 1950er Jahren. Drei Stück sind noch zu haben. - Den ursprünglich Ersten davon schnappte ich weg.

Wie schon in meiner späten Jugend erkannt und danach vergessen, erkenne ich heute die Vorteile eines Vier-Farben-Stifts erneut. In Silber passt er sogar zu einer feinen Uhr.

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Vielleicht mag der Eine oder Andere von euch die Chance nutzen

E.