Ich möchte meinen Beitrag oben auch nicht falsch verstanden wissen. Es ging mir nur darum, ob wir uns vorstellen können, dass... Ich habe nichts gegen die Uhrwerke aus Fernost einzuwenden. Sie laufen ohne Zweifel sehr gut.
Gruß, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
Zitat von fmattes Was meint ihr, können diese Werke aus Asien in diesem Bereich "gesellschaftsfähig" werden? könnt ihr euch z.B. eine Stowa Antea oder einen Stowa Flieger mit einem Miyota Werk vorstellen und kaufen (wie es ja Laco schon macht) ?
Nun, wenn es keine schweizer Alternative mehr gibt, werden die Asiaten dieses Marktsegment übernehmen. Die Anforderung ist nun mal ein zuverlässiges Werk in großen Stückzahlen zum günstigen Preis. Wenn ETA nicht mehr liefert, liefern andere, und das wird sich auch zwangsläufig durchsetzen.
Ob ein Einsteiger (der seine erste "richtige" Uhr kauft) sich nun wirklich Gedanken über sowas macht, kommt wohl auf den Typ an. Ich habe mir diese Gedanken gemacht, und Nomos gekauft - weil sie ein eigenes Werk drin hatten, und obwohl es damals noch fast ein ETA war (1TS). Die meisten Erstkäufer werden das wohl nicht tun; ich denke mal, den meisten Laien ist es egal, ob da ETA oder Miyota hintendraufsteht. Viel wichtiger ist, was vorne auf dem ZB steht.
Wichtig ist (für mich) nur, daß die Firmen dann darauf achten, qualitativ gute Werke zu verbauen. Und daß Asien auch gute Werke liefern kann, daran besteht ja wohl kein Zweifel. Wenn also die renommierteren Einsteigermarken (die Billigheimer nehme ich mal aus) demnächst Miyotas verbauen, ist das für mich in Ordnung - wenn sie darauf achten, daß hochwertige Exemplare verbaut werden.
Spinnt man den Gedanken etwas weiter, könnte man auf die Idee kommen, daß durch diese größere Marktdurchdringung für Nicht-ETA-Werke natürlich auch die Aufmerksamkeit auf diese Firmen gelenkt wird. Wenn Miyota sich mal als zuverlässiger Lieferant für Einsteigerwerke im großen Stil etabliert hat, könnten sie ja auch mal über Komplikationen nachdenken. Die dann wohl durchaus eine Chance am Markt hätten. Ob also ETAs Entscheidung, ihr Monopol aufzugeben und anderen Firmen den Hahn zuzudrehen sich nicht nochmal rächt, da bin ich mal gespannt.
Darf ich mal anders herum fragen, was ein einfaches ETA von der Stange so besonders macht, dass man es nicht durch ein anderes einfaches und ähnlich zuverlässiges Werk substituieren könnte?
Um ein langsam auf die Frage zurück zu kommen: Natürlich würde ich eine Uhr mit einem Werk aus dem fernen Osten kaufen, wenn es die für den Preis der Uhr zu erwartende Leistung bringt. Vielleicht bin ich auch der Falsche für die Frage, ich habe mir ja auch eine Uhr mit Poljot Kaliber gekauft und bin was Leistung/Preis angeht zufrieden damit.
Wir reden doch auch immer noch vom Einstiegsbereich, da sehe ich die Uhren sowieso mehr als Werkzeuge an. Wichtig ist da, dass die Funktionalität gegeben ist und natürlich kann/muss man da je nach Preis gewisse Abstriche machen. Man kann ja auch nicht erwarten, dass der Bohrhammer aus dem Wochenangebot vom Lebensmitteldiscounter dem Gerät aus dem Fachgeschäft Konkurrenz machen kann.
Ob die Uhr gesellschaftsfähig ist, hängt mE ganz entschieden von der jeweiligen Gesellschaft und dem eigenen Geltungsbedürfnis ab. Brutal gesehen, unter Uhrenfans muss man schon ein Manufaktur-Kaliber haben. Da ist auch mit einem ETA von der Stange kein Blumenpott zu gewinnen, machen wir uns da mal nichts vor. Bei Schlips-Schnöseln und It-Girls kommt vielleicht ein großes Bling-Bling besser an, völlig egal was in dem Ding tickt. Und so weiter...
Ich persönlich halte sehr viel vom Miyotawerk wenn die Uhr dazu passt (Einstiegsbereich)! Aber eine Glashütte Uhr wie zum Beispiel Hemes mit dem sehr guten 8215 würde ich zu dem Preis nicht kaufen, auch wenn man das Werk komplett hier neu herrichtet. Anderes Bsp. ist Tag Heuer die ja auch ein Seiko Werk verbauen. Auch hier ein klares Nein von mir bei dieser Preispolitik und Swiss Made . Und beide Bsp. sind meiner Meinung nach nicht im Einstiegsbereich angesiedelt.
Wer Glashütte Uhren nachmacht oder verfälscht oder sich nachgemachte oder verfälschte Glashütte Uhren verschafft und in Verkehr bringt, ist ein CHINESE ...
TAG Heuer verbaut ein von Seiko lizensiertes Werk, welches in der Schweiz hergestellt wird. Also kein Seikowerk aus Fernost!
BTW: In meiner Aquaracer 500 schlägt bereits ein wunderschön dekoriertes Selitta 200 vergleichbar mit der Top Ausführung des vergleichbaren ETA Pendants. Und das mit großartiger Ganggenauigkeit. Mehr sollte eine Uhr mit Stangenwerk allerdings nicht kosten.
Wieso darf ein ETA Werk in einer teuren Uhr verbaut werden, ein Fernost-Produkt jedoch nicht? Fernost baut heutzutage Präzisionsprodukte, die wir alle nutzen und zu schätzen wissen. Wieso darf Fernost, insbesondere der Chinese denn "offiziell", gar unter eigenem Namen, keine hochwertigen Produkte fertigen? In meinen Augen tut er das und ich freue mich darüber.
Wenn Du tot bist, dann weißt Du nicht, dass Du tot bist - es ist nur schwer für die anderen. Genauso ist es, wenn Du dumm bist.
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.