Hallo, ich freue mich, Euch heute etwas Besonderes vorstellen zu können. Bisher war mir folgendes nicht bekannt: Im Baptisterium in Florenz wurde 1452 das Hauptportal mit einer Breite von 4 Meter und einer Höhe von 6 Meter nach über 25 Jahre Bauzeit vollendet. Der Künstler war Ghiberti und das Tor ist schon bald unter dem Namen "Paradiestüre" bekannt geworden. Durch eine neue Technik, der sogenannten Reliefplastik, wurde eine bis dahin einmalige Wirkung auf den Betrachter erzielt. Im Jahre 1911 wurde die galvanoplastische Abteilung der WMF (jedem wohl bekannt als Hersteller von Bestecken u. ä.) vom Museum Stettin beauftragt, eine exakte Reproduktion dieser Türe anzufertigen. Diese wurde auf der Leipziger Messe ausgestellt. Danach ging sie dann nach Stettin. Da das Museum von Stettin die Kosten für die Herstellung nicht aufbringen konnte, wurde sie 1928 von der WMF nach Geislingen zurückgeholt und dort aufgestellt. Sie ist nach Voranmeldung der Öffentlichkeit zugänglich. Das Besondere ist nun, dass die italienischen Experten und Wissenschaftler, die sich mit dem Erhalt des Originals befassen, die WMF schon mehrfach besucht haben. Das Original ist wesentlich schlechter als die Kopie. Der Zahn der Zeit und die Umwelteinflüsse in Florenz haben in den letzten sechzig Jahren am Original Schäden verursacht. Bei der WMF steht das Tor in einem separaten Raum mit sehr kleinen Fenstern. Die Wirkung der vergoldeten Tür auf den Betrachter ist ungeheuerlich. Wer mal nach Geislingen in das Outlet-Center der WMF und vieler anderer Firmen kommt, sollte unbedingt abklären, ob eine Besichtigung der Paradiestüre möglich ist. Meine Meinung: Absolut empfehlenswert!
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Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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