@Ewald: Deiner Argumentation bezüglich Rolex kann ich nicht so ganz folgen. RLX ist doch im Grunde die Marke, die jeweils nur minimale Änderungen bei den seit längerem bekannten Modellen hervorbringt. Wenn ich mir so meine Tetra Modelle ansehe, weisen die meisten der Uhren optisch doch deutlichere Unterschiede auf.
Die Firma NOMOS wird sich nicht am Geschmack eines einzelnen orientieren, sondern eher an der allgemeinen Umsatzzahl und der betriebenen Marktforschung. Ob die Autobahn sinnvoll ist oder nicht, wird sich International erweisen. Es wird irgendwann sicher wieder eine Sortimentsbereinigung geben. Auch umstrittene Modelle haben einen Marktwert, alleine dadurch dass sie diskutiert werden und dadurch Aufmerksamkeit für die Marke erzeugen.
Nomos stellt Uhren ja nicht nur für Sammler her, sondern für Uhrenträger mit unterschiedlichen Vorlieben.
Viele Grüße. Susan
"Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht". Jean Anouilh
Meine Zeile zu Rolex: Rolex ist seit Jahrzehnten erfolgreich. Was wissen wir über Rolex?
(1) Sie gehören keinem Luxusgüterkonzern an. (2) Sie entscheiden ohne Zwänge von fremden Kapitaleignern. (3) Sie verwenden ihre eigenen Uhrwerke. (4) Sie sind praktisch unanhängig von fertigen Zulieferprodukten. (5) Die Uhren haben einen sehr großen Wiedererkennungswert auch nach Jahrzehnten. (6) Sie verändern ihre Uhren bei der Modellpflege nur sehr behutsam, wie Du ja auch geschrieben hast.
Wenn ich diese 6 Punkte als den Weg zum Erfolg sehe (und der Erfolg ist ja da.) und vergleiche diese Punkte mit Nomos, so stelle ich fest, dass Nomos bei den Punkten (1) bis (5) den Weg von Rolex prinzipiell auch eingeschlagen hat oder zumindest anstrebt. Ledigleich beim Punkt (6) geht Nomos einen anderen Weg mit einer eher zappelnden Designpolitik. Ständig ändern sie Zeigerfarben, Ziffernblattfarben und andere Elemente.
Die Frage ist nun, ob die Abweichung im Punkt (6) nicht auch langfristig dem Erfolg schadet? Reichen die anderen Punkte alleine aus? - Ich weiß es nicht, und die Zukunft wird es zeigen.
@Ewald: Hallo Ewald, bei Deiner Auflistung hast Du einen nicht unwesentlichen Aspekt von Rolex vergessen, nähmlich den des „Statussymbols“. Also mit anderen Worten: „Ich kann mir eine Rolex leisten, also bin ich wer“. Dadurch werden die Verkaufszahlen auch deutlich gefördert. Der „hohe Wiedererkennungswert“ und diese „behutsame Modellpflege“ haben ja den Zweck, zu unterstützen, dass jeder schon von weitem erkennen kann, dass eine RLX getragen wird.
Die Firma RLX gibt es schon deutlich länger als Nomos. Der Ruf wurde über Jahrzehnte erarbeitet. Es gibt da auch unschöne Themen, wie zum Beispiel der Begriff „Nuttenwecker“ oder „ Zuhälteruhr“. Die ebenfalls geprägt wurden.
Nomos expandiert erst seit relativ internationaler. Der asiatische Markt hat völlig andere Vorlieben als der deutsche oder der amerikanische Markt. Es ist sicher sinnvoller zurzeit eine breitere Palette anzubieten, als nur den eher konservative Geschmack zu repräsentieren. Design gehört da eben dazu. Die Uhren müssen nicht unbedingt Dir oder mir gefallen, der Verkauf wird es auf die Dauer zeigen. Strategien kann man dem anpassen.
In Bezug auf RLX kann ich Dir nur sagen, führt diese ewig Gleiche, also die „ allzu behutsame Modellpflege“ dazu, dass ich die Uhren zunehmend langweilig finde. Also, „Hat man eine Datejust, braucht man keine weitere“... Viele Grüße. Susan
"Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht". Jean Anouilh
@Ewald, da stimme ich dir zu. RLX hat durchaus unterschiedliche Modelle, die sich in einer Reihe auch unterscheiden. Auch im Marketing machen sie für mich alles richtig.
Und natürlich hat sich RLX seinen Kundenstamm herangezogen. Sie wecken Begehrlichkeiten. Sie machen keine Sondermodelle, man findet sie nicht online. Der deutsche Markt ist für die Firma aber auch relativ uninteressant geworden, was man auf der Baselworld gut sehen kann.
@susan: Na ja, hast man eine Datejust, braucht man keine weitere...Das trifft so oder ähnlich doch auch auf Nomos zu. Ob die Zeiger bei der Tangente mal blau oder orange sind, die Farben bei den Tetras sich unterscheiden, so viel tut sich da in der Optik nicht. Siehe mal das Sondermodelle zum Grundgesetz. Ich würde sagen, die tun weniger für die Optik als Rolex. Die haben unterschiedliche Zifferblätter, mit oder ohne Brillanten, unterschiedliche Indizes.
Und klar, die Firma RLX hat es über die Jahre verstanden, sich im Luxusgüterbereich zu etablieren. Wie Hermes, LV und wenige. Das erreicht man nicht, indem man die Uhren auf den Markt wirft und hofft, jemandem könnte das Modell mit blauen Zeigern gefallen und kaufen...Das erreicht man mit Begehrlichkeiten wecken. Und das mach R sehr gut. Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Ich mag beide Firmen und jede hat eine andere Aussage. Ich glaube nicht, dass man sie vergleichen kann. Ich hoffe aber, dass Nomos mit seinem Onlinehandel alles richtig macht. Vieles muss man sehen und in der Hand halten, wie die Autobahn. Auf den Bildern kommt sie nicht zur Geltung, am Arm finde ich sie toll.
Ach so, Susan: den Spruch mit der Zuhälteruhr kenne ich. Das hat sich aber heute auch gewandelt. Heute heißt es: Eine Rolex bringt dich immer wieder nach Hause. Soll heißen, wenn man mittellos im Ausland ist und seine Uhr verkauft, hat man wenig Wertverlust und kann sich das Ticket für die Heimat kaufen. Kommt auf das Modell an, mal ist es ein 1. Klasse Ticket mal Holzklasse.
Wohin der Weg Nomos führt, kann man heute, denke ich, nicht absehen. Auch nicht, ob sie werbetechnisch alles richtig gemacht haben. Das wird die Zukunft zeigen.
@Carla: Ich denke mal die Diskussion müßig, von langjährigen Sammlern werde ich eher gewarnt mir mehrere RLX zuzulegen. Der Werterhaltung ist relativ. Zudem gibt es zu viele sehr gute Fälschungen. Den Zuhälterspruch höre ich immer noch, da hat sich nichts geändert. Mit anderen Uhren kommt man auch nach Hause. Die Uhr zum Grundgesetz ist dieses Mal sehr minimalistisch ausgefallen. Passt aber zum Thema. Mit Brillies besetzt oder farbenfroh ist da nicht angebracht.
Nomos hat eine andere Ziegruppe der Markt wird es regeln.
Viele Grüße. Susan
"Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht". Jean Anouilh
M.E. sind die "gut gemachten" Fälschungen auch spannend. Ich hab eine. Sie sind ja nicht zum "Zeigen" gedacht. Wer will sowas schon sehen ? Und wenn man darauf angesprochen würde, dann müßte man als erstes das Hösel runterlassen und sagen, daß es sich um "B-Ware" handelt. Aber das spannende ist doch, wer macht sich diese Mühe so etwas fast original-getreu herzustellen ? Das geht nicht auf der grünen Wiese ! Abgesehen vom verbauten Werk; allein die Fertigung des Gehäuses und des Blattes incl. Zeiger und das Deckglas mit der Punze. Auf 5/100 mm genau und besser. Alle Maße. Die Oberflächenbehandlung (meine nicht putzen und polieren) Edelstahl ist sch... zu bearbeiten. Möchte nicht wissen wieviel Ausschuß da am Anfang produziert wurde. Das Band - bis auf etwas Justage - völlig identisch. Sowas macht niemand um damit sein Einkommen zu erzielen. Völlig unmöglich. Da reitet ein paar Asiaten der Ehrgeiz. Ich hab sie ja hier gezeigt. Ach gab es da Protest. Ganz schlimm. Nix begriffen. Und der Gipfel: einige hatten den Mut, ohne das Teil in der Hand gehabt zu haben, zu behaupten, sie hätten da aber schon einige Merkmale gefunden (auf meinen Fotos) !!, an denen das Ding als Fälschung zu erkennen wäre. Genannt wurde nicht eines. Alles Geschwätz. Und die Fa. Rolex ? Sie tönen gelegentlich dazu. Aber nur, wenn sie darauf angesprochen werden. Kein Mensch, der sich eine Rolex geleistet hat, hätte lieber ein Plagiat genommen, um 7000 Eus zu sparen. Keiner. Wieso ? Weil es nicht in erster und auch nicht in zweiter Linie um den Preis geht. Wenn allerdings das Plagiat für den Originalpreis an den Mann gebracht wird, dann kann einer ein Jahr davon gut leben. Der andere war beim falschen 'Konzi'.
danke für Eure Antworten. Die von mir beschriebenen 6 Punkte beschreiben das Fundament, auf dem der Erfolg von Rolex vermutlich steht. Sie sind nicht vollständig. Es gibt da noch einige mehr, z.B. das Marketing. Jedoch die Frage: Ist das Statussymbol, das mit Rolex verbunden wird, nicht eher ein Teil des Erfolges als ein Teil des Fundaments? Also eine Folge der Strategie.
Ich wage mal etwas: Immer ist in Strategieüberlegungen die Rede von erst das Ziel definieren, dann der Weg dorthin zu überlegen. Das ist eine zwar richtige, aber horizontale Betrachtung. Wenn ich jetzt mal in die Vertikale denke, sage ich: erst die Höhe des Turms bestimmen und dann dessen Fundament entwickeln. Genau das scheint Rolex richtig gemacht zu haben. Bei Nomos hoffe ich natürlich, dass es ihnen gelungen ist, bin mir aber nicht so ganz sicher, ob sie ihr Fundament mit ihren kurzweiligen Gestaltungsänderungen nicht eher unstabil machen, denn dann bräche der Turm irgendwann zusammen.
Eine vom Markt dauerhaft geschätzte Marke ist mühsam aufzubauen. Hierzu braucht es Geduld. Die Modelle müssen Zeit haben, um am Markt bekannt und beachtet zu werden. Wenn ständig neue Ansichten kommen, wird das Erscheinugsbild der Produkte verwässert und damit beliebig. Natürlich sind Liebhaber, die sich an der Vielfalt einzelner Modelle erfreuen und diese gern auch sammeln gute Kunden, aber ob das reicht, um dauerhaft die angestrebte Höhe des Turmes zu erreichen, weiß ich nicht, habe aber Zweifel. Es ist so ein bisschen wie die Balance zwischen Qickwin und nachhaltigem, sich ständig erweiterndem Kundeninteresse. Dabei darf nicht übersehen werden, dass ein Streben nach Quickwin nicht wenig Kosten verursacht, die das finanzielle Potential für das Durchstehen längerer Phasen bis hin zum nachaltigen Erfolg schmälern. Es ist so, wie wenn man eine Kerze an zwei Enden anzündet oder zwei Türme, um bei meinem Beispiel zu bleiben, auf dem selben Fundament gründet. Da kann sich schnell eine Schieflast ergeben, die beide Türme zum Einsturz bringt. Letzteres wünsche ich Nomos auf keinen Fall!
Als Kunde bin zwar raus, weil es einfach keinen Sinn mehr macht, mir weitere Uhren zuzulegen und ich auch genug Uhren mit kleiner Sekunde, die m. E. bei Nomos durchgehend zu hoch angesiedelt ist, habe. (Vielleicht sollte Nomos mal über eine Modellreihe mit Zentralsekunde nachdenken.) Was das Datum rechts außen bei der Drei oder Vier anbetrifft, haben sie ja auch zugelernt. (Witzig nur, als einer das hier im Forum und sogar mit Bildmonatagen iillustriert vorschlug, wurde er gegeisselt und wenige Monate danach kamen dann die neuen Modelle mit genau dieser Datumsanordnung.)
Oh, wenn das so ist, habe ich mich hier vertan. Ich schrieb oft RLX, wenn ich Rolex meinte. Kürzer, ich dachte auch, jeder weiß es.
Natürlich gibt es auch Abkürzungen, RLX - ein Board, RLX - der Reine LuXus. Aber von anderen Sachen wusste ich nicht und wenn ich es hier so lese, dachte ich leider immer, man wüsste, was gemeint ist. Aber was ist es denn nun?
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