Hallo, ich habe wieder einmal einen Schuhkarton mit alten Uhren geschenkt bekommen. In unserer Gemeinde bin ich aktiv im Reparatur-Cafe tätig und befasse mich dort in erster Linie mit alten Wanduhren. Bei diesen Uhren fehlt meistens nur ein Tropfen Öl, um sie wieder zum Laufen zu bringen. Da wir bei diesen Arbeiten immer ins Gespräch kommen und die Reparaturen kostenlos sind, werden mir häufig alte Uhren, die irgendwo herumliegen, zum Ausschlachten angeboten. Ich freue mich immer, wenn man mir beim nächsten Treff alte Uhren mitbringt. Beim letzten Mal erhielt ich eine Uhr, die sowohl auf dem Zifferblatt als auch auf dem Werk mit einer Bildmarke „ORE“ gestempelt bzw. gepunzt war. Trotz intensiver Suche in meinem Archiv konnte ich nichts über den Hersteller erfahren. Im Flume-Katalog K3 von 1972 fand ich dann unter ORE einen Hinweis auf die Firma HPP. Diese Abkürzung steht für die Firma Henzi & Pfaff in Pforzheim. HPP stellte laut dem Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie vorwiegend Rohwerke her. Anhand von Werkbildern der Rohwerke konnte ich das Kaliber der Werkgruppe HP 601 bis HP 603 zuordnen. Im nächsten Schritt habe ich dann das Werk zerlegt und revidiert. Es stellte sich heraus, dass das Werk mit der Bezeichnung HP 601 gepunzt war. Die Revision erfolgte problemlos und die Uhr läuft wieder. Die Abbildung der Zeitwaage zeigt aber auch, dass die Werte für die Amplitude und den Abfall nicht ideal sind. Ein verstellbarer Spiralklötzchenträger fehlt bei diesem Werk. Da ich die Uhr nicht tragen werde, habe ich das alte Armband belassen. An Uhren der sechziger Jahre waren diese billigen Zugbänder üblich. Kann mir nun jemand helfen, den Hersteller der Uhr zu finden? Alle Wege führten bislang in eine Sackgasse. Ich möchte mal ORE mit OWO gleichstellen. Bei den OWO-Uhren von Theo und MRo sind wir auch nicht weiter gekommen.
Die Bilder folgen unter #2
Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
@kdorn : Schön gemacht, danke fürs Zeigen. Schachtel - und Scheunenfunde sind doch immer wieder interessant. Also ein Ührchen aus deutscher Fertigung. Kann es denn sein, daß die Bezeichnung 'Lever Swiss' darauf hinweist, daß es sich bei der Hemmung um ein sog. Swiss Lever Escapement handelt ? Swiss Lever Das ist auf deinen Fotos nicht zu erkennen. Aber du hast sie ja "zerlegt". Aber deine Frage nach ORE beantwortet es auch nicht.
@Theo Hallo Theo, unter der Bezeichnung Swiss Lever verstehe ich ganz einfach eine Ankergangshemmung und die ist verbaut. Ich denke, dass der Zifferblatt-Aufdruck nur aus Gründen der Verkaufsförderung aufgebracht wurde. Auch damals waren Uhren mit Swiss Teilen oder Swiss Made etwas besonderes. Dies hat sich bei Otto Normalverbraucher bis heute nicht geändert. Wer kennt schon Glashütte und weiß um seine Bedeutung für die Uhren aus deutscher Produktion - nur die Insider bzw. die Interessierten. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Ich kann keine deiner Fragen beantworten, habe mich jedoch riesig über deinen interessanten Beitrag gefreut. Tolle Uhr, tolle Geschichte hinter der Uhr. Auch wenn die Geschichte noch nicht komplett ist.
@kdorn : moin Karsten, meine 'OWO' ist eine PRECIMAX. Deren Herkunft hatten wir einigermaßen klären können. Hier noch mal kurz: HAU 33mm; Bandanstoß 17mm; Precimax Dornschließe; Werk AS 1803; 11 1/2 Linien; 3 Zeiger, zentale Sekunde, Datum, Handaufzug; aus Anfang der 60er Jahre. Die Fa. Precimax befand sich noch in den 60er Jahren in Neuchatel.
@Theo Da habe ich dich verwechselt. Ich weiß, dass Markus (@MRo) eine OWO hat, aber es existiert noch irgendwo eine zweite. Vielleicht treibt sie sich bei @hanick rum. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Hallo, so, gestern Nacht ist sie stehen geblieben - nach ca. 33 Stunden. Nicht gerade die Welt, aber da ich meine Trageuhren ohnehin jeden Morgen aufziehe, spielt die Lauflänge keine so große Rolle. Am Abend vor der Ablage hatte sie einen leichten Vorgang, aber nicht so stark, dass ich eine Korrektur für nötig hielt. Einzig und allein bemängel ich den zu kleinen Gehäusedurchmesser von ca. 31 mm. Also doch eine Kinderuhr. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.