@Theo - Interessante Uhr aber halt nicht Handaufzug. Auf der Webseite der Marke gefiel mir die "Linie 1919" gut. Immerhin mit eigenem Werk, wenn ich auch glaube ETA Teile zu erkennen, aber vielleicht täusche ich mich.
Nun zur Auflösung des Rätsels. Meine Uhr ist das Modell Bremerhaven von Laco. Ursprünglich neigte ich zu der Sonderedition 95, aber zwei Dinge hielten mich ab - @kdorn -: 1. Ich mag blaue Zifferblätter sehr, aber ich kaufe sie nicht mehr online, weil ich die Wirkung real beurteilen möchte. So schön Blau sein kann, es kann auch völlig unpassend zur Kleidung sein. 2. Die Leuchtmasse der Sonderedition ist Superluminova C1. Das wirkt bei Tag weiß, aber die nächtliche Leuchtdauer ist deutlich kürzer als bei C3, das bei Tag etwas grün daher kommt. Damit schied mein Kaufgrund (Nachtuhr) diese Variante klar aus.
Zur Uhr selbst. Sie war für mich eher ein Zufallsfund, nachdem ich mein Projekt "Leuchtende Handaufzuguhr für die Nacht" eigentlich schon aufgegeben hatte. Aber beim Blättern, ohne jegliche Erwartung, auf der Laco-Seite wurde ich plötzlich wach: Nachtleuchtende Marineuhr mit dem großen Werk 6498-1. Das könnte die Lösung sein. Angeschaut, gelesen und bestellt. Ich empfehle jedem interessierten Leser auf der Webseite v. Laco mehr über diese Uhr zu lesen: https://www.laco.de/de/uhren/marineuhren...uhr-bremerhaven
Gerne würde ich hier mit mehr eigenen Bildern dienen, aber die Uhr ist mit meinen Mitteln schwer zu photographieren, weil das Frontglas nur innen entspiegelt ist und sich deshalb immer das Handy und die Finger vor dem schwarzen Hintergrund des ZB widerspiegeln. Also wer Interesse hat, unbedingt diie Bilder auf der Webseite ansehen.
Jedenfalls übertrifft die reale Uhr meine Erwartungen und es ist so, wie - @Betty - schrieb: als reine Nachtuhr ist diese Uhr zu schade. Deswegen behielt ich sie heute auch gleich an.
Ein paar Dinge möchte ich hervorheben.
(1) Das Verhältnis Durchmesser zu Höhe ist gegenüber den sonst zu findenden Uhren mit dem ETA 6498-1 optimiert. Die Uhr kommt so vergleichsweise flacher daher.
(2) Die Lünette ist zweizeilig. unten eine tadllose Kannelierung und zum Glas hin eine polierte Bombierung. Die Lünette ist als Topring ausgeführt, was bedeutet, dass das Glas in einem Kamin des Gehäusemittelteils gelagert ist, der von der Lünette ohne wasserdichtende Funktion umgeben ist. Das ist ein großer Vorteil und wird so z. B. auch von Rolex realisiert.
(3) Die Zeiger der Uhr entsprechen Vorbildern aus der Zeit des Anfangs des 20. Jahrhunderts. Beachtlich finde ich, dass der kleine Sekundenzeiger sogar dieser Zeigerform angeglichen ist.
(4) Das Uhrwerk ist einfach, aber stimmig finissiert. Perlagen, Anglierungen, Schraubenunruh, Schwanenhalsfeinregulierung, Goldchatons sucht man vergeblich. Aber was man sieht, ist tadellos gearbeitet und alles, was wirklich zu einem funktional guten Uhrwerk gehört, ist vorhanden.
(5) Das Werk ist ohne Sekundenstopp, womit ich keine Probleme habe. Im Gegenteil stellt sich die Uhr sogar leichter, weil man gar nicht in die Versuchung kommt, auf Sekunden genaue Stellung zu achten.
Einiges mehr wäre aufzuzählen. - Insgesamt ist mein Eindruck hier, dass diese Uhr mit viel Liebe zun Detail gestaltet wurde und trotz des Verzichts auf den Preis treibenden Verfeinerungen eine absolut eigenständige Erscheinung darstellt. Die Verarbeitung ist ohne jegliche erkennbare Mängel, Band und Schließe eingenommen. Wer meine Beiträge der Vergangenheit gelesen hat, weiß, dass ich geradezu einen Riecher für Mängel habe. Wenn ich also schreibe "tadellos", dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlerfreiheit extrem hoch
Folgend eine Fotomontage: Links Copyright Dornblüth, rechts Copyright Laco
Preisverhältnis links zu rechts ca. 5 : 1. Allerdings bekommt man links ein sehr fein veredeltes Werk, das mit vielen hausgemachten Komponenten ausgestattet ist. Das Basiswerk ist bei beiden Uhren das Selbe. Beide Uhren sind nachleuchtend. Bei Dornblüth vermutlich Superluminova C1, bei Laco Superluminova C3 (länger leuchtend).
Dornblüth setzt die kleine Sekunde mittels Zwischengetriebe etwas höher und kann damit eine detailierte Sekundenskala nach Vorbild von Marinechronometern darstellen. Laco verbaut das Werk 6498-1 nativ. Damit liegt die kleine Sekunde etwas tiefer und um nicht zu einer zu sehr verdichteten Darstellung zu kommen, wird hier auf die einzelnen Sekundenstriche verzichtet. Im Grunde verschleiern dabei beide Hersteller die Tatsache, dass das Werk eigentlich für eine 42-mm-Uhr zu groß ist und somit die kleine Sekunde zu weit außen sitzt. Dornblüth leistet sich den Aufwand eines Zwischengetriebes, Laco versucht den Umstand optisch zu kaschieren.
Andereseits hat Laco, allerdings unter völlig anderen Besitzverhältinissen, die Deutsche Marine real mit Uhren beliefert, wohingegen Dornblüth hierbei naturgemäß keine Rolle spielte. - Ach ist das ein weites Feld ... Bildet euch einfach selbst eine Meinung.
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