Hallo Dieter, ich habe mir auf der Munichtime die Uhren angesehen. Qualitativ und optisch sehr schöne Stücke. Die Art und Weise des Betriebes und der Umgang mit den Kunden erinnern mich an Dornblüth. Preislich ok, der Umbau des Unitaswerkes wie gezeigt, ist sehr aufwendig. Manko: Noch unbekannter Hersteller. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Die Uhr hat mich auch sofort an die Sattler erinnert.
Grundsätzlich finde ich das Design schön. Es stört mich aber doch die in meinen Augen zu große kleine Sekunde und dass diese im Gegensatz zur Stundenanzeige bei der 12 die Minuterie bei der 6 durchkreuzt.
Die Rückseite gefällt mir sehr gut.
Markus
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich. (Afrikanisches Sprichwort)
1. MIR gefallen die Römer nicht, welche aber bei Regulatoren sehr häufig verwendet werden/wurden. Man kann die Geschichte insoweit nicht ändern. :-) 2. das Blatt als solches ist völlig in Ordnung, Proportionen der Zeitanzeige passen, Zeiger auch 3. "Logo" finde ich auf der Uhr eher groß, evtl. fällt es real weniger auf als auf dem Foto - ich bin mir nicht sicher, ob es nur groß oder schon störend ist 4. Werk: ich habe diverse Uhren mit Unitas, gegen die Werke kann man nichts sagen. Das Werk wurde veredelt, aber "plain" ... Dornblüths sind optisch schöner. Was genau verändert wurde, neben der zwingenden Veränderung von der Taschenuhr zum Regulator, weiß ich natürlich nicht 5. Krone: laut Webseite / Shop gibt es noch andere Kronen, die der Hersteller verbaut. Die HIER verwendete Krone geht gar nicht. Passt NULL zu einer so klassischen Uhr - vielleicht Sonderwunsch oder Versehen 6. Gehäuse: Versuch etwas moderner zu wirken, gefällt mir gar nicht - analog wie die Krone. Auch hier gibt es im Portfolio andere Alternativen 7. Preise: Unter Dornblüth - ab 4.100 Euro
Fazit: Für den aufgerufenen Preis, der eher steigen würde, als fallen, wenn ich anderes Gehäuse/Krone nehmen würde, kommt ohne weiteres die Uhr nicht zu mir. Den Vergleich zur Dornblüth mit (ich glaube) derzeit rund 7.000 Euro für den Regulator kann man sich eigentlich sparen - es sind doch noch ordentlich unterschiedliche Preise, die aufgerufen werden. Letztlich kaufe ich aber auch von Dirk die Uhr nicht - lieber eine Sattler - aber auch die nicht, weil mich hier die Schrauben auf dem ZB stören (auch wenn vom "Original" übernommen). Technisch ist die Sattler (von Habring²) mein Favorit. Das schöne an den (großen) Regulatoren ist für mich, dass die Sekunde sich vorwärts schiebt (2 Halbschwingungen pro Sekunde), das wird nur bei der Springenden Sekunde von Habring imitiert.
Die übrigen Uhren im Marine-Stil sind vergleichbar wieder mit Dornblüth (auch preislich): eindeutig bekomme ich hier bei Dirk die interessantere Uhr, wenn ich an die 99.1 denke. "Etwa" zum vergleichbaren Preis.
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
Herzlichen Dank für Eure Meinungen! Hier nun die Hintergründe meiner Frage nach eurer Meinung.
Zufällig auf die Firma Cornehl-Uhren aufmerksam geworden, fiel mir der Regulator ins Auge. Die anderen Modelle und demzufolge auch die Dornlüths sind uninteressant für mich. Näheres hierzu gehört nicht zum Thema und könnte wieder den Vorwurf der Abschweifung zur Folge haben.
Ich beurteile eine Uhr immer im Ganzen: ihr Design und ihr Uhrwerk sind mir gleichermaßen wichtig. Das ist der Punkt.
- Idealer Weise skizziert ein Hersteller zuerst das Aussehen der Uhr und konstruiert danach das Werk. - Ist die teuerste Methode. Solche Uhren findet man z.B. bei Lange und Söhne. (Als Lange das Modell 1815 von 36 mm auf 40 mm vergrößerte, konstruierten sie ein neues Werk, um wieder die kleine Sekunde optimal anordnen zu können.)
- Nächste Möglichkeit: Uhrwerk vorgegeben. Es gilt das Beste daraus zu machen. Und darin steckt das Problem:
Momos glückte seine Ur-Tangente, weil nur 35 mm, danach verloren sie aus dem Blick, dass die Sekundenanzeige bei den größeren Modellen (bis heute) zu hoch sitzt.
Hentschel Hamburg hatte eine glücklichere Hand mit der Wahl des Kalibers AS 1130, das ursprünglich für Uhren der deutschen Wehrmacht konstruiert wurde und diese Uhren, vom Zweck her bestimmt, größer waren als damals gemeinhin üblich für die Uhren der Herren im Salon.
Dornblüth verwendet bis heute das Taschenuhrwerk Unitas 6498 in seinem Modell 99.0. Weil das Werk sogar für eine 42-mm-Uhr recht groß ist, fiel die kleine Sekunde entsprechend mickrig aus. (In einer Taschenuhr wäre ein breiter Werkhaltering vorhanden und demzufolge läge die Minuterie weiter außen und die kleine Sekunde könnte mittig bemessen werden, ohne die Minuterie zu treffen.) Dies erkannten die Meister und versetzten die kleine Sekunde durch hinzufügen zusätzlicher Räder. Daraus wurde das Modell 99.1 und spätere.
Zurück zum Regulator. Bei einer Armbanduhr mit Regulatorziffernblatt steht für mich an erster Stelle, dem nahe zu kommen, was einen Regulator als Pendeluhr einst ausmachte. Das sind:
- Höchste Präzision des Werkes und dazu eine
- minimale Zahl von Rädern und Lagern, um die Gleichmäßigkeit des Ganges so wenig wie möglich zu beeinflussen. (Bedeutet: optimales Räderwerk)
Dies sind meine zwei Prämissen hinsichtlich einer Armbanduhr mit Regulatorziffernblatt. Gerd-Rüdiger Lang hatte einstmals mit dem Modell CH 6323 den Maßstab dafür gelegt. Mit dem damaligen Unitas-Werk und einer Uhrengröße von 38 mm gelang ihm die perfekte Harmonie auf dem Ziffernblatt unter Beibehaltung der obigen Prämissen - insbesondere kein Rad zu viel. (Das Werk hat übrigens heute noch nach zwanzig Jharen ein sehr gutes und langzeitstabiles Gangverhalten.)
Ihr habt in euren Kommentaren mehrfach auf Sattler und Dornblüth hingewiesen. Deshalb hierzu ein paar Worte.
Die Kernkompetenz von Sattler liegt in der Herstellung von Großuhren. Darin sind sie erstklassig. (Ich besitze eine Sattler) Bei den angebotenen Feinuhren greifen sie auf das Know-How anderer zurück, um eben auch ein Stück vom Marktkuchen abzukriegen. Für mich ist das wie Socken von Boss oder Manschettenknöpfe von Patek-Phillipe. Außerdem widerspricht das zu Grunde liegende ETA 7750 meiner obigen Prämisse von so wenig störenden Rädern wie möglich, weil Anbauten am Werk notwenig sind.
Der Regulator von Dornblüth bietet eine Zentralsekunde. Das ist zunächst vom Ansatz her gar nicht übel, denn schließlich geht es bei einem Regulator um die genaue Ablesbarkeit der Sekunde. Jedoch realisieren Vater und Sohn dies durch zusätzlich Räder, weil das Unitas 6498 nun mal kein Werk mit direkter Sekundenanzeige ist. Damit haben wir wieder einen klaren Verstoß gegen das Prinzip des optimalen Räderwerks.
Zurück zu S. Cornehl. Er verwendet ebenfalls das Unitas 6498 von ETA und löst das Problem mit der kleinen Sekunde in einem für das Werk zu kleinem Gehäusedurchmesser, indem er die Minuterie überschneidet. Also ohne zusätzliche Räder und damit dem Prinzip des optimalen Räderwerkes folgend. Mein Fazit: Unter den Vorgaben: Uhr 42 mm und Unitas 6498 die beste Lösung. Außerdem sei bedacht, dass der Sinn der Regulatoranzeige eine optimale Ablesbarkeit der Sekunde ist und dem kommt S. Cornehl damit entgegen.
Zum Gehäusedesign: S. Cornehl bietet zwei Gehäusegrundformen an, zweierlei Kronen und bis dato dreierlei Lünetten. Jede seiner Uhren kann in jeglicher Kombination bestellt werden. Die Preise bleiben jeweils gleich, außer man wählt ein guillochiertes Ziffernblatt (von Benzinger, s.a. Sattler) oder ein Gehäuse aus Gold.
Da fällt mir noch ein: Die Werkbrücken sind angliert und grainiert, also nicht unbearbeitet. Grainieren ist eine Technik (so ähnlich wie sandstrahlen) wie sie früher häufig bei Taschenuhren angewandt wurde. Auf Wunsch kann das Werk auch rotvergoldet sein und auch mit dem heute üblichen Streifenschliff versehen werden. Dazu kann man zwischen satinierten oder polierten der Flächen des jeweiligen Gehäuses wählen. - Das ist doch schon mal eine schöne Vielfalt, um eine Uhr zu individualisieren.
Hallo Dieter, ich kann deine Ausführungen nur bestätigen. Der erste Regulator von Chronoswiss war schnell vergriffen, es erfolgte keine Aufstockung der Limitierung, weil das verbaute Unitas Kaliber 6376Z nicht mehr verfügbar war. Ich habe im Netz gestöbert und kein vernünftiges Bild des Erstregulators gefunden. Damit aber unsere Mitglieder auch einmal sehen, wie gefällig ein Regulator-Zifferblatt aussehen kann, nachfolgend ein Bild aus einem alten Chronoswiss-Katalog.
Von dieser Uhr wurden insgesamt 3000 Stück hergestellt. Davon 1500 Stahl, 300 Bronze, 400 Stahl/Bronze, 600 Stahl Gold, 200 Gelbgold. Die Uhr kostete 1988 in Stahl unter 1000,- DM und wird heute mit über 2000,- Euro angeboten.
Au weia! jetzt haben wir aber wieder das Thema verfehlt. Ganz schnell zurück dazu!
Unter den heutigen verfügbaren neuen Regulatoren ist die Ausführung von S. Cornehl aus Stuttgart sicher sehr interessant. Ein entsprechendes Handgelenk vorausgesetzt, ist diese Uhr ein Hingucker, ohne ihren Träger zum Angeber zu machen.
Für das Tragen eines Regulators gibt es gute Gründe: Eine solche Uhr vermittelt Kompetenz ihres Trägers ohne dabei mit einem überladenen Ziffernblatt aufzuwarten, wie z.B. dem mancher Chronographen, mit dem sehr viele daher kommen ohne die Funktion jemals zu nutzen. Die Regulator-Uhr macht euer Gegenüber neugierig auf die Uhr, denn er kann die Anzeige aus seiner Sicht nicht so leicht ablesen. Damit gewinnt auch ihr das Interesse eures Gegenübers, und weil eine solche Uhr schlicht daher kommt und frei von jeglichem Protz ist, wird es ein positiv gestimmtes Interesse sein. (Glaubt einem alten Mann, der die Sturm- und Drangzeiten längst hinter sich hat :))
Genug der wohlmeinenden Beratung. Unter den mir aktuell bekannten, neuen Uhren mit Regulatorziffernblatt ist die Uhr von S. Cornehl die stimmigste, wenn man den Sinn einer solchen Uhr, das Design und das passende Innenleben (Werk) insgesamt im Blick hat. Ist man jedoch nur auf das Äußere aus, kaufe man eine Quarzuhr im Regulatorlook.
Von Nienaber gibt es in unterschiedlichen Gehäusen (Designs, Gehäusegrössen), Gehäusematerialien (Stahl, Bronze, etc.) und Zifferblattdesigns und Umsetzungen (12h oder 24h Anzeige, Stundenanzeige unten oder oben) aus meiner Sicht sehr interessante Alternativen ab 1650,- Euro.
Viele Grüße! WaltherPfalz
P.s. Eine Sekundenanzeige, die bei den Stuttgarter Uhren in die Minutenskala reinragt ist für mich bei einem Regulator ein „no go“...
waltherpfalz
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