Hallo Jürgen, meinst Du im Ernst, dass, wenn es um Gewinne geht, das Image im Vordergrund steht? Vielleicht sehen wir das als Uhrenfans etwas zu eng. Eine feine noble Firma unter deutscher oder schweizer Leitung, die in Fernost angelieferte Teile schönt, könnte ich mir schon vorstellen. Wer sagt denn, dass man dies bekannt machen muss? Wir vergleichen den gutbetuchten Käufer immer mit uns, in der Wirklichkeit interessiert es die wenigsten, wer alles Hand angelegt hat. Vielleicht leben wir auch etwas hinter dem Mond und eine solche Fernostverschönerung ist schon Realität. Die Globalisierung macht es möglich. Die Uhrenteile sind nicht groß und schwer. Eine Quartalsproduktion passt locker in jede Hosentasche. Viele Grüße Karsten PS.: Noch zu Deinem ersten Satz. Ich hatte bewusst von ETA-Standard-Ausführung gesprochen, also in dem billigsten nicht nachgearbeiteten Zustand.
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Zitat von kdornHallo Jürgen, meinst Du im Ernst, dass, wenn es um Gewinne geht, das Image im Vordergrund steht? ....
Ja, Image und Gewinne hängen eng zusammen! Und das Luxussegment hängt besonders vom Image ab. Ich spreche jetzt nur vom Luxussegment, hab ja Marken genannt.
Dass andererseits auch schweizer und deutsche Uhrenmarken Gehäuse, etc. aus China verbauen, ist ja keine Ausnahme...aber das würde nicht zu Lange, Patek, GO passen..
Ich denke, dass die höchste Preisklasse, wie die von Jürgen genannten, derzeit nicht so weit gehen, dass die diese Arbeiten auslagern. Es gibt sicher in DE/CH auch ausreichend Menschen die für wenig Geld diese Arbeiten verrichten würden. Evtl. in DE mehr als in CH (das ist aber nur Vermutung).
Wenn man sich das Lohnniveau in bestimmten Teilen Deutschlands ansieht, muss es nicht unbedingt sinnvoll sein, niedere Arbeiten in Fernost ausführen zu lassen. Ein "Made in Germany" kann man auch mit "Praktikanten" erreichen. Nicht nur im Schwarzwald, auch in Sachsen.
Die Globalisierung ist global: auch in DE.
Zurück (halb) zum Thema: mich würde ein Alpha unter dem Mikroskop mal interessieren, Werke von den anderen "Veredlern" aber auch ein ETA Chronometre "von der Stange".
Nur dann hat man doch den "wirklichen" Einblick, oder täusche ich mich da?
Man muss um ganz zum Thema zu kommen, natürlich auch sehen: ich zahle für eine Uhr "mit alles" beim Chinamann 100/200 Euro (keine GvMW) und beim Veredler 500 und bei Nomos 1200. Das man hier unterschiedliche Waren bekommt, ist auch sonst in der Wirtschaft so: im Hofladen bei Bauer Erwin hat das Huhn das Ei wirklich "frisch" gelegt, im Supermarkt liegt es vielleicht 2 Wochen, beiBauer Erwin kostet das Bio-Ei 50 Cent, im Supermarkt das Bio 20 und das normale 10 Cent. Die Unterschiede gingen "vor kurzem" durch die Presse. What you pay is what you get.
ETA ist Massenware, Seagull ist Massenware und Patek und Co sind exklusiv/wollen es sein.
Ich schrieb schon öfter: ich bin zu arm für Patek, Audemars etc. - ich kann mir schlicht keine Uhr für 10.000 Euro plus x leisten. Trotzdem wäre es für mich interessant die Makroaufnahmen da zu sehen - auch wenn es meine Kaufentscheidung nicht beeinflussen würde / könnte. (Bevor was falsches gedacht wird: 0x GvMW und Konsorten, jedoch 2x Rodina als Chinaware der Rest aus europäischer Produktion mehr oder minder mittelpreisiger Uhren, also genau DIE mit den billigen ETAs).
Grüße
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
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