Mir hat Stefan Raab am Besten gefallen, kann man den auch wählen?
Ansonsten fand ich es bemerkenswert, dass Frau Merkel immer wieder die SPD, respektive Herrn Schröder, die Agenda 2010 und auch Herrn Steinbrück "gelobt" hat. Meines Erachtens sind das starke Signale für eine große Koalition auf die es wohl hinauslaufen wird.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Die beiden Duellanten hingegen waren für mich wie erwartet: Nichts Neues und auch nicht wirklich überzeugend.
Das "gezielte" Lob zielte meiner Meinung nach eher auf die Abkehr der SPD von der Agenda-Politik ab.
Ganz grundsätzlich: Ich habe mittlerweile in meinem Leben nahezu alle denkbaren Farb-Kombinationen an Koalitionen erlebt. Eine Veränderung jedoch konnte ich jeweils nicht feststellen, weder positiv, noch negativ. Das macht doch Mut, oder?
Jürgen
- Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben. Aber meistens gehe ich auf Nummer sicher. -
Zitat von GandalfUnd, wie ist Dein Urteil zum Duell?
Mein Urteil? Ich denke, die gestrige TV-Sendung wird das Ruder für Steinbrück nicht rumreissen. Dazu ist vor allem der "Wechselwille" oder "Wechseldruck" in der Bevölkerung nicht ausgeprägt. (Ich habe ihn z.B. damals in der Endphase von Kohl deutlich gespürt, nach 16 Jahren als Kanzler - den wollten viele damals einfach nur abwählen).
Überraschend war für mich auch nicht, dass Merkel den Schröder mit der Agenda 2010 gelobt hat, das macht sie regelmässig und profitiert ja auch davon. (Aber auch die Linkspartei hat von Schröder profitiert, zumindest damals, als die Agenda 2010 noch frisch war). Auch, dass sie Gemeinsamkeiten mit Steinbrück betont - das Gemeinsame betont sie gerne und häufiger - und im Kern sind die beiden viel näher beieinander, als ihre beiden Volksparteien.
Deutlich geworden ist, finde ich, dass die SPD den finanziell Schwachen (ist nicht gleich "sozial Schwachen"...!) finanziell entgegenkommen will, Merkel hat betont, die "Unternehmen, Unternehmer und Freiberufler und Handwerker" nicht "schädigen/ bedrängen zu wollen", die Arbeitsplätze schaffen - häufig mit Mittelstand bezeichnet.
Das ist für mich eine ganz zentrale Herausforderung deutscher Wirtschafts- und Sozialpolitik: Leistungsbereitschaft zu fördern und einzufordern, bei wem es geht, und nicht abzuwürgen und andererseits den sozialen Zusammenhalt in Deutschland zu fördern, nicht zu zerstören, für sozialen Frieden. Die entscheidende Frage für mich ist, wie das immer wieder gelingt...
In vielen Kommentaren heute heisst es, das war gestern unentschieden.
Steinbrück ist der Herausforderer und liegt hinten, musste also gleich angreifen. Aufgefallen sind mir seine roten Augen zu Beginn. Er hat wohl schlecht geschlafen und war sehr unter Druck. Das ist eine schwierige Ausgangsbasis, wenn man sympathisch rüberkommen will. Ist aber auch nicht alles. Merkel schien mir zu Beginn weniger auf den Punkt, das hatte ich nicht erwartet.
Bei NSA schient Merkel schwächer, bei den Beamten-Pensionen hat Steinbrück sich ein Eigentor geschossen.
Richtig toll fand ich gestern keine/n von beiden. Aber mir ist die Diskussion eh zu sehr auf die beiden reduziert. Beide sind/wären nämlich durchaus gut in diesem Amt. (Ich fand übrigens auch Schröder gut, Agenda 2010, Nein zum Irakkrieg. Echte Überzeugungen durchsetzen. Aber der ist jetzt nicht wählbar, seine Zeit ist auch vorüber).
Da gibt es aber Koalitionspartner und Schwesterparteien und dann noch Flügel in den Parteien... Dadurch werden Richtungen der beiden von gestern abend nicht gerade geradliniger.
Ich werde eine Partei wählen, die gestern nicht auf der Bühne war. Zumindest nicht direkt. Denn Stefan Raab sagt man nach, FDP-Affinität zu haben. Und ich denke auch ernsthaft darüber nach in die Partei einzutreten.
danke für Deinen Bericht, der ziemlich meine eigenen Eindrücke vom Fernsehduell wiedergibt.
Nur politisch komme ich zu einer anderen Schlußfolgerung
Mit der FDP bin ich fertig. Deren Handeln in den letzten 4 Jahren war für mich völlig inakzeptabel. Ich war nie deren Mitglied, stand dieser Partei aber nahe. Das ist für mich beendet. Seit ich mich für Politik interessiere, kann ich mich nicht an eine solch einseitige Klientel- Politik wie in dieser Legislaturperiode erinnern. Guten Gewissens kann ich diese Partei nicht mehr wählen.
vielen Dank für Deine Antwort. Jede Partei macht Klientelpolitik. Man kann auch sagen, Politik für seine Wähler, das hört sich positiver an. Wenn Du auf die Hotelsteuer abzielst, da beissen sich inzwischen einige in den Po. Steuersenkungen sind gut, das war aber nach meiner Kenntnis anders geplant.
Das Fernseh-Duell habe ich urlaubsbedingt nicht mitgekriegt. Steinbrück - und wohl auch Gabriel - hatte seit Beginn des Wahlkampfes das unrühmliche Talent bewiesen, in jedes noch so kleine Fettnäpfchen zu treten. Das hat mich ehrlich gesagt doch sehr verwundert. Derzeit hat er aber auch einiges zu bewältigen, wenn die Sache mit dem Erpressungsversuch stimmt. Das ist schlichtweg 'ne Sauerei.
Zurück zum Wahl-O-Mat:
Zitat von fjordNaja, die aufgegriffenen Themen im Wahlomat sind ja nicht die einzigen Kriterien zur Stimmabgabe. Nichtsdestotrotz ist der Wahlomat - wie bei jeder BuTa-Wahl - eine schöne Anregung, über manche Themen nochmal nachzudenken.
Genauso so sehe ich das auch. Sehr gute Anregung. Und für Jungwähler eine wichtige Hilfe.
Grüße, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
In München sind die Briefwahlunterlagen ausgegangen. Zumindest bis zum Nachdrucken... Grosser Anstieg der Briefwahlanträge. Endlich ist bei der Beantragung der Briefwahlunterlagen die Abfrage nach dem Briefwahlgrund weggefallen, dass man sich z.B. am Wahltag an einem anderen Ort aufhält... (Damals wohl, um Briefwahlkosten zu sparen).
Heute freue ich mich, dass ich in einem demokratischen Land lebe. Wahlen machen mich immer auch ein wenig glücklich.
Und wer meint (und mittlerweile ist diese Haltung schon salonfähig), Nicht-Wählen sei auch eine Alternative: Hier ein letzter Überzeugungsversuch für heute via Sueddeutsche.de
Ich vermute aber, dies kommt dem Sprichwort "Eulen nach Athen tragen" sehr nahe: Die Wahlbeteiligung innerhalb des Nomos-Forums ist sicherlich ziemlich hoch.
Grüße, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
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