Servus zusammen – ich hoffe, ihr seid gut im Jahr 2021 angekommen! :-)

Ich möchte gerne meine kleine Sammlung erweitern und dabei auch etwas Neues ausprobieren. Gleich vorweg: Qualität und Verarbeitung sind bei mir das A und O – sonst wäre ich auch nicht im NOMOS-Forum. :D Also mir ist es Wert, da ein wenig mehr zu investieren, solange die Uhr hält, was sie verspricht. Es braucht jetzt aber keine Uhr sein um den Preis eines Kleinwagens… ;-)

Ich habe mich natürlich auch schon ein wenig im Netz umgesehen und hatte früher schon in solchen Boards von Botta Armbanduhren gelesen. Bin gerade neugierig bezüglich des Einzeiger-Konzeptes, weil ich selbst bisher noch kein solches Modell besessen hatte… Ich kann mir vorstellen, dass ich mit so einer Ein-Zeiger-Uhr ein wenig mehr Zeit im Voraus einplanen würde und somit weniger gestresst sein könnte. Soviel zur Theorie. :-D Bevor ich es mal selbst ausprobiere (geht gerade nicht so leicht bei den Händlern meines Vertrauens…), wollte ich hier fragen, ob jemand Erfahrungen mit solchen Uhren (also sowohl von Botta allgemein als auch Einzeigeruhren allgemein) gemacht hat und wie eure Einschätzung ist.

Danke schon einmal im Voraus für eure Antworten.

Halli hallo, also eine große Uhrensammlerin bin ich nicht, wie schon in meinem Vorstellungsbeitrag erwähnt, aber Besitzerin ein paar guter Stücke bin ich schon. Außer meiner retro Uhr, die ich von Opa geerbt habe, bin ich eher ein Fan von modernen Uhren, aber nicht unbedingt smartwatches. "Modern" im designtechnischen Sinne, aber nicht unbedingt von den Funktionen her. Also minimalistisch, clean, stylisch - das ist meine Definition von einer "modernen" Uhr. Das Einzeigerkonzept find ich genial. Meine dritte Uhr (glaub ich ), die ich mir selber zugelegt habe war eine Einzeigeruhr und seitdem ist sie mir die liebste. Gar nicht mehr wegzudenken. Die Philosophie dahinter passt zu mir und meiner Lebenseinstellung - alles einfach nicht zu genau zu nehmen, mich nicht zu sehr zu stressen und einfach minimalistisch/vereinfacht zu leben. Weiß nicht wie es dir geht, aber brauchst du im Alltag wirklich die Zeit so genau auf die Sekunde und Minute genau? mir persönlich ists Wurscht ob's 14:03 oder ca. 14:05 Uhr ist ;D Ich hab da eher einen entspannteren Umgang mit der Zeit - ist aber natürlich immer Typsache.

Auf der Botta-Seite steht: "Sobald Sie sich auf diese neue Zeit-Wahrnehmung einlassen, ermöglicht Ihnen das Einzeiger-Prinzip einen völlig neuen und entspannten Umgang mit Ihrer Zeit." - Das Problem dabei ist nur, dass mir der völlig entspannte Umgang mit der Zeit nichts nützt, wenn mir die Straßenbahn gerade vor der Nase wegfährt, weil ich die kleinen Teilstriche auf dem Zifferblatt nicht genau unter der Lupe betrachtet habe und mich deswegen um eine Strich vertan habe. Unsere Vorfahren waren ja nicht blöd, als sie erkannten dass die Einzeigerkirchtumuhren nicht das Maß der Dinge waren.

Ich pflege durchaus einen entspannten Umgang mit der Zeit, indem ich lediglich darauf achte, dass meine getragene Uhr auf keinen Fall nachgeht. Und gerade wegen dieses entspannten Umgangs mit Uhr und Zeit ist mir ein Minutenzeiger eine kolossale Erleichterung.

Die einzig akzeptable Begründung für die Vorliebe, eine Einzeigeruhr zu tragen, ist m. E. Gefallen an deren Design gefunden zu haben. Falls eine solche Uhr jedoch als Beleg für den gewollt lockeren Umgang mit Pünklichkeit gelten soll, ist sie leicht auch ein Beleg für Gleichgültigkeit gegenüber dem, der pünktlich zum verabredeten Treffen erscheint und warten muss auf den lockeren Typ. Also Vorsicht mit einer sichtbar getragenen Einzeigeruhr. Wenn schon, dann besser auf Nummer Sicher gehen und stets lieber einige lockere Minuten zu früh kommen

E.

Ich hatte bisher nur eine Einzeigeruhr - MS-Scypto.
Das ist jedoch bereits 20 Jahre her, ich fand die MS-Uhren anfangs vom Design her interessant, aber im Alltag hat sich die Uhr nicht bewährt und so ist sie auch relativ schnell wieder gegangen worden.
Dass das Design einer Uhr eine Auswikung auf den Umgang mit der Zeit oder gar stresssenkend wirken soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen; da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens.

MS_Scypto_Z1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ich kann zu diesem Thema folgendes sagen:
Ich habe auch schon drei mechanische Einzeiger-Uhren zur Reparatur gehabt. Zweimal zum Glaswechsel und ein abgefallener Zeiger bei der dritten. Da ich schon im hohen Rentenalter bin, kommen die Einzeigeruhren für mich nicht infrage. Ich bin es seit über siebzig Jahren gewohnt, dass ein kurzer Blick auf das Zifferblatt einer analogen Zwei- oder Dreizeigeruhr mich über die Zeit informiert, ohne Striche zu zählen.
In meinen Augen sind die Einzeigeruhren ein Nischenprodukt, dass niemals eine übermäßige Verbreitung finden wird. Meine Tochter hat eine MS Neo und trägt sie täglich. Warum auch nicht? Wem es gefällt, soll sie tragen.
Viele Grüße
Karsten

Also, wir wissen seit heute von 2 Frauen - die vermutlich fröhlich und erfolgreich mitten im Leben stehen - und die mit Einzeiger-Uhren happy sind.
Kann doch sein, daß wir "Unfreunde" dieser Zeitanzeige etwas Nachholebedarf haben.
Mein Vorschlag darum : Ewald, ab nach Sizilien. Für die nächsten 20 Jahre. Und nimm Karsten mit. Ich komm auch. Wir werden schon klarkommen.

Ich bin im Besitz einer M29 Classic Einzeiger von Mühle.

20191002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Da leider etwas überblichtet - noch eine kleine Leihgabe von Mühle direkt:

M1-25-59-LB.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Man kann die Uhrzeit nach einem Tag 5-minutengenau ablesen. Reicht in 99,9999% der Fälle aus. Es ist eine Umgewöhnung, aber es fällt nicht wirklich schwer.

Wie man es sich aber dennoch vorstellen kann, war die Uhr kein Verkaufsschlager und nur selten anzutreffen.

Würde ich mir eine weitere/andere Einzeigeruhr kaufen? Nein - würde ich die M29 zum (nahezu) vollen Listenpreis erwerben? Auf keinen Fall. Nicht aber, weil die Uhr mies sei, eher weil man die auch günstiger bekommen kann, bzw. diese Art der Uhr unbeliebter ist (zumindest bei der Fa. Mühle). Aber dennoch: ich finde es gut eine Einzeiger zu haben.

Gerrit

@Theo - Ich fang mal von hinten an: Dass wir schon klar kommen würden, denke ich auch. Aber warum gerade Sizilien?

Nochmal zur Einzeigeruhr. Ich habe schon einigen Kindern das Ablesen der Uhr erklärt. Immer fing ich damit an, Ihnen die Bedeutung des Stundenzeigers zuerst zu erklären. Ich sagte stets: "Den anderen Zeiger erkläre ich euch später." Und erst wenn sie mit dem Stundenzeiger klar kamen, erklärte ich ihnen die Bedeutung des Minutenzeigers. Manche Kinder kapierten das sofort, abr es gab auch welche, die sich zuerst, nicht auf Dauer schwer damit taten. Aus dieser Erfahrung heraus, kann ich heute noch nicht umhin, mich zufragen, ob denn Leute, die eine solche Einzeigeruhr bevorzugt tragen, das Ablesen einer Analoguhr wirklich jemals beherrscht haben.

Bevor ich zu einer Einzeigeruhr griffe, würde ich zu einer Uhr mit Regulatorzifferblatt greifen. Sie vereinigt nämlich beides: Die Einzeigerdarstellung der Stunden und nur, wenn gewünscht, das exakte Ablesen der Minuten.

20151030_105153_a.bmp.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hier ist auf dem Stundenzeiger oben schön zu sehen, dass es kurz vor 11:00 Uhr ist; nur wie kurz sieht man nicht genau. Für Leute, die es mit der Zeit großzügig nehmen reicnt das schon. Falls es genauer sein muss, wird eben auf den großen, exakten Minutenzeiger geschaut. Und wers noch genauer braucht, schaut zuletzt auf den Sekundenzeiger. Wer eine solche Uhr trägt, erweckt ganz sicher nie den Eindruck, mit dem Ablesen einer Analoguhr überfordert zu sein.

E.

Hallo zusammen, danke euch für die zahlreichen Rückmeldungen.

Zitat von biedda im Beitrag #2

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Halli hallo, also eine große Uhrensammlerin bin ich nicht, wie schon in meinem Vorstellungsbeitrag erwähnt, aber Besitzerin ein paar guter Stücke bin ich schon. Außer meiner retro Uhr, die ich von Opa geerbt habe, bin ich eher ein Fan von modernen Uhren, aber nicht unbedingt smartwatches. "Modern" im designtechnischen Sinne, aber nicht unbedingt von den Funktionen her. Also minimalistisch, clean, stylisch - das ist meine Definition von einer "modernen" Uhr. Das Einzeigerkonzept find ich genial. Meine dritte Uhr (glaub ich ), die ich mir selber zugelegt habe war eine Einzeigeruhr und seitdem ist sie mir die liebste. Gar nicht mehr wegzudenken. Die Philosophie dahinter passt zu mir und meiner Lebenseinstellung - alles einfach nicht zu genau zu nehmen, mich nicht zu sehr zu stressen und einfach minimalistisch/vereinfacht zu leben. Weiß nicht wie es dir geht, aber brauchst du im Alltag wirklich die Zeit so genau auf die Sekunde und Minute genau? mir persönlich ists Wurscht ob's 14:03 oder ca. 14:05 Uhr ist ;D Ich hab da eher einen entspannteren Umgang mit der Zeit - ist aber natürlich immer Typsache.

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Zitat von Ewald im Beitrag #3

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Auf der Botta-Seite steht: "Sobald Sie sich auf diese neue Zeit-Wahrnehmung einlassen, ermöglicht Ihnen das Einzeiger-Prinzip einen völlig neuen und entspannten Umgang mit Ihrer Zeit." - Das Problem dabei ist nur, dass mir der völlig entspannte Umgang mit der Zeit nichts nützt, wenn mir die Straßenbahn gerade vor der Nase wegfährt, weil ich die kleinen Teilstriche auf dem Zifferblatt nicht genau unter der Lupe betrachtet habe und mich deswegen um eine Strich vertan habe. Unsere Vorfahren waren ja nicht blöd, als sie erkannten dass die Einzeigerkirchtumuhren nicht das Maß der Dinge waren.

Ich pflege durchaus einen entspannten Umgang mit der Zeit, indem ich lediglich darauf achte, dass meine getragene Uhr auf keinen Fall nachgeht. Und gerade wegen dieses entspannten Umgangs mit Uhr und Zeit ist mir ein Minutenzeiger eine kolossale Erleichterung.

Die einzig akzeptable Begründung für die Vorliebe, eine Einzeigeruhr zu tragen, ist m. E. Gefallen an deren Design gefunden zu haben. Falls eine solche Uhr jedoch als Beleg für den gewollt lockeren Umgang mit Pünklichkeit gelten soll, ist sie leicht auch ein Beleg für Gleichgültigkeit gegenüber dem, der pünktlich zum verabredeten Treffen erscheint und warten muss auf den lockeren Typ. Also Vorsicht mit einer sichtbar getragenen Einzeigeruhr. Wenn schon, dann besser auf Nummer Sicher gehen und stets lieber einige lockere Minuten zu früh kommen

E.

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Zitat von mex im Beitrag #4

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Ich hatte bisher nur eine Einzeigeruhr - MS-Scypto.
Das ist jedoch bereits 20 Jahre her, ich fand die MS-Uhren anfangs vom Design her interessant, aber im Alltag hat sich die Uhr nicht bewährt und so ist sie auch relativ schnell wieder gegangen worden.
Dass das Design einer Uhr eine Auswikung auf den Umgang mit der Zeit oder gar stresssenkend wirken soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen; da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens.

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Zitat von kdorn im Beitrag #5

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Ich kann zu diesem Thema folgendes sagen:
Ich habe auch schon drei mechanische Einzeiger-Uhren zur Reparatur gehabt. Zweimal zum Glaswechsel und ein abgefallener Zeiger bei der dritten. Da ich schon im hohen Rentenalter bin, kommen die Einzeigeruhren für mich nicht infrage. Ich bin es seit über siebzig Jahren gewohnt, dass ein kurzer Blick auf das Zifferblatt einer analogen Zwei- oder Dreizeigeruhr mich über die Zeit informiert, ohne Striche zu zählen.
In meinen Augen sind die Einzeigeruhren ein Nischenprodukt, dass niemals eine übermäßige Verbreitung finden wird. Meine Tochter hat eine MS Neo und trägt sie täglich. Warum auch nicht? Wem es gefällt, soll sie tragen.
Viele Grüße
Karsten

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Zitat von Cheops im Beitrag #7

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Ich bin im Besitz einer M29 Classic Einzeiger von Mühle.

Da leider etwas überblichtet - noch eine kleine Leihgabe von Mühle direkt:

Man kann die Uhrzeit nach einem Tag 5-minutengenau ablesen. Reicht in 99,9999% der Fälle aus. Es ist eine Umgewöhnung, aber es fällt nicht wirklich schwer.

Wie man es sich aber dennoch vorstellen kann, war die Uhr kein Verkaufsschlager und nur selten anzutreffen.

Würde ich mir eine weitere/andere Einzeigeruhr kaufen? Nein - würde ich die M29 zum (nahezu) vollen Listenpreis erwerben? Auf keinen Fall. Nicht aber, weil die Uhr mies sei, eher weil man die auch günstiger bekommen kann, bzw. diese Art der Uhr unbeliebter ist (zumindest bei der Fa. Mühle). Aber dennoch: ich finde es gut eine Einzeiger zu haben.

Gerrit

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@xvmon

Moin,

die Frage ist leider nicht ganz so einfach zu beantworten. ;-) Durch die Anzahl der zur Verfügung stehender Uhren, bekommen nur ausgewählte Stücke eine häufige Tragezeit. Die Einzeigeruhr gehört nicht dazu - das liegt aber nicht negativ an der Uhr, die anderen sind eben nur interessanter (z. B. Leuchtmasse). Allerdings habe ich auch diverse andere Uhren, die ich noch viel seltener trage, zum Teil gar nicht. Weniger als gar nicht :-) trage ich nur noch die Uhren mit besonderer Bedeutung. Das sind natürlich nur extrem wenig Uhren.

Wenn man es so herunter bricht: ich trage die Uhr ab und zu - in der zweithäufigsten Kategroie = 1-3x im Jahr für 3-4 Tage.

Gerrit