ich möchte mal zwischendurch Stellung zu einigen Fragen bzw. Feststellungen geben:
Theo: Ich schließe mich Deiner Meinung an. Ich beschäftige mich seit Jahren intensiv mit alten Werken, deren Komponenten vorwiegend stanztechnisch hergestellt wurden. Vielleicht liegt es daran, dass diese Produktionstechnik mich als gelernten Werkzeugmacher fasziniert. Uhren mit solchen Werken waren früher im Ebay für ein paar Euros zu haben. Von dieser Kaufmöglichkeit habe ich regen Gebrauch gemacht. Da kommt man an Emes, Thiel, Kienzle, Eppler und Ruhla nicht vorbei. Ich bewundere noch heute, wie einige Anwendungen mit einfachsten Mitteln gelöst wurden - allerdings wurden damals die pfiffigen Lösungen aufgrund des Preisdrucks der Mitbewerber (Konkurrenten sagt man wohl heute nicht mehr) erzielt. Als Beispiel will ich die Datumsanzeige anführen, die damas in der Regel nur halb so viel Teile wie heute hatte und trotzdem arbeitete. Wir waren auch nicht so verwöhnt, was den Datumswechsel betraf. zwischen 22:30 und 01:00 Uhr war vollkommen ausreichend, weil man damals noch von der Tagesarbeit müde war und den Wechsel verschlafen hat.
Torsten: Ja, nach einer Uhr mit dem Lapanousse 2370 suche ich noch. Die angebotenen Cimier im Ebay sind mir zu teuer, bzw. in zu schlechtem Zustand. Das genannte Kaliber basiert auf einem Rego-Cal. und taktet ebenfalls mit 17.280 A/h. Auch die Anordnung der Räder auf der Platine sind meinem Brac-Cal. 42 ähnlich. Vielleicht der Selbe Konstrukteur. Außerdem fehlt noch ein Pseudo-Chrono mit dem Baumgartner 597 in meiner Sammlung. Kaum zu finden, und wenn, zu total überzogenem Preis.
Noch eine Anmerkung zu den alten Billig-Uhren, vorwiegend aus deutscher Produktion: Man kaufte die Uhren, weil man sie brauchte. Eine zweite sogenannte "Sonntagsuhr" war nach dem Krieg selten. Das ist auch der Grund dafür, dass es kaum Uhren aus dieser Zeit in einem guten Zustand gibt. Die Uhr wurde getragen, egal ob Festivität oder Arbeit und nicht im Safe aufbewahrt, geschweige denn gesammelt. Diesen Luxus konnte man sich damals nicht leisten. Und somit muss man Glück haben, eine Uhr aus dieser Zeit in einem guten Zustand zu erwerben.
Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Vielen Dank für die Vorstellung Karsten! Leider habe ich von der ganzen Mechanik immer noch viel zu wenig Ahnung, um jedes Detail zu verstehen. Ich kannte noch nicht mal diesen Stopp- Mechanismus. Aber umso lehrreicher war dein Beitrag für mich.
Sieht gar nicht schlecht aus, interessant. Meine China Uhren vom Teleshopping werden gerne als Pseudo Chronographen verspottet weil sie Drücker haben zum Einstellen des Kalenders.
Sehr interessant, vielen Dank für die Vorstellung dieser Uhr. Technisch ist das ja eigentlich eine naheliegende, wenn auch unter Betrachtung "echter" Chronographen unpraktische, Lösung für die Anforderung "Zeitmessung".
Toll, Karsten. Vielen Dank für die ausführliche Vorstellung. Alleine dass man zur Kurzzeitmessung das Werk anhielt und dafür die Gesamtzeitmessung unterbrach, zeigt gut, in welch Genauigkeitsdeminensionen man mit günstigen Uhren messen wollte und konnte. Waren zwei Minuten täglicher Gang auch damals für Stiftankeruhren das normale Maß?
Schöne Grüße Hendrik ------------------------------------------------- Was ich anfange, das bringe ich auch zu
Hallo Hendrik, ich denke, dass alles zwischen 1 und 2 Minuten am Tag normal war. Ich habe meine Basis Sport übrigens nachjustiert. Am ersten Tag bin ich auf +20 Sekunden in 12 Stunden gekommen. Über Nacht aber lag sie im minus. Ich denke, dass auch die Zugfeder an Kraft nachgelassen hat und erneuert werden müsste. Mir reicht aber die Genauigkeit, weil ich meine Uhren in der Regel täglich wechsle. Da spielt eine Abweichung von einer Minute, egal ob ins plus oder ins minus, keine Rolle. Ich habe hier im Forum übrigens mal eine Tabelle mit den Abweichungen alter Uhren eingestellt. Leider finde ich sie nicht im Moment. Viele Grüße Karsten
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