Hallo, heute habe ich wieder einmal etwas gegoogelt, um näheres über das AS 1130 zu erfahren. Wie die aufmerksamen Leser unter Euch mitbekommen haben, baut Rainer Nienaber dieses Werk auf Automatik-Betrieb um. Ich bin schon ganz gespannt, den Prototypen in Basel zu sehen. Dabei bin ich im WatchTime-Forum auf folgendes gestoßen: Es wurde nach der Qualität der Großserienwerke gefragt, vor allem aber nach ETA und AS. Dazu zum Vergleich die Frage nach der Qualität der Nobelmarken-Werke. Viele kennen ja die Kaliberseiten von Roland Ranfft. Roland Ranfft hat meiner Meinung nach einen Spruch losgelassen, der in der heutigen Zeit (Ersatzteilverweigerung der renommierten Hersteller, möglichst alle Reparaturen im Firmen-Service zu astronomischen Preisen) den Nagel auf den Kopf trifft. Ich möchte Euch diesen nicht vorenthalten:
Nobeluhren nimmt man nur in Pflege, sie bleiben Eigentum des Herstellers.
Ich hoffe, dass ich durch dieses Zitat keine Probleme mit Roland Ranfft bekomme.
Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Hallo Martin, Du bzw. die Swatch-Group beschreibt mit schönen Worten, warum die Uhren nur von den zertifizierten Uhrmachern ausgeführt werden sollen. Dies ist verständlich. Trotzdem hat das alles ein Geschmäckle. Wenn mein Uhrmacher sagt, dass die Uhr einer renommierten Marke zum Service ins Werk geschickt werden musste, weil die Aufzugsfeder gebrochen war und er keine bekam, dann ist dies in meinen Augen nur Geldschneiderei. Der Kunde hat dann ca. 800 Euro für eine neue Feder bezahlt und 4 Monate auf seine Uhr gewartet. Ich stehe zur Aussage von Roland Ranfft. Der Kunde wird nach der Garantiezeit über den Tisch gezogen. Viel Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
erstens bekommen zertifizierte Uhrmacher (je nach Konzern und Marke) Ersatzteile, wenn sie sich zertifizieren lassen. Wenn ein Uhrmacher die Schulung (aus kosteng/Zeit/Persönlichkeitsgründen) NICHT macht, gibt es eben keine.
Zweitens bin ich froh, dass so mancher Uhrmacher KEINE Ersatzteile bekommt. Ich führe seit über 3 Jahren sowohl bei Herstellern, als auch bei freien Uhrmachern anonyme Tests der Arbeitsleistung mit präparierten Uhren durch. Das Ergebnis bei "freien Uhrmachern" ist da ziemlich erschreckend- und das bei Uhrwerken, die jeder "Hobbyuhrmacher" wie seine Westentasche kennt.
Und wer glaubt, beim Uhrmacher ums Eck billiger zu kommen, wird sich mitunter auch wundern.
Ich persönlich stehe jedenfalls in weiten Bereichen hinter der Entscheidung der Konzerne.
Martin
Mit freundlichen Grüßen von der Zeiteisen Redaktion
Ich bin ganz bei Martin und denke, dass mit dieser Vorgehensweise grundsätzlich eine höhere Qualität der Leistung erzielt wird.
Meiner Meinung nach wird auch niemand über den Tisch gezogen, da man sich ja bewusst darauf einlässt. Bei Kfz und Werkstätten läuft es ganz ähnlich. Da weiß es der Käufer auch vorher.
Je teurer das Produkt selbst, desto höher die Kosten für Unterhalt uns Service - so ist es halt ...
Jürgen
- Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben. Aber meistens gehe ich auf Nummer sicher. -
Hallo Jimmy, Du hast da vollkommen recht. Bei Nomos z.B. kostet eine Revision mit Gehäuseaufpeppung bei einer Uhr, die ca. 1000 Euro gekostet hat, etwa 200 Euro, also 20% vom Neupreis. Eine 20000 Euro GO oder Blancpain (ich weiss nicht, wie es bei Lange aussieht) zu revidieren, kostet um die 1000 Euro, also nur ca. 5% vom Kaufpreis. Leute, seid doch nicht so blöd und kauft Uhren der unteren Mittelklasse! Das Geschäft macht Ihr bei Nobeluhren! Sorry, ich habe mir da in den ca. 60 Jahren, die ich dem Uhrenhobby fröne, meine eigene Meinung gebildet. Wie Ihr auch aus der Unterzeile meines Beitrags entnehmen könnt, habe ich in den Jahren viel Erfahrung gesammelt. Es fällt mir heute sehr schwer, alles zu glauben, was die Marketingabteilungen der großen Konzerne so verzapfen. Viele Grüßen Karsten
Hallo Martin, hier im deutschsprachigen Raum gibt es ein geflügeltes Wort: Wes brot ich eß des lied ich sing! Ich will damit nicht sagen, dass die Zeiteisen-Redaktion nicht versucht, neutral zu sein. Ich bezweifle nur, dass die Konzerne bei negativen Kritiken der Redaktion entgegenkommen. Aus diesem Grund sehe ich Deine Antwort aus anderer Sicht! In der Vergangenheit gab es Beispiele, dass bei Zeitschriften nach negativen Kritiken keine Anzeigen mehr geschaltet wurden. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Wenn Nomos für 5% des Kaufpreises arbeiten würde, also für 50€, würden sie draufzahlen.
Wenn ich 20k für eine ihr ausgeben würde, würden mich 1k für eine Revison ca. alle fünf bis sieben Jahre beim besten Willen nicht stören.
Ich glaube bei weitem nicht jedes Marketing-Geschreibsel, manche Dinge und Vorgänge sind aber fürderhin Käufer nicht, oder zumindest fast nicht veränderbar. So eben das beschriebene Vorgehen der Uhrenhersteller.
Gruß, Jürgen
Jürgen
- Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben. Aber meistens gehe ich auf Nummer sicher. -
Ich für meinen Teil sehe das Problem eher darin, dass eine Revision eines ETA 2824-2 für 600 Euro nicht UNBEDINGT sein muss. Kann/muss jeder für sich selber entscheiden.
Der ADAC (falls man den überhaupt noch nennen darf) führte ähnliche Tests bei freien und "Marken"werkstätten durch. Falls Uhren mit Autos vergleichbar sind, sollte man die einen wie die anderen meiden.
Ob der UM, der 20 Jahre im Geschäft ist dann wirklich eine Certina-Schulung fürs 2892, eine Hamilton Schulung fürs 2892 und noch eine dritte für die Tissot mit 2892 braucht? Aber sicher. Das bringt dem Schulungsanbieter (in diesem Fall der SG) ja 3x Kursgebühren.
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
Hallo Martin, hier im deutschsprachigen Raum gibt es ein geflügeltes Wort: Wes brot ich eß des lied ich sing! Ich will damit nicht sagen, dass die Zeiteisen-Redaktion nicht versucht, neutral zu sein. Ich bezweifle nur, dass die Konzerne bei negativen Kritiken der Redaktion entgegenkommen. Aus diesem Grund sehe ich Deine Antwort aus anderer Sicht! In der Vergangenheit gab es Beispiele, dass bei Zeitschriften nach negativen Kritiken keine Anzeigen mehr geschaltet wurden. Viele Grüße Karsten
Um Dich zu beruhigen….Zeiteisen ist ein Vereinsorgan- und somit NICHT auf Gewinn gerichtet.
Nebenbei bemerkt dient der Verein unter anderem dem Kosumentenschutz.
Zitat aus den Statuten:
Zitat§ 2 Zweck: Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Förderung der traditionellen Uhrmacherei und verwandter Handwerke in Theorie und Praxis sowie den Konsumentenschutz in Bereichen dieses Gewerbes.
Martin
Mit freundlichen Grüßen von der Zeiteisen Redaktion
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