Bezüglich des Werkes der Uhr gibt es verschiedene Angaben, wie viel Steine es hat. Es gibt auch Versionen der Uhr bei denen 21 ZUAN (Steine) auf dem Zifferblatt steht, ich habe deshalb nochmals etwas recherchiert und habe dabei folgende Informationen gefunden.
Das Werk stammt ja von dem Venus 175 ab. Dieses hatte 17 Steine. Das Werk, das damals in den 1960ern in den Fliegerchrono (Projekt 304) eingebaut wurde hatte 19 Steine und die Bezeichnung ST3. Das ST 1901, das jetzt aktuell verwendet wird hat normalerweise 23 Steine. In der Version wie sie für den Remake des 1963er Fliegerchrono verwendet wird hat es jedoch 21 Steine. Von dem Fliegerchrono gibt es mehrere Zifferblattvarianten, einmal mit 19 ZUAN auf dem Zifferblatt (historisch korrekt) und einmal mit 21 ZUAN auf dem Zifferblatt (technisch korrekt). Es ist aber immer ein ST1901 mit 21 Steinen verbaut.
Hier noch ein Bild eines der ersten Prototypen der Uhr aus 1961/1962:
Und hier ein Bild das wahrscheinlich ein Modell von 1963 zeigt von dem das Design des Remake abgeleitet ist:
Man sieht hier einen Unterschied zwischen Original und Remake. Bei den Originalen hat der Zeiger des Minutenregister des Chronos einen Schwanz und der Sekundenzähler der permanenten Sekunde nicht. Dies war allerdings schon damals nicht ganz richtig, da zumindest bei den Schweizer Chronos mit dem Venuswerk immer der Zeiger der permanenten Sekunde einen Schwanz hatte und der Chronozeiger nicht. Bei Remake hat man sich dann für die "Schweizer Variante" entschieden.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Ich habe mal die Infos, die ich zu der Uhr gefunden habe zusammengeschrieben.
Im April 1961 startete die Regierung der Volksrepublik China ein Projekt zur Entwicklung einer Fliegeruhr. Diese Uhren waren für das fliegende Personal inzwischen eine Notwendigkeit geworden. Allerdings mussten sie bis dahin privat beschafft werden und wurden importiert, meist aus der Schweiz. Dieses Projekt mit der Nummer „304“ sollte die Abhängigkeit von diesen Importen beenden und die eigene Industrie stärken. Das Ministerium für Leichtbauindustrie beauftrage die Tianjin Watch Factory mit der Entwicklung der Uhr. Diese 1955 gegründete Firma war neben der Shanghai Watch Factory eine der beiden Unternehmen der noch jungen chinesischen Uhrenindustrie. Die Entscheidung fiel für die Tianjin Watch Factory, da sie der Hersteller der ersten chinesischen Uhr „Wuyi“ war und da sie näher an Peking gelegen ist. Zunächst entwickelten die Ingenieure einen Prototyp für einen Fliegerchronographen auf Basis des eigenen Kalibers ST-2A WuYi. Dieser wurde aber nicht hergestellt. Zur selben Zeit suchte die Venus S.A. Moutier/CH einen Käufer für die Maschinen und Werkzeuge zur Herstellung seines Venus 175 Uhrwerkes. Dieses Werk ist ein aufwändiger Schaltradchronograph mit 30 Minuten Zähler. Venus wollte mit dem Verkauf der Produktionslinie des Venus 175 Geld für die Entwicklung des kulissengesteuerten Venus 188 Chronographenwerkes beschaffen. Da die UdSSR nicht am Kauf der Maschinen interessiert war kam die Tianjin Watch Factory zum Zug und kaufte die Herstellungsrechte und Produktionsanlagen des Venus 175. Von der Fabrique d´Ebauches Vénus in Moutier. Man nahm einige Verbesserungen am Venus 175 vor. So wurde die Anzahl der Lagersteine von 17 auf 19 erhöht und die Frequenz von 2,5 HZ (18.000 Halbschwingungen pro Minute) auf 3 Hz (21.600 bps). Das Werk bekam dann die Bezeichnung ST3. Im Herbst 1961 wurde dann die ersten 5 Prototypen der Uhr fertiggestellt. Ende 1963 waren weitere 30 Prototypen fertig und 1965 standen weitere 100 Prototypen des Fliegerchronos zur Verfügung. Diese wurden von 38 Experten und Führungskräften aus dem Industrie Ministerium, der Luftwaffe und der Marine beurteilt. Ende 1965 erhielt die Tianjin Watch Factory dann den Auftrag für die Serienproduktion der Uhr. Diese wurde im Mai 1966 aufgenommen und bis Ende 1969 wurde ca. 3000 Uhren hergestellt und an die Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee (PLAAF - People's Liberation Army Air Force) ausgeliefert. Da die Produktion der Uhren recht teuer und aufwändig war wurde sie dann Ende 1969 eingestellt. Eine Besonderheit des Designs der Uhr ist, dass nicht wie bei Schweizer Chronographen üblich der Zeiger für die Permanentsekunde, sondern der Zeiger für das Minutenregister des Chronos einen Schwanz hat. Dies ist nicht üblich, da es eigentlich schwerer ist die Stellung des Zeigers abzulesen da man genau hinschauen muss, welches die Spitze und was der Ende des Zeigers ist. Dies ist bei der Permanentsekunde nicht so wichtig da die Uhren zu der Zeit meist noch keinen Sekundenstopp hatten und die Permanentsekunde eher eine Anzeige war an der man erkannte, dass die Uhr läuft. Im Jahr 2003 legte die inzwischen unter dem Namen SEA-GULL Clock Technology Co. Ltd firmierende Tianjin Watch Factory die Fliegeruhr des Projekt 304 unter dem Namen 1963 Chinese Air Force Chronograph wieder auf. Als Vorlage für das Design dienten die Prototypen aus dem Jahr 1963. Als Werk kommt hier das Seagull ST19 zum Einsatz. Dieses Werk wurde 2002 auf Basis des ST3 entwickelt. Es hat jetzt 23 Steine, kommt aber im Remake des Fliegerchronographen in einer Version mit 21 Steinen zum Einsatz. Im Gegensatz zum Original verwendet man jetzt die klassische Schweizer Auslegung der Zeiger bei der die Permanentsekunde einen Schwanz hat. Deshalb lassen sich viele Besitzer der Uhr die Zeiger im Nachhinein tauschen um näher am Original zu sein. Vom Zifferblatt der Hommage gibt es zwei Primärvarianten. Auf dem einen steht 19 ZUAN (19 Steine – historisch korrekt) oder 21 ZUAN (21 Steine – technisch korrekt). Aber ganz egal, was auf dem Zifferblatt steht, es ist immer ein ST19 (genauer, das ST1901) mit 21 Steinen verbaut. Das Glas der 1963er ist normalerweise ein Plexiglas und es gibt sie sowohl mit einem Stahlboden als auch mit Mineralglasboden. Neben den Standardvarianten gibt es aber auch noch weitere, die speziell für verschieden Händler gemacht wurden. So gibt es eine Version für den spanischen Händler Colomer & Sons die unter dem Stern die Bezeichnung „AIR FORCE“ und über der „6“ COLOMER & SONS MECHANICAL CHRONO 5 ATM“ trägt. Eine auf 208 Stück limitierte Ausgabe des Jahres 2007 aus Hong Kong trägt auf dem Stahlboden die Nummerierung „NO. XXX/208 HK“ und auf dem Werk die Gravur „AIR FORCE 304“. Es gibt auch Uhren, die anstatt des Plexiglases ein Saphirglas haben. Die Kronen der Uhren haben zum Teil ein Seagull Logo und andere sind ohne Logo. Bei den Zifferblättern gibt es Versionen bei denen der Stern mit rot ausgefüllt ist, es existieren aber auch welche mit einem einfachen Stern ohne rote Farbe.
P.S: Ich bin gespannt, ob in Müchen demnächst eine Möwe mit 19 oder 21 Steinen auf dem Zifferblatt landet ?
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Zitat von fmattesIch habe mal die Infos, die ich zu der Uhr gefunden habe zusammengeschrieben.
Im April 1961 startete die Regierung der Volksrepublik China ein Projekt zur Entwicklung einer Fliegeruhr. Diese Uhren waren für das fliegende Personal inzwischen eine Notwendigkeit geworden. Allerdings mussten sie bis dahin privat beschafft werden und wurden importiert, meist aus der Schweiz. Dieses Projekt mit der Nummer „304“ sollte die Abhängigkeit von diesen Importen beenden und die eigene Industrie stärken. Das Ministerium für Leichtbauindustrie beauftrage die Tianjin Watch Factory mit der Entwicklung der Uhr. Diese 1955 gegründete Firma war neben der Shanghai Watch Factory eine der beiden Unternehmen der noch jungen chinesischen Uhrenindustrie. Die Entscheidung fiel für die Tianjin Watch Factory, da sie der Hersteller der ersten chinesischen Uhr „Wuyi“ war und da sie näher an Peking gelegen ist. Zunächst entwickelten die Ingenieure einen Prototyp für einen Fliegerchronographen auf Basis des eigenen Kalibers ST-2A WuYi. Dieser wurde aber nicht hergestellt. Zur selben Zeit suchte die Venus S.A. Moutier/CH einen Käufer für die Maschinen und Werkzeuge zur Herstellung seines Venus 175 Uhrwerkes. Dieses Werk ist ein aufwändiger Schaltradchronograph mit 30 Minuten Zähler. Venus wollte mit dem Verkauf der Produktionslinie des Venus 175 Geld für die Entwicklung des kulissengesteuerten Venus 188 Chronographenwerkes beschaffen. Da die UdSSR nicht am Kauf der Maschinen interessiert war kam die Tianjin Watch Factory zum Zug und kaufte die Herstellungsrechte und Produktionsanlagen des Venus 175. Von der Fabrique d´Ebauches Vénus in Moutier. Man nahm einige Verbesserungen am Venus 175 vor. So wurde die Anzahl der Lagersteine von 17 auf 19 erhöht und die Frequenz von 2,5 HZ (18.000 Halbschwingungen pro Minute) auf 3 Hz (21.600 bps). Das Werk bekam dann die Bezeichnung ST3. Im Herbst 1961 wurde dann die ersten 5 Prototypen der Uhr fertiggestellt. Ende 1963 waren weitere 30 Prototypen fertig und 1965 standen weitere 100 Prototypen des Fliegerchronos zur Verfügung. Diese wurden von 38 Experten und Führungskräften aus dem Industrie Ministerium, der Luftwaffe und der Marine beurteilt. Ende 1965 erhielt die Tianjin Watch Factory dann den Auftrag für die Serienproduktion der Uhr. Diese wurde im Mai 1966 aufgenommen und bis Ende 1969 wurde ca. 3000 Uhren hergestellt und an die Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee (PLAAF - People's Liberation Army Air Force) ausgeliefert. Da die Produktion der Uhren recht teuer und aufwändig war wurde sie dann Ende 1969 eingestellt. Eine Besonderheit des Designs der Uhr ist, dass nicht wie bei Schweizer Chronographen üblich der Zeiger für die Permanentsekunde, sondern der Zeiger für das Minutenregister des Chronos einen Schwanz hat. Dies ist nicht üblich, da es eigentlich schwerer ist die Stellung des Zeigers abzulesen da man genau hinschauen muss, welches die Spitze und was der Ende des Zeigers ist. Dies ist bei der Permanentsekunde nicht so wichtig da die Uhren zu der Zeit meist noch keinen Sekundenstopp hatten und die Permanentsekunde eher eine Anzeige war an der man erkannte, dass die Uhr läuft. Im Jahr 2003 legte die inzwischen unter dem Namen SEA-GULL Clock Technology Co. Ltd firmierende Tianjin Watch Factory die Fliegeruhr des Projekt 304 unter dem Namen 1963 Chinese Air Force Chronograph wieder auf. Als Vorlage für das Design dienten die Prototypen aus dem Jahr 1963. Als Werk kommt hier das Seagull ST19 zum Einsatz. Dieses Werk wurde 2002 auf Basis des ST3 entwickelt. Es hat jetzt 23 Steine, kommt aber im Remake des Fliegerchronographen in einer Version mit 21 Steinen zum Einsatz. Im Gegensatz zum Original verwendet man jetzt die klassische Schweizer Auslegung der Zeiger bei der die Permanentsekunde einen Schwanz hat. Deshalb lassen sich viele Besitzer der Uhr die Zeiger im Nachhinein tauschen um näher am Original zu sein. Vom Zifferblatt der Hommage gibt es zwei Primärvarianten. Auf dem einen steht 19 ZUAN (19 Steine – historisch korrekt) oder 21 ZUAN (21 Steine – technisch korrekt). Aber ganz egal, was auf dem Zifferblatt steht, es ist immer ein ST19 (genauer, das ST1901) mit 21 Steinen verbaut. Das Glas der 1963er ist normalerweise ein Plexiglas und es gibt sie sowohl mit einem Stahlboden als auch mit Mineralglasboden. Neben den Standardvarianten gibt es aber auch noch weitere, die speziell für verschieden Händler gemacht wurden. So gibt es eine Version für den spanischen Händler Colomer & Sons die unter dem Stern die Bezeichnung „AIR FORCE“ und über der „6“ COLOMER & SONS MECHANICAL CHRONO 5 ATM“ trägt. Eine auf 208 Stück limitierte Ausgabe des Jahres 2007 aus Hong Kong trägt auf dem Stahlboden die Nummerierung „NO. XXX/208 HK“ und auf dem Werk die Gravur „AIR FORCE 304“. Es gibt auch Uhren, die anstatt des Plexiglases ein Saphirglas haben. Die Kronen der Uhren haben zum Teil ein Seagull Logo und andere sind ohne Logo. Bei den Zifferblättern gibt es Versionen bei denen der Stern mit rot ausgefüllt ist, es existieren aber auch welche mit einem einfachen Stern ohne rote Farbe.
P.S: Ich bin gespannt, ob in Müchen demnächst eine Möwe mit 19 oder 21 Steinen auf dem Zifferblatt landet ?
Hallo Franz, vielen Dank für die Infos. Werde ich mir heute abend mal auf der Zunge vergehen lassen. Also, meine ist am Freitag gekommen, da steht 21 auf dem Zifferblatt, wenn ich nicht irre. Ich habe nämlich den "Fehler" gemacht, sie am Sonntag zu tragen. Eine Freundin von uns sah sie, und wollte sie sofort haben... Ich hab sie seitdem nicht mehr gesehen...die Freundin und die Uhr... Da es aber eine gute Freundin ist, mache ich mir keine Sorgen... ...um die Uhr... Ich soll' ihr bitte eine bestellen, rief sie noch...
Gestern hat zudem ein Kollege sich auch so eine bestellt, ihm gefällt das Stoffband und Zifferblatt so gut...
Ein kleiner Chrono.
In einem anderen Forum, meldet einer, der Drücker macht Mucken. Ich denke, sie ist halt den Preis wert, nicht weniger und nicht mehr...
Zitat von waltherpfalz Eine Freundin von uns sah sie, und wollte sie sofort haben... Ich hab sie seitdem nicht mehr gesehen...die Freundin und die Uhr...
Ging mir fast genau so, Sabine wollte sie mir auch gleich abnehmen
Zitat von waltherpfalz In einem anderen Forum, meldet einer, der Drücker macht Mucken. Ich denke, sie ist halt den Preis wert, nicht weniger und nicht mehr...
Drücker machen auch beim IWC Portugieser Chrono Mucken, ist also nicht unbedingt eine Frage des Preises.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Ich habe mir die beiden Seiten gerade angesehen. Gibt es denn unterschiedliche Varianten?
Beim ersten Link wird angegeben, dass die Uhr einen Durchmesser von 38 mm hat, beim zweiten Link werden 37 mm genannt und ein Preis, der um knapp 100 Euro höher liegt. Kann das einer von Euch aufklären?
Markus
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich. (Afrikanisches Sprichwort)
Zitat von MRoIch habe mir die beiden Seiten gerade angesehen. Gibt es denn unterschiedliche Varianten?
Beim ersten Link wird angegeben, dass die Uhr einen Durchmesser von 38 mm hat, beim zweiten Link werden 37 mm genannt und ein Preis, der um knapp 100 Euro höher liegt. Kann das einer von Euch aufklären?
Nein, Ich hatte daraufhin beim günstigeren bestellt. Viele Grüße! WaltherPfalz
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