Für IWC spielt die Verschärfung der Kriterien für das Label «Swiss made» keine Rolle. Sie legt in der Kommunikation mehr Wert auf die Herkunftsbezeichnung Schaffhausen als auf die Schweiz.
Schaffhausen Der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) treibt zurzeit ein Projekt zur Stärkung des Labels «Swiss made» voran. An der Generalverammlung Ende Juni stimmten die Delegierten mit 87 Prozent der Verschärfung der Herkunftsregelung zu. Der Ball liegt nun beim Bundesrat, der die Verordnung aus dem Jahre 1971 nach dem Wunsch der FH revidieren soll. Demnach sollen mechanische Uhren nur in den Genuss des Labels «Swiss made» kommen, wenn mindestens 80 Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen. Gemäss der heute geltenden bundesrätlichen Verordnung aus dem Jahr 1971 müssen lediglich 50 Prozent der Uhrwerkskomponenten wertmässig aus der Schweizer Produktion stammen.
Kein Mehrwert durch «Swiss made»
Nicht überall wird der Vorschlag mit Begeisterung aufgenommen: Die Hersteller von Uhren im Preissegment zwischen 200 und 700 Franken fühlen sich benachteiligt - sie sind auch im Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie deutlich unterrepräsentiert. Sie argumentieren, die Neudefinition sei paradox, weil die grossen Schweizer Uhrenhersteller ein Label für sich selbst machen würden - obwohl sie das Label «Swiss made» gar nicht notwendig hätten. Tatsächlich, sagt Pius Brida, Product Manager bei IWC, habe die Verschärfung der Bestimmungen für das Label für die Schaffhauser Uhrenmanufaktur keine Konsequenzen. Einerseits weil die Herstellungskosten sowieso zu weit mehr als 80 Prozent in der Schweiz anfallen. Andererseits aber auch weil das Label «Swiss made» für gut positionierte und bekannte Marken wie IWC keinen Mehrwert bietet. «Die Bezeichnung «Swiss made» nützt vor allem weniger bekannten Marken, weil sie eine Aussage über die Qualität macht.» Ähnlich die Sichtweise von Roland Ott, dem Kommunikationschef von IWC. « ist kein vordergründiges Verkaufsargument für IWC. Die Marke ist stark. Aber natürlich ist es wichtig, dass wir hier produzieren.» «Swiss made» ist ein Teil der Marke IWC, deshalb steht man auch hinter dem Ansatz des FH, der Verwässerung des Labels entgegenzuwirken.
«Probus Scafusia»
Die Herkunft der IWC-Uhren spielt denn auch in der Kommunkationsstrategie der Richemont-Tochter durchaus eine wichtige Rolle. Aber man betont die «kleine Scholle», von der man kommt: Schaffhausen. IWC und Schaffhausen gehören zusammen, und Roland Ott weiss aus qualitativen Erhebungen, dass der Wiedererkennungswert von Schaffhausen im Zusammenhang mit hochwertigen Uhren in gewissen Regionen gar grösser ist als von IWC selbst. Das kulturelle Umfeld, die 139-jährige Geschichte am Standort Schaffhausen und die Traditionen seien Teil der Marken DNA, dem Erbe von IWC, sagt Ott, und das werde auch gelebt. Beispielsweise im typischen IWC-Design - puristisch und reduziert -, das auf dem kulturellen Umfeld basiere. Oder in der Kommunikation, wo mit lokalen Bildern gearbeitet wird. Natürlich dem Rheinfall. Aber auch mit dem Bild des IWC-Hauptgebäudes in Schaffhausen. Nicht zu vergessen das Qualitätssiegel «Probus Scafusia» - Bewährtes aus Schaffhausen - aus dem Jahre 1903, das die Kronen der IWC-Uhren ziert. Weshalb diese Betonung der Herkunft? Vielleicht weil man die einzige Manufaktur in der Deutschschweiz ist, fernab vom Jurabogen und Genf, der Wiege der schweizerischen Uhrmacherkunst. (dk)
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
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Hier die aktuelle Entwicklung zum Thema (Text von der Mühle-Seite):
26.09.2007 Neues Gutachten bestätigt die hervorragende Qualität aller Mühle-Uhren
Ganggenauigkeit entspricht Chronometerstandard
Aus dem am 25. September 2007 vorgelegten Gutachten des vereidigten Sachverständigen für Uhren und Zeitmessgeräte, Prof. Dr. Gminder, Heilbronn, und der Wirtschaftsprüfer Edgar R. Baier und Stefanie Oberhauser, Dresden, bestätigt sich, dass fünf von acht Uhrwerken der Mühle-Glashütte GmbH der Vorgabe der ungeschriebenen „Glashütte-Regel“ entsprechen. Bei einem Uhrwerk, welches auf einem besonders aufwendigen Roh-Uhrwerk basiert, wird die Anforderung mit einer Wertschöpfungsquote von 44,5 Prozent nur geringfügig unterschritten. Zwei weitere Uhrwerke entsprechen derzeit noch nicht der Regel, weil ein aufwendiges Bauteil, welches nach den Vorgaben von Mühle nicht in Glashütte, sondern in einem Spezialbetrieb in Thüringen gefertigt wird, von den Gutachtern nicht einberechnet wurde. Mühle hat eine entsprechende Produktionsumstellung bereits eingeleitet, um in Kürze die formalen Vorgaben für alle Mühle-Uhrwerke zu erfüllen. Der renommierte Uhrensachverständige Prof. Dr. Gminder betont jedoch, dass alle acht von Mühle veredelten Uhrwerke eine Qualität und Ganggenauigkeit aufweisen, die sogar den Anforderungen des Chronometerstandards entspricht. Die „Glashütte-Regel“ beinhaltet, dass 50 % der Wertschöpfung an zugekauften Schweizer Roh-Uhrwerken in Glashütte erfolgen muss. Mühle hatte sich 2002 in einem gerichtlichen Vergleich gegenüber dem Mitbewerber Nomos zur Einhaltung dieser Regel und für den Fall der Zuwiderhandlung zur Zahlung einer Vertragsstrafe verpflichtet. Infolge der Auseinandersetzung musste die Mühle-Glashütte GmbH im Juli 2007 Insolvenzantrag wegen Überschuldung stellen. Die nach dem Insolvenzantrag zwischen den beiden Parteien geführten Verhandlungen mündeten Ende Juli in der Beauftragung eines neuen Gutachtens zur Ermittlung der Wertschöpfungsquote der Mühle-Uhren. Gutachter und Prüfrichtlinien wurden gemeinsam von Nomos und Mühle bestimmt. Mühle-Geschäftsführer Thilo Mühle schätzt das Ergebnis des Gutachtens so ein: „Wir freuen uns, dass nicht nur die Einhaltung der „Glashütte-Regel“ für die Mehrheit unserer Uhren festgestellt wurde, sondern von einem unabhängigen Fachmann auch die hohe Qualität, die nichts mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu tun hat, für alle unsere Uhren bezeugt wird. Unser wichtigstes Ziel ist es, den Streit mit Nomos schnell beizulegen und uns wieder ausschließlich unserer Arbeit und unseren Kunden zu widmen. Das Gutachten ist uns ein Ansporn, unseren hohen Qualitätsstandard auch in Zukunft zu halten und noch weiter zu erhöhen.“ Ohnehin ist die Darstellung der Uhrenqualität durch die Wertschöpfungsquote unter Fachleuten umstritten. Auch die Sachverständigen des vorliegenden Gutachtens regten in dem umfangreichen Papier an, die Herkunftsbezeichnung „Glashütte“ neu zu definieren, da die bisherigen Kriterien nur bedingt Qualität sicherstellen. Ein hoher Wertschöpfungsgrad kann nach heutiger Definition auch durch den Einsatz billiger und qualitativ schlechter Roh-Uhrwerke erreicht werden. Thilo Mühle schließt sich dem an: „Wahre Qualität muss nach anderen Maßstäben gemessen werden.“
Zum Hintergrund: Nach einer Klage des ebenfalls in Glashütte ansässigen Uhrenherstellers Nomos hat sich die Mühle-Glashütte GmbH 2002 in einem gerichtlichen Vergleich zur Einhaltung der „Glashütte-Regel“ verpflichtet. Für den Fall einer Zuwiderhandlung wurde die Zahlung einer Vertragsstrafe vereinbart. Mühle hat die Fertigung der Uhren in umfangreichem Maße geändert und aus eigener Sicht alle Anforderungen aus dem Rechtsstreit erfüllt. Im Februar 2007 entschied das Landgericht München auf Betreiben der Nomos KG, dass die in Glashütte erfolgte Wertschöpfung nach einem anderen Maßstab zu berechnen sei als von Mühle angenommen. Folge jenes – nicht rechtskräftigen – Urteils war eine drohende Vertragsstrafe in Höhe von 63 Mio. Euro. Trotz der qualitätsverbessernden Maßnahmen von Mühle scheiterten die Verhandlungen mit Nomos über eine Beilegung des Rechtsstreits. Geschäftsführer Thilo Mühle musste nach Bildung einer bilanziellen Rückstellung für die drohende Vertragsstrafe am 04. Juli 2007 Insolvenzantrag wegen Überschuldung stellen. Infolgedessen musste Mühle auch die Kündigung von Kreditzusagen hinnehmen. Diese müssen nun für die Zukunft neu verhandelt werden. Das Amtsgericht Dresden setzte den Fachanwalt für Insolvenzrecht Helgi Heumann zum vorläufigen Insolvenzverwalter ein, der die Situation des Glashütter Unternehmens wie folgt kommentiert: „Ich habe dem Gericht bis Ende September mein Gutachten zur Insolvenzreife vorzulegen. Es ist davon auszugehen, dass dann das Insolvenzverfahren eröffnet werden wird. Dies wird jedoch die uneingeschränkte Fortführung des Geschäftsbetriebs nicht beeinträchtigen. Das Unternehmen Mühle ist an sich gesund. Ich sehe die besten Chancen, über einen Insolvenzplan die Aufhebung des Insolvenzverfahrens bereits Anfang 2008 zu erreichen. Die Grundvoraussetzungen eines Insolvenzplans, nämlich eine kompetente Geschäftsführung, ein motivierter Mitarbeiterstamm und insbesondere ein hochwertiges Produkt mit entsprechendem Kundenkreis sind in hohem Maße gegeben. Voraussetzung ist, dass die Nomos KG nicht die Vertragsstrafe von 63 Mio. € durchsetzen will.“ Die Mühle-Glashütte GmbH baut auf der Tradition des seit 1869 in Glashütte bestehenden Familienunternehmens auf. Basis dieser Tradition ist die Herstellung von Präzisions-Messgeräten für die ortsansässige Uhrenindustrie und später der Bau von hochwertigen nautischen Instrumenten. Auch heute werden Kreuzfahrtschiffe wie z. B. die AIDA-Flotte genauso wie Millionärsjachten mit Chronometern und Schiffsuhrenanlagen von Mühle ausgerüstet. Seit Hans-Jürgen Mühle das Unternehmen 1994 wieder in Familienbesitz überführt hat, werden auch hochwertige mechanische Armbanduhren hergestellt, die heute das Kerngeschäft von Mühle-Glashütte sind. HEUMANN RECHTSANWÄLTE mit Büros in Dresden, Leipzig und Chemnitz ist eine auf Sanierung und Insolvenzrecht spezialisierte Kanzlei. Rechtsanwalt Helgi Heumann ist seit 1985 als Insolvenzverwalter tätig. Die Kanzlei beschäftigt fünf Rechtsanwälte und 21 weitere Mitarbeiter.
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Denke für den Hinweis, habe es auch gerade auf der Mühle Seite gelesen. Die Qualität von Mühle und die Ganggenauigkeit kann ich bei meier S.A.R. Rescue Timer absolut bestätigen. Ich bin mal gespannt, wie es jetzt weitergeht in Glashütte. Mal sehen, ob man neue Definitionen für das "Made in Glashütte" findet. Auch der Gutachter regt ja an, hier anderer Definitionen zu finden.
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Für mich ist der Name Lange oder Glashütte original Siegel genug, da brauch ich auch kein Glashütte Siegel oder Chronometer Zeugniss!! Bei den kleinen weiß man ja nie .....was die so alles verbauen ich glaub da würde so ein Siegel eher schaden.....
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Was die "Kleinen" verbauen, kannst Du eine Etage weiter oben sehen. Für mich kann sich diese Leistung mit denen der "Großen" in jeder Hinsicht messen.
Noch ein anderer Aspekt zu "Großen=Guten" und "Kleinen=Bösen": Wenn nur Lange und Co. produzieren würden, hätte fast keiner von den Herren im Forum eine Uhr aus Glashütte! Ich bin jedenfalls froh, dass man auch als normalverdienender Akademiker mit Frau und zwei Kindern Uhren aus Glashütte kaufen kann!! Wobei natürlich die Schmerzgrenze sehr individuell ist. Über Miota- oder Quarzwerke braucht man mit mir, sorry, nicht zu diskutieren! Außerdem finde ich, man muss das Ganze als Entwicklung betrachten. Kurz nach der Wende haben sogar GUB kurzzeitig Schweizer Werke eingebaut. Bei NOMOS ging es auch so los. Dass nun Mühle immer noch "nachhängt", kam sie teuer zu stehen; es ist höchste Zeit! Vielleicht sollte man aber auch bedenken, dass hinter Mühle keine breitschultrige Eigentümergemeinschaft steht, welche die Entwicklung eines eigenen Werkes mit trägt. Noch eine Bemerkung zur Zeitmeister-Reihe von Wempe: Wieso hat sich Wempe nicht auf die "Tonnen" beschränkt und auch Schweizer Werke eingeschalt? Damit wird ja von einer NOMOS-nahen Firma demonstriert: Schweizer Werk geht schon, wenn man lang genug daran "rumfummelt". Den Anspruch auf Glashütter Entwicklungen wird man somit auch nicht gerecht.
Du hast aber auch auf eine Art ganz recht: Lange und GO (und für mich auch NOMOS/ Wempe) sind irgendwie "Siegel" an sich. Schönene Feiertag noch an alle!
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Zitat von SpidiFür mich ist der Name Lange oder Glashütte original Siegel genug, da brauch ich auch kein Glashütte Siegel oder Chronometer Zeugniss!! Bei den kleinen weiß man ja nie .....was die so alles verbauen ich glaub da würde so ein Siegel eher schaden.....
Ich habe gehört, dass Lange inzwischen auch darüber nachdenkt in der Sternwarte gewisse Modell durch die Chronometerprüfung laufen zu lassen.
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