Zitat Berühmt sind alle NOMOS-Kaliber übrigens für ihre außergewöhnlich große Ganggenauigkeit; in sechs Lagen reguliert, erreichen sie beste Werte.
Vor einigen Uhrenkäufen hätte ich dieser Aussage wohl zugestimmt. Damals hat Nomos die Uhren noch in vier Lagen reguliert. Inzwischen wundere ich mich über die ungewohnt schlechten Gangwerte meiner jüngsten Käufe aus dem Hause Nomos.
Eine Uhr mit dem "einfachen" Nomos Kaliber Alpha habe ich nun genauer untersucht: Krone oben nach 24h +8s Krone unten nach 24h +5s Krone rechts nach 24h +7s Krone links nach 24h +11s ZB oben nach 24h +6 ZB unten nach 24h +8s Am Arm hat die Uhr nach etwa 12h einen Vorlauf von 7s.
Diese Uhr hat Nomos auf meinen Wunsch hin bereits geprüft und nachreguliert. Optimal finde ich das o.g. Ergebnis nicht. Was meint Ihr? Ich bin jedenfalls bessere Werte von Nomos gewohnt und überlege die Uhr nochmals nach Glashütte zusenden.
Ich will einfach nicht verstehen, warum einige Nomos Uhren sehr genau laufen und andere Nomos Uhren mit ein und dem selben Uhrwerk recht große Lageabweichungen und Gangungenauigkeiten haben.
Die o.g. Uhr erweckte übrigens meine Aufmerksamkeit, da die Gangabweichung nach etwa 5 Tagen im Minutenbereich lag und das ist mir zuviel. Ansonsten will aus einer mechanischen Uhr keine Funkuhr machen!
Ich würde das Gangverhalten - auf 24 h wären es dann ja 14 Sek. - auch nicht akzeptieren wollen. Dass die Uhr bereits nachreguliert wurde klingt bei diesen Gangwerten ja fast nach einem Witz. Nach meiner Erfahrung laufen die Handaufzugswerke von Nomos genauer als die Automatikwerke. Mein Tangomat hat auch relativ große Unterschiede der Genauigkeit in verschiedenen Lagen. ZB nach oben ist am schlechtesten - ausgerechnet. Die Abweichung liegt etwa bei 10 Sek. am Tag, was ich gerade noch hinnehme. Irgendwann werd ich die Uhr aber sicher noch regulieren lassen.
Warum bei Nomos die Werke so unterschiedlich und teils so schlecht laufen verstehe ich auch nicht. Ich denke, das dürfte eigentlich nicht sein und meine Erfahrung mit anderen Herstellern zeigt, dass es auch anders geht.
Jürgen
- Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben. Aber meistens gehe ich auf Nummer sicher. -
Ich habe eine sehr schlechte Erfahrung mit der Ganggenauigkeit einer Nomos Tangomat Datum gemacht. Im März dieses Jahres gekauft stellte sich schnell fest, dass sie einen Vorgang von ungefähr 11s/24h (getragen) hat. Die Uhr wurde an Nomos eingeschickt und kam zurück mit dem Hinweis, der Vorgang beträgt lediglich 2s und wäre in Ordnung. Ich habe die Uhr dann genau protokolliert und habe einen Vorgang von 12,9s/24h ermittelt. Daraufhin wurde die Uhr erneut eingeschickt. Nach ein paar Tagen war sie wieder da, eine Nachregulierung wurde abgelehnt, das Werk teile mir schriftlich mit, dass eine Abweichung von bis zu 11,4s/24h kein Grund zur Nachregulierung wäre (eine andere Mitarbeiterin hatte am Telefon gesagt, ab 8,5s/Tag wird nachgeregelt). Ich bin heute zu einem namhaften Händler in Köln gegangen. Der Uhrmacher überprüfte die Uhr. Er sagte sie habe mit dem Ziffernblatt oben eine Abweichung von ca. 16s/24h, auf der Seite mit der Krone oben eine Abweichung von -1 bis 5s. Er sagte, bei dieser Lagendifferenz könnte er die Uhr nicht einregulieren, seines Erachtens wäre die Unruhe defekt und müsste ausgetauscht werden. Darauf hin rief ich erneut im Werk in Glashütte an und sprach mit dem Geschäftsführer. Dieser lehnt jeglichen Anspruch ab. Für eine Uhr, die ca. €2500 kostet finde ich den Service sehr schlecht und das Verhalten des Werks beschämend. Ich kann nur jedem davon abraten, eine Nomos Uhr ungeprüft zu kaufen. Ich werde die Sache jetzt meiner Anwältin übergeben. Das Ergebnis teile ich dann gerne hier mit. Hat jemand auch so schlechte Erfahrungen gemacht?
Hallo, es ist schon ärgerlich, wenn bei einer Uhr die Gangwerte nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Ich vermute mal, dass von Nomos verlangt wurde, die Uhr noch während der Garantiezeit nachzuregulieren. Dies lässt den Schluss zu, dass die Uhr noch nicht allzu alt ist. Ich würde eine Nachregulierung frühestens nach einem halben Jahr Tragezeit vornehmen lassen. Ich habe festgestellt, dass aus welchen Gründen auch immer, die Gangwerte auch von Tag zu Tag schwanken können. 14 Sekunden pro Tag entspricht ca. 1,5 Minuten/Woche (Nomos sichert eine Gangabweichung von 1 Minute/Woche zu). Etwas viel, aber durchaus ein gutes Ergebnis. Wir sollten uns auch nicht davon blenden lassen, dass Nomos jetzt in 6 (anstatt früher in 4) Lagen reguliert. Welche max. Abweichung in welcher Lage darf denn die Uhr haben? Wenn früher in vier Lagen mit kleinerer Abweichung reguliert wurde, kann das Ergebnis durchaus besser sein als bei einer Regulierung in sechs Lagen und größerer zulässiger Abweichung. Meines Erachtens ein reiner Marketing-Gag. Auch der Aussage des Uhrmachers über den Unruhfehler würde ich mit Vorsicht genießen. Meine aus verschiedenen Komponenten zusammengebastelte Ludgente mit dem Peseux 7000 weist eine Gangabweichung von ca. +2 Sekunden auf. Sehr schön! Lege ich die Uhr aber auf die Zeitwaage, stelle ich bei der Lage ZB oben eine Abweichung von +16 Sekunden/24h fest. In den anderen Lagen wesentlich kleinere Abweichungen, aber nicht ins Minus. Trotz allem läuft sie in 24 Stunden kaum vor. Die Ergebnisse der Zeitwaage zweifle ich heute an, zumal in den Werkstätten recht alte Modelle benutzt werden. Ich habe schon Uhren mehrfach kurz hintereinander auf die Zeitwaage gelegt und kam zu recht unterschiedlichen Ergebnissen. Ich halte es bei meinen Nomos-Uhren so, dass ich sie selbst einreguliere, was bei der Triovis-Feinregulierung relativ einfach ist. Ich gehe dabei in kleinen Schritten vor, manchmal dauert es dann eben mehrere Tage bis ein optimales Ergebnis erreicht ist. Von der Zeitwaage lasse ich die Finger und richte mich nur nach der Abweichung im Tragen und bei Nachtablage auf dem Nachttisch. Alles andere kommt für mich nicht in Betracht. Natürlich kann es jetzt so sein, dass die Fehler in den einzelnen Lagen sich kompensieren, aber das ist mir egal. Ich wünsche Euch, dass Ihr mit Euren Uhren doch noch in die Genauigkeitsbereiche kommt, die ihr Euch vorstellt. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
@ MSB, aus den in der Einführung des Threads angegebenen Werten über jeweils 24 Stunden ist ersichtlich, dass die Tragegewohnheit und die Erwärmung der Uhr bzw. der Schmierstoffe Einfluss auf die Genauigkeit haben. Deine 24h-Werte liegen alle niedriger als der am Arm gemessene und auf 24h hochgerechnete Wert von 14 s/Tag. Dies bestätigt meine These, dass die Zeitwaagenwerte für eine Regulierung nicht ausreichen. M. E. sollte die Abweichung beim Tragen ermittelt und zugrunde gelegt werden. Zu der Frage, warum einige Uhren genauer laufen, als andere: In einem Uhrwerk gibt es viele Faktoren, die die Ganggenauigkeit beeinflussen. Wir haben es hier mit einem Großserienprodukt zu tun, das industriell gefertigt wird und bei dem die Bauteile in engen Toleranzgrenzen gefertigt werden, um eine Austauschbarkeit zu gewährleisten. Trotz aller Sorgfalt kann es bei der Montage vorkommen, dass ungünstige Passungspaarungen zusammen treffen und dann später ein nicht ganz so gutes Ergebnis liefern. Das Kaliber Alpha besteht aus ca. 100 Einzelteile, von denen etwa die Hälfte Einfluss auf die Ganggenauigkeit haben. Bei einer Einzelanfertigung, ähnlich PP oder ALS sehe ich das anders, im Gegensatz zu Rolex, wo ohnehin mit Chronometergenauigkeit geliefert wird. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Ich erwarte nicht Chronometer-Genauigkeit, aber das Zitat von MSB aus der Nomos Website sagt alles. Wer solche Marketingversprechen macht sollte dafür sorgen, dass sie auch halbwegs eingehalten werden.
Ich kann hier kaum mitreden (dafür ist der Beitrag aber recht lang geworden ), da ich meine Uhren normalerweise täglich wechsle, somit größere Abweichungen gar nicht zustande kommen... Aber manchmal schaffts dann doch eine für die ganze Woche an den Arm, und dann fällt's mir auch auf. Ja, auf längere Sicht gehen sie falsch. Alle, von Seiko bis ALS.
Meiner Erfahrung mit manchen Modellen (Werken? Individuen? Ich weiß es nicht.) ist, daß sie auf dem Rücken liegend (ZB oben) deutlich langsam laufen. Wenn sie tagsüber in Bewegung noch "richtig" gingen (ein paar Sekunden voraus), bekommen sie dann über Nacht Verspätung. Ich habe mir daher angewöhnt, diese Uhren nachts mit "Krone oben" abzulegen, wenn ich sie mehrere Tage tragen will. Wenn ich mich recht erinnere, gehört meine Tangente zu dieser Gruppe.
Auch die Temperatur hat offenbar einen recht großen Einfluß. An heißen Tagen (über 30 Grad) zeigt manche Uhr ein ganz eigenes Gangverhalten. Der Knaller in der Hinsicht war mal meine Saxonia. An einem sonnigen, warmen Tag in der Sonne gesessen, Uhr Richtung Sonne. Tags darauf hatte sie eine riesige Abweichung (ich weiß nicht mehr, wieviel... 2 Minuten, oder so. Jedenfalls beängstigend.). Seit ich darauf achte, meine Uhren nicht der brennenden Mittagssonne auszusetzen (*), hatte ich nie wieder so ein Problem. Und die Saxonia läuft nach diesem Ausrutscher einwandfrei. (*) Damit meine ich, sie über längere Zeit in derselben Lage in der Sonne liegen zu lassen. Natürlich trage ich meine Uhren auch an heißen Tagen im Freien - die Temperatur macht sich bemerkbar, aber nicht so drastisch.
Die statische Messung in verschiedenen Lagen über einen längeren Zeitraum halte ich für "messtechnisch richtig, aber praktisch (fast) irrelevant." Solange man die Uhr am Arm schlenkert, kommt sie dauernd von einer Lage in die andere. Noch dazu liegt sie ja nicht still, sondern es wirken ständig Fliehkräfte in die verschiedensten Richtungen. Und Stöße. Und Temperaturschwankungen. Meine Uhren sollen bitteschön diese Tragesituation bestmöglich beherrschen. Wenn ich so eine Meßreihe machen würde, würde ich die Uhr normal tragen, und nur über Nacht in jeweils unterschiedlichen Lagen ablegen. Und wenn ich dann weiß, daß sie tagsüber ein paar Sekunden vorgeht, durch die Ruhelage nachts diese Zeit aber wieder verliert (oder umgekehrt), bin ich zufrieden. So finde ich auch MSBs Meßwerte gar nicht so beunruhigend. Klar, die reinen Zahlen sehen nicht gut aus. Aber wenn die Uhr im Tragebetrieb -7 Sekunden macht, und nachts (je nach Ablage) diese Zeit wieder ausgleicht, das ist doch super. Wenn dieses System aus 'tragen' und 'ruhen lassen' allerdings nicht funktioniert oder wenn die Uhr erkennbar am Ende eines Tages schon zwanzig Sekunden falsch geht, dann hätte ich da auch was dagegen.
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