@MRo Hallo Markus, da es sich um eine Meister-Anker handelte, tippte ich beim Quarzwerk sofort auf Ruhla. Es dauerte aber, bis ich das Kal. 13-33 gefunden hatte. Ich besitze das Buch „Uhren und Maschinen aus Ruhla“. Auf der Seite 206 ist das Kaliber abgebildet. Das Uhrengehäuse auf der Seite 207. Es gibt auch noch das Kal. 13-32 auf der Seite 208. Es unterscheidet sich aber vom 13-33, es hat keine Datumsanzeige. Das 13-32 wurde in einem Taucheruhr-Gehäuse des Uhrenwerks Weimar eingebaut und wurde als Kampfschwimmeruhr bekannt. Garantierte Dichtheit bis 60 m Tauchtiefe. Auftraggeber war die NVA. Die Böden wurden fortlaufend nummeriert und „Eigentum der NVA“ war eingeprägt. Die Uhr sieht der Turtle von Seiko verdammt ähnlich.
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Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Hallo, gestern mal wieder gewerkelt. Meine Urenkeltochter war zu Besuch und brachte mir ihre Mickey Mouse Uhr mit, die an und ab stehen blieb. Also ran an das Ding. Zu meiner Überraschung hatte sie einen verschraubten Boden und auch die Fehlerursache war schnell gefunden. Gehäuse und Band sind rot lackiert. Bei diesem Arbeitsgang wurde das Einschraubgewinde für den Boden nicht sauber abgedeckt und somit schwirrten einige getrocknete Lackteile in der Uhr herum. Diese entfernt, das Werk oberflächlich gereinigt und nun läuft sie wieder. Das Pfeilerwerk ist ein Stiftankerwerk des französischen Herstellers Cattin & Co. Ich denke, es handelt sich um das Cal. 66. Eine Kaliberidentifikation habe ich nirgends gefunden, aber die Bilder im Netz sind die gleichen, nur dass diese teilweise rote Lagersteine zeigen und das beim MM-Werk die Räderzapfen in Metall laufen. Hier noch zwei Bilder:
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Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
@kdorn Da freut sich deine Uhrenkeltöchter aber bestimmt über die wieder funktionstüchtige Mickey-Mouse-Uhr. Und der Urgroßvater hat damit bestimmt einen besonderen Platz im Kinderherz. 👍
Daneben finde ich es toll, dass es auch noch Kinder gibt, die die Zeit nicht nur von modernen elektronischen Geräten angezeigt bekommen, sondern auch noch einen schönen mechanischen Zeitanzeiger nutzen.
👍
Markus
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich. (Afrikanisches Sprichwort)
Hallo, nach langer Zeit mal wieder ein Bericht aus meiner Bastelstube: Im April kam mir eine zerlegte Mido Baroncelli auf die Werkbank. So habe ich sie in Einzelteilen erhalten:
Das Gehäuse und das Werk waren absolut neuwertig. Bei näherer Betrachtung aber zeigten sich folgende Mängel: Ein Uhrenfachmann hat vermutlich versucht, an das Zifferblatt zu kommem, denn es zeigten sich Schleifspuren des Stundenzeigers. In Anbetracht der Unwissenheit wurde versucht das gesamte Werk rückseitig auszubauen. Bei diesem Versuch brachen die Zifferblattfüße ab und die Zeiger haben sich verbogen. Da danach das Zifferblatt und die nun losen Zeiger immer noch im Gehäuse lagen hat man endlich versucht, die Lünette abzuhebeln. Dies zog eine Deformierung des Gehäusemittelteils nach sich. Ebenfalls wurde durch Unachtsamkeit die innere Verspiegelung des Saphierglases beschädigt. Der erhabene Mido-Schriftzug auf der Krone war zerkratzt und das Wort Mido konnte nur erraten werden. Das einzige Teil das in Ordnung war, war das sehr gut einregulerte ETA 2824-2. Leicht im plus und ein Schwingungswinkel von fast 300 Grad. Alles in allem fast alles für die Tonne. Mido Neuteile (Lünette mit verspiegeltem Glas, Zifferblatt, Zeiger und die Krone sollten laut Mido-Konzi um die 300 Euro kosten. Ich habe lange überlegt, was ich mit den Teilen anfange. Über den Verkauf des ETA-Werkes würde das investierte Geld wieder hereinkommen. Da dies in meinem Hinterkopf gespeichert war, habe ich mich entschlossen, die Baroncelli wieder aufzubauen, allerdings ohne Neuteile. Das Werk ist im Gehäuse exakt lokalisiert, zwei Bridenschrauben bestimmen die vertikale Lage, der Winkel ist durch den Tubus und die Aufzugswelle vorgegeben. Dann habe ich das Zifferblatt aufgesetzt und mit beidseitig klebendes Band in der richtigen Position am Gehäuse befestigt. Danach die Zeiger begradigt und aufgesetzt. An der Krone habe ich den Mido-Schriftzug entfernt und die Fläche poliert. Abschließend wurde die Lünette mit der zerkratzten Entspiegelung aufgesetzt. Sie sieht nun nicht neu aus, läßt sich aber gut tragen. Ich werde sie ins Ebay setzen, weil ich die Anzahl meiner Uhren reduzieren will. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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