Moritz Grossman, Besichtigung beim Nomos-Forumstreffen 2013.
Ich bin schwer beeindruckt. Wo soll ich eigentlich anfangen?
Der freundliche Empfang zum Beispiel. Frau Hutter hat sich mit ihren Leuten wenige Tage vor der offiziellen Einweihung des Gebäudes, wo sie bestimmt noch einige andere Dinge zu tun hat, Zeit für unser Forum genommen und uns das Unternehmen Moritz Grossmann ausführlich erklärt. Dafür schon mal herzlichen Dank!
Auch die Gespräche mit Konstrukteur und Produktionsleiter waren wirklich sehr interessant. Die Fertigungstiefe, die Detailverliebtheit, der riesige Aufwand und die durchdachten Lösungen, die für winzigste Teilchen betrieben werden. Die einzelnen Teile und dann die fertigen Werke als Ganzes sind wunderschön.
Die unternehmerische Leistung die hinter dem Unternehmen steckt. Der unternehmerische Mut von Frau Hutter.
Nachdem ich bei der Führung alles gesehen habe, verstehe ich auch, dass diese Uhren natürlich ihren Preis haben. Und das ist völlig in Ordnung!
Moritz Grossmann kann man mit Fug und Recht als Manufaktur bezeichnen. Dieser Begriff wird ja gern inflationär benutzt, aber hier trifft er zu. Da entsteht etwas wirklich Gutes. Die Facebook-Generation würde sagen: "Gefällt mir".
Dem Unternehmen, Frau Hutter persönlich und ihren Mitarbeitern wünsche ich alles Gute, Erfolg und viele glückliche Kunden.
Danke für den Faden, Chris! Ich häng mich da mal mit rein :)
Moritz Grossmann… Einige Diskussionen gab es im Vorfeld, ungläubiges Staunen, Unverständnis, Mutmaßungen, und sicher auch einige "Verdächtigungen". In anderen Foren ein paar Bemerkungen unter der Gürtellinie, auch bei uns Verwirrung und ein paar spitze Kommentare. Keiner konnte so recht nachvollziehen, wie man eine offenbar im Luxusbereich angesiedelte Marke einfach so aus dem Boden stampfen kann. Unser Besuch hat da einiges geradegerückt und zumindest bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen.
Wir durften den neuen Showroom "einweihen" und mußten versprechen, keine Fotos davon ins Netz zu stellen. Einweihung soll schließlich erst in zwei Wochen oder so sein.
Wir wurden von Frau Hutter persönlich begrüßt, die dann erstmal eine kleine Einführung in "ihre" Marke gab. Durchaus auch darauf hinweisend, daß in diversen Foren ja ziemlicher Unsinn geschrieben wurde. Nach meinem Eindruck war sie zu Anfang etwas nervös - sie wußte ja nicht, was wir für welche sind Macht nix. Das ist menschlich. Nach der Einführung mit Informationen zur Marke, zu Moritz Grossmann, zu Frau Hutter selbst und auch zu der Finanzierung des ganzen Unternehmens wurden wir dann durch die Produktionsetagen geführt. Wir durften fotografieren, was ja nicht selbstverständlich ist, und es war keine "Aquariums-Führung", sondern wir wurden durch die Räume geführt. Da ist noch viel Platz, das Gebäude ist - wie die Firma - auf ein solides Wachstum ausgelegt.
Die Anfangsmaterialien einer Grossmann-Uhr sehen so aus:
Ja, es sind verschiedene Metalle, denn Grossmann baut selbst. Da ist nichts mit irgendwelcher "Unitas-Basis" oder sowas, nein. Manufaktur von Grund auf. Einige Produktionsplätze waren "verdächtig leer", wie so mancher Forent beim bloßen Anblick von Fotos bemerken würde, aber das liegt einfach daran, daß sie uns nicht alles zeigen wollten. Warum? Nun, demnächst werden zwei neue Modelle vorgestellt. Und die Grossmanns wären ja schön blöd, wenn sie uns die jetzt schon auch nur ansatzweise zeigen würden.
Einige der Maschinen hatten wir gerade vorher auch schon bei Nomos gesehen, ja, sowas braucht man, wenn man Uhren selbst baut. Wenn man Platinen produziert, Zahnräder und Triebe, Zeiger, etc. Nein, Grossmann baut nicht alles selbst. Gehäuse z.B. nicht. Sie züchten auch keine Alligatoren für die Armbänder. Und die Zifferblätter werden wohl auch für sie produziert, wenn ich das recht überblicke. Aber das Werk, das ist eine Eigenentwicklung, selbst gebaut und finissiert. In die Finissage wird sehr viel Aufwand gesteckt. Da wird von Hand angliert und poliert, was das Zeug hält. Die Zeiger werden selbst produziert, temperaturgebräunt, und dann von Hand dreidimensional geformt. Da sitzt dann eben mal jemand einen Tag lang an so einem Zeigersatz.
Was mir besonders gut gefallen hat: mit einem CAD-Modell wurden wir durch das Werk der Benu geführt, so daß wir die technischen Besonderheiten "sehen" konnten. Zum Beispiel sind die Begrenzungsstifte des Ankers nicht wie normalerweise rechts und links vom Ankerschaft (heißt das so? das lange gerade Stück vom Anker), sondern sitzen hinter den Palettenaufnahmen, also am schwersten Punkt des Ankers. Sollte der mal etwas zu weit ausholen, wird er also an einer stabilen Stelle aufgefangen, nicht an dem möglicherweise nachgebenden Mittelstück.
Das Highlight des Besuchs war dann natürlich das Befingern der Benu. Da die meisten (oder sogar alle?) von uns offenbar sichtlich beindruckt waren, war Frau Hutter dann auch wesentlich entspannter als zu Beginn. Die Vorführung hat gewirkt, wir haben mit eigenen Augen gesehen, daß in dieser Firma wirklich gearbeitet wird. Und daß da echte Liebhaber feinste Handarbeit verrichten. Und daß Frau Hutter sich einen Traum erfüllt hat, den Traum von der eigenen Luxus-Uhrenmarke in Glashütte. Was im Vorfeld oft diskutiert wurde, die Finanzierung des ganzen Unternehmens, kam natürlich auch zur Sprache. Finanziers sind schweizer Privatleute, die - offenbar berechtigt - großes Vertrauen in Frau Hutter gesetzt haben. Die EU fördert auch noch mit, und so konnte die Firma aus dem Nichts mit einer Uhr starten, die in Glashütte gut aufgehoben ist.
Über die neuen Modelle haben wir natürlich noch nichts spannend-konkretes erfahren. Es werden erstmal zwei neue Modelle, nicht limitiert, und nicht größer als die Benu. Näheres demnächst auf der Grossmann-Homepage
Die Benu sieht - wie so manch andere Uhr auch - im Original viel besser aus als auf vielen Fotos. Besonders das Platinmodell hat es mir angetan, mir wurde aber von meinen Mitbesuchern glaubhaft versichert, daß es auffallen würde, wenn ich gerade die Nr. 1 mitgehen lassen würde. Mist. Und ausverkauft ist das Ding auch noch. Schade...
Was auch viel diskutiert wurde, das Logo… Dazu habe ich mich auch schon, naja, nicht sehr positiv geäußert. Im Original wirkt es deutlich weniger "billig" als auf den Bildern, einen Vergleich zu "Drogeriemarkt, Ringfoto, 08/15-Discounter" kann man dann doch nicht so direkt ziehen. Trotzdem, anders wäre schöner, meiner Meinung nach… So richtig überzeugend finde ich es nicht, der Bogen müßte weg. Dennoch wollte die Platin-Benu nicht mehr runter von meinem Arm, über das Logo würde ich doch glatt wegsehen... :)
Ich hatte meine Saxonia am Arm, und ich muß sagen - für mich ist das die gleiche Klasse!
Ich für meinen Teil habe meine anfängliche Skepsis gegenüber Moritz Grossmann abgelegt. Was wir gesehen und gehört haben, war für mich schlüssig und nachvollziehbar. Für mich hat Glashütte eine neue Uhrenmarke bekommen, die den Vergleich mit A. Lange & Söhne oder (den großen Modellen von) Glashütte Original nicht scheuen muß. Klingt vielleicht gewagt, ist aber so. Ich bin auf die neuen Modelle sehr gespannt und wünsche Frau Hutter und ihrem Team viel Erfolg!
Große Hochachtung vor Frau Hutter, was da am Hang am Entstehen ist.
Es gehört zudem eine Menge Selbstbewußtsein dazu gleich am Anfang in einer Preisklasse zu starten, in der man u.a. eine ALS oder auch PP (wie ich heute gesehen habe) bekommt. Qualitativ habe ich keine großartige Vergleichsmöglichkeit, aber der Aufwand der bei diesen Uhren betrieben wird, ist beachtlich.
Trotz des Logos hätte ich alle drei Uhren (sorgar die roségoldene) mitnehmen wollen. Nur die fünfstellige €-Ref. ist da etwas im Wege.
Fotos folgen auch hier erst nach Dresden...
Thomas
Die Basis einer gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb Kurt Tucholsky
Ein direkter Vergleich mit Lang & Heyne würde mich allerdings sehr interessieren, da er in meinen Augen viel mehr passen würde als mit den anderen Glashütter Uhrenbetrieben.
Ob die Preise gerechtfertigt sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Handelt es sich doch um ein Luxusgut
Auch ich möchte mich anschließen und mich für den schönen und engagierten Bericht bedanken. Leider sind diese Uhren nicht meine Preisklasse, aber anschauen ist ja auch schön
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