Angeregt durch diese Diskussion habe ich die Ganggenauigkeit meiner Tangente Ten festgestellt:
Pro Tag ca. 1 sec (also kaum messbar). Bin sehr zufrieden. Die Uhr selbst läuft um die 40/41 Stunden.

Allerdings war meine Ten schon in Glashütte zur Revision, da sie entmagnetisiert werden mußte. Seither ist alles bestens.

BJH

Mhh. Uhr vorher genau auschauen und mögliche Kratzer dokumentieren und photographieren. Uhr zum Uhrmacher bringen und sich, falls er es verschlimmbessert, das Geld wieder zurück holen. Ein Uhrmacher ist ein Handwerker, schuldet also nicht nur Bemühen, sondern Erfolg.

Erhlich gesagt, würde ich mir bei 6s nicht so die Sorgen machen ... die Uhr noch 1-2 Jahre tragen und sie dann im Rahmen einer Reinigung/Revision auch neu einregulieren lassen.

Ich teste gerade die Ganggenauigkeit meiner Tetra Tausendschön mit dem Gamma Werk. In 24 Stunden ging sie genau 11 Sekunden vor. Momentan prüfe ich die Gangreserve. Leider habe ich sie heute früh wieder versehentlich aufgezogen, nachdem sie 24 Stunden gelaufen war. Also werde ich erst nach Ablauf der Phase berichten können. Ich habe das Glück, dass wir selbst eine Zeitwaage besitzen. Also wird sie in den nächsten Tagen mal genau auf den Prüfstand kommen und eventuell einreguliert. Bei ihr sind ja nur 4 Schrauben zu lösen. Und mit feinstem Uhrmacherwerkzeug und Lupe dürfte das kein Problem sein.

Sie ist genau 44 Stunden und 39 Minuten gelaufen. Damit bin ich sehr zufrieden.
Und die 11 Sek. Vorlauf überprüfen wir über Weihnachten noch mal. Da kommt sie mal auf die Zeitwaage.

Na, das ist doch mal ein guter Wert

Ich komme nochmals auf die Gilde der Uhrmacher zurück. Es wäre schon schön, wenn es ihn geben würde, den gewissenhaften, sauber arbeitenden, perfekten Uhrmacher. Leider aufgrund gemachter Erfahrungen kann ich heute sagen: Hört auf zu suchen, es gibt ihn nicht! Seid zufrieden, wenn Ihr einen findet, der fast perfekt ist und der sich überhaupt um Eure Schätze kümmert.
Wenn ein Uhrmacher gezwungen ist, mit seiner Arbeit Geld zu verdienen und seine Familie zu ernähren (wie auch fast alle von uns), muß er Abstriche machen. Selbst wenn er nach Beendigung seiner Arbeit sieht, dass noch ein winziges Staubkorn irgendwo mit Lupe sichtbar ist, stellt sich ihm die Frage, nochmals öffnen oder die Arbeit beenden in der Hoffnung der Kunde merkt es nicht. Nochmals rangehen bedeutet aber, Zeit zusätzlich aufzubringen, wo doch die nächsten Uhren schon warten.
Wir Uhrensammler bzw. -verrückte können das nicht nachvollziehen, weil es uns unsere Stücke wert sind und wir viel Zeit damit verbringen.
Ich habe mir schon vor Jahren eine Zeitwaage und entsprechendes Werkzeug zugelegt und mache das meiste selbst. Bei mir gibt es auch keine vernudelten Schraubenköpfe, weil ich mir den Schraubenzieher entsprechend anschleife, und zwar bevor ich Hand anlege. Da es mein Hobby ist, macht es mir auch nichts aus, eine Arbeit solange fortzuführen, bis sie endlich meinen Ansprüchen genügt. Leider kann ich nicht alles reparieren, weil ich keine Ersatzteile bekomme. Da hilft nur die Bucht. Defekte oder billige Uhren als Ersatzteilspender ersteigern. Meistens hilft es.
Die schlechten Erfahrungen liegen vielleicht auch daran, dass eine Generation ausgebildeter Uhrmacher fehlt. Die alten verrichten alle Arbeiten wie früher und stehen kurz vor der Rente (wozu soll man sich noch ändern?), die mittlere Generation fehlt fast und die jungen sind noch nicht soweit bzw. werden zum Batteriewechsel eingesetzt.
Karsten