Ob der UM, der 20 Jahre im Geschäft ist dann wirklich eine Certina-Schulung fürs 2892, eine Hamilton Schulung fürs 2892 und noch eine dritte für die Tissot mit 2892 braucht? Aber sicher. Das bringt dem Schulungsanbieter (in diesem Fall der SG) ja 3x Kursgebühren.
Gerrit
Der Uhrmacher muss bei den genannten Marken lediglich einen Meisterbrief vorlegen können und nachweisen, dass er die notwendigen Geräte hat. Eine Schulung ist da NICHT notwendig.
Dazu gibt es ein entsprechendes Rundschreiben der Innung, welches schon im Vorjahr an alle Uhrmacherbetriebe (in Österreich und vermutlich auch Deutschland) gegangen ist.
Martin
Mit freundlichen Grüßen von der Zeiteisen Redaktion
ach so? Prima. Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. ;-)
Mir war nur so, dass das "T4711" (genaue Bezeichnung bei Tissot kenne ich nicht), welches ein ETA 2892 ist, nicht ohne Schulungen gewartet werden darf, analog das "H4711" oder "L4711" oder "C4711" für Hamilton, Longines und Certina. Begründung, dieses sein gar keine 2892er mehr sondern nun "T4711".
Dann kann ich meine Certina die ich gerade am Arm habe ja in Ruhe weiter tragen und muss diese mangels Wartung nicht in 2 Jahren entsorgen. ;-)
Danke noch einmal für den Hinweis.
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
Hallo Gerrit, das ETA 2892A2 kannst Du selbst revidieren, wozu da noch eine Schulung? Siehe hier: http://www.eta.ch/swisslab/2892a2/2892a2.html Schau bitte unter Werkzeuge nach, was Du so alles brauchst zur Revision. Das geht ins Geld. Noch ein Wort zu den Unterschieden der auf der Basis des 2892A2 arbeitenden Kaliber. Das Omega 1108 setzt auf das 2892A2 auf. Bei einer Revision vor einigen Tagen unter zu Hilfenahme der ETA-Ausbildungsunterlagen stellte ich fest, dass das Omega 1108 eine Schraube mehr hat. Eine Werkbrücke wird nicht von zwei sondern von drei Schrauben gehalten. Ich finde, dass das schon einen eigenen Kalibernamen rechtfertigt! Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Ach Jungs, es ist doch viel primitiver Dieser Chinese (Getat) war beim UM. Ich hatte die Sperrklinke gebrochen. Was macht der Meister ? Er schraubt die Steghalter-Schräubchen raus um den Boden zu öffnen. Warum ? Aha !
Diese PD von IWC geht in 2000 zu vier ! Uhrmachern wegen Batteriewechsel. Drei geben sie mir zurück - ohne Wechsel. Kein Werkzeug zum Boden öffnen. Der vierte wollte die 10 Schekel in der Kasse und zerammelt den Boden (siehe Foto)
Alltag, oder ? Erzählt mir ja nix
Ein Wenig Schulung kann nie Schaden, auch nicht den Meistern und Könnern!
Ich muss mich hinsichtlich meiner obigen Aussagen zu den Voraussetzungen korrigieren……der Meisterbrief ist nicht erforderlich, sondern nur die abgeschlossene Lehre…
Zitat aus der Stellungnahme der SG:
ZitatFür die Marken Longines, Rado, Union Glashütte, Tissot, Certina, Mido, Hamilton, Balmain und CK werden ein gut eingerichtetes Uhrmacher-Atelier und Markenspezifisch gewisse Werkzeuge vorausgesetzt. Die Investitionen und die Anforderungen der einzelnen Marken sind aufeinander abgestimmt. Als Grundvoraussetzung für Interventionen an der offenen Uhr gilt eine abgeschlossene Uhrmacher-Lehre und Erfahrung im Warten und Reparieren von Uhren.
Martin
Mit freundlichen Grüßen von der Zeiteisen Redaktion
Hallo Jimmy (Jürgen), genau dieser Satz ist es, der mich aufregt:
Wenn ich 20k für eine Uhr ausgeben würde, würden mich 1k für eine Revison ca. alle fünf bis sieben Jahre beim besten Willen nicht stören.
Da hast Du vollkommen recht, nur die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Ich habe einen großen und auch gut betuchten Bekanntenkreis, der Nobeluhren trägt. Da ja alle wissen, dass ich Uhren revidiere, wird immer wieder die Frage gestellt, ob ich die B..., C..., G... usw. reinigen und frisch ölen könne. Sie waren meist zuvor beim Konzi und hatten die ca.-Preise für Revisionen erfahren. Da stellten sich dann die Nackenhaare hoch und sie suchten nach einer Billig-Lösung.
Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Zitat von kdorn im Beitrag #16 Da ja alle wissen, dass ich Uhren revidiere, wird immer wieder die Frage gestellt, ob ich die B..., C..., G... usw. reinigen und frisch ölen könne. Sie waren meist zuvor beim Konzi und hatten die ca.-Preise für Revisionen erfahren. Da stellten sich dann die Nackenhaare hoch und sie suchten nach einer Billig-Lösung.
Viele Grüße Karsten
Und solche Aussagen regen MICH auf…
Abgesehen davon, dass manche Hersteller tatsächlich "Apothekerpreise" für das Service nehmen, so besteht eben jenes jedoch nicht "nur" aus "frisch ölen".
Dass dabei sämtliche Dichtungen, Ersatzteile (falls nötig), eine Gehäuseauffrischung, Krone, Drücker usw. getauscht werden, sollte klar sein.
Ebenso sollte klar sein, dass für aufwändigere Kaliber eine Schulung und anständige Unterlagen erforderlich sind.
Wenn ich Dir bspw. eine Omega mit Kaliber 8500 bringe, hast Du hoffentlich die 20seitige Schmiertabelle zur Hand und kennst die genaue Dosierung der Schmiermittel im Hemmungsbereich (wozu nebenbei ein Mikroskop erforderlich ist). Gerade solche Uhrwerke vertragen KEINE Pi mal Daumen Schmierung. Ähnliches gilt für diverse Kaliber aus dem Hochpreissegment.
Dass viele Hersteller zudem eine 24 monatige Garantie auf die Arbeiten geben (was einer Neuuhr-Garantie entspricht) kommt noch dazu.
Man muss IMMER die gebotene Leistung in Relation zum Preis setzen….nicht eine Teilleistung als Vergleich heranziehen.
P.S.:
Und es gibt bei diversen Nobelherstellern nicht nur "Ca-Preise", sondern Fixpreise, die jeder im Netz nachlesen kann (einschließlich der enthaltenen Arbeits- und Garantieleistung).
Martin
Mit freundlichen Grüßen von der Zeiteisen Redaktion
Zitat von marfil im Beitrag #17 [ Ebenso sollte klar sein, dass für aufwändigere Kaliber eine Schulung und anständige Unterlagen erforderlich sind.
Wenn ich Dir bspw. eine Omega mit Kaliber 8500 bringe, hast Du hoffentlich die 20seitige Schmiertabelle zur Hand und kennst die genaue Dosierung der Schmiermittel im Hemmungsbereich (wozu nebenbei ein Mikroskop erforderlich ist). Gerade solche Uhrwerke vertragen KEINE Pi mal Daumen Schmierung. Ähnliches gilt für diverse Kaliber aus dem Hochpreissegment.
Da fragt man sich natürlich aus "User" inwieweit man sich ob man sich überhaupt eine Uhr mit Kaliber 8500 als "3-Zeiger mit Datum" Gebrauchsuhr antun sollte wenn der Service so kompliziert ist und man Monate auf die Uhr verzichten muss wenn sie im Service ist. Welcher Käufer z.B. eines Luxusautos würde so was akzeptieren?
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Hallo Martin, ich werde mich hüten, an Uhrwerken wie das 8500 Hand anzulegen. Ich bin in der glücklichen Lage zu wissen, was ich mir zumuten kann. Ich würde niemals auf die Idee kommen, hochwertige Uhren zu warten. Es ist ja schon so, dass meine Freunde Probleme haben, wenn ich ihnen sage, dass zB. beim 2824-2 oder 2892A2 die Klinkenräder getauscht werden sollten. Die nächste Frage ist dann meistens: Muss das sein? Nur zu Deiner Information: Ich bin zwar kein gelernter Uhrmacher, aber ich revidiere seit ca. dreißig Jahren feinmechanische Geräte aller Art. Ich scheue mich auch nicht zu sagen, dass ich manches nicht kann. Aufgrund meiner Erfahrung denke ich, dass ich es mit manchem gelernten Uhrmacher in punkto Qualität der Arbeit aufnehmen kann. Als Rentner spielt bei mir die aufgewendete Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Ich schleife auch noch einen nicht passenden Schraubendreher vor dem Ansetzen zu recht und nehme keinen kleineren der dann den Schlitz beschädigt. Du kannst mir glauben, in dieser Richtung habe ich bei Uhren, die aus konzieigenen Werkstätten kamen, schon viel gesehen. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Die Frage, die sich eher stellt ist jene…."Will ich ein hochpräzises mechanisches Kunstwerk, oder reicht mir ein Traktor"….und…"Bin ich bereit, die notwendigen Servicekosten/Zeiten zu tolerieren, oder nicht".
Im Falle von Omega macht es übrigens keinen Unterschied, ob das Kaliber ein 8500, 2500, 1120 oder sonst was ist. Der Preis für die Revi ist immer gleich (und beinhaltet den gleichen Leistungsumfang)….konkret kostet es 450,- Euro mit Stahlband.
Und hier sind wir wieder beim Thema Preis und Leistung.
Ein freier Uhrmacher kann den Servicepreis des Herstellers in diesem Fall (gleicher Umfang und Qualität vorausgesetzt) gar nicht halten, da wirtschaftlich unmöglich.
Martin
Mit freundlichen Grüßen von der Zeiteisen Redaktion
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